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22.07.2018 | (rsn) - Nach der Verpflichtung von Marcel Kittel war Katusha-Alpecin mit großen Ambitionen in die Saison gestartet. Doch nur magere zwei WorldTour-Siege (Kittel bei Tirreno-Adriatico) schmücken bisher die Bilanz des Teams, das bei der Tour Marcel Kittel, Rick Zabel (beide Zeitüberschreitung), Tony Martin (Wirbelbruch nach Sturz) und Robert Kiserlovski (Schlüsselbeinbruch) verlor. radsport-news.com sprach nach der 14. Etappe mit Nils Politt.
Wie fühlen Sie sich?
Nils Politt:Gestern nach Valence gab es so etwas wie einen kleinen Ruhetag. Da hatte jeder eine Verschnaufpause nach den drei harten Alpenetappen. Heute nach Mende ging direkt am Anfang die Post ab, als Windstaffeln entstanden und 32 Mann wegfuhren. Es wurde dann aber kontrolliert bis zum Ziel runtergefahren. Man merkt, dass jeder ein bisschen kaputt ist.
Sie selbst auch?
Politt: Ich muss sagen, heute habe ich mich deutlich besser gefühlt im Vergleich zu den Tagen davor. Gerade auch am Berg.
Wie sehr haben Sie in den Alpen gelitten?
Politt: Die 12. Etappe mit Col de la Madeleine, Col de la Croix de Fer und hinauf nach Alpe d’Huez, da habe ich schon sehr gelitten, weil gleich Vollgas in den ersten Berg hingefahren wurde. Da habe ich zunächst keine Gruppe gefunden, die ich halten konnte. Da macht man sich schon den einen oder anderen Gedanken. Die Etappe ist hinter mir, jetzt fühle ich mich deutlich besser.
Ihre Ziele in dieser Tour?
Politt: Wir wollen noch versuchen, Ilnur Zakarin (13./+10:01 Min.) in die Top Ten zu bekommen. Ich denke, dass das noch machbar ist. In der letzten Woche wird in der Gesamtwertung noch viel passieren. Dan Martin hat heute auch etwas Zeit wegen eines platten Reifens verloren. Der eine oder andere wird auch noch einen schlechten Tag haben. Ilnur ist unsere Hauptaufgabe jetzt und dann mal schauen, welche Chancen sich noch ergeben.
Haben Sie auch noch eigene Ambitionen?
Politt: Wir haben ja keinen eigenen Sprinter mehr dabei. Vielleicht werde ich in den einen oder anderen Sprint reinhalten. Mal schauen, was dabei herauskommt. So eine richtige Etappe für mich ist nicht mehr dabei, weil es noch richtig schwer ist und noch lange Berge vor uns liegen.
Wie gehen Sie in die 15. Etappe nach Carcassonne?
Politt: Nach dem Berg sind es noch 40 Kilometer bis zum Ziel runter. Aber der Anstieg davor ist hart, gerade wenn man Leute wie Alaphilippe oder De Gendt in der Gruppe hat. Dann wird es sehr, sehr schwer, die abzuhängen.
Katusha-Alpecin ist nur noch zu viert in der Tour. Wie ist die Stimmung im Team?
Politt: Ja, es ist für uns blöd gelaufen. Wir verloren mit Robert Kiserlovski schon früh einen wichtigen Helfer für die Berge, dann stürzte Tony Martin und Marcel Kittel und Rick Zabel verpassten in den Bergen die Karenzzeit. Klar sind das für uns nicht die besten Optionen, aber wir kämpfen weiter.
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