Weltmeister wird überraschend Vierter in Mende

Sagan: Erst gelangweilt, dann gelitten und fast noch gewonnen

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Peter Sagan (Bora-hansgrohe) im Schlussanstieg nach Mende | Foto: Cor Vos

22.07.2018  |  (rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe) ist ein Alleskönner auf dem Rad - das zeigte der Weltmeister am Samstag auf der 14. Tour-Etappe wieder einmal eindrucksvoll. Dabei war die drei Kilometer lange und im Schnitt rund zehn Prozent steile Schlusssteigung zum Flughafen von Mende für den Führenden der Punktewertung als zu schwer angesehen worden. Doch Sagan belehrte die Experten und letztlich sogar sich selbst eines Besseren und wurde aus der 32 Fahrer starken Ausreißergruppe heraus Vierter. Nur zwölf Sekunden fehlten ihm auf den Sieger Omar Fraile (Astana).

"An so einem Anstieg würde man nicht damit rechnen, dass Peter mit Leuten wie Alaphillipe oder Fraile mithalten kann, aber am Ende war er fast dran. Er ist einfach so ein großartiger Champion. Man darf ihn wirklich nie abschreiben",  fand sein Sportdirektor Enrico Poitschke bewundernde Worte für den Slowaken.

Dabei wollte Bora-hansgrohe die Kletterspezialisten Gregor Mühlberger und Rafal Majka in der Ausreißergruppe platzieren. Dann waren es aber Sagan und der polnische Zeitfahrspezialist Maciej Bodnar, die den Sprung in die Gruppe des Tages schafften. Das war nun nicht unbedingt die Besetzung, die Bora-hansgrohe für das schwere Finale vorgesehen hatte. Auch Sagan gab sich zunächst keine Chance auf ein gutes Ergebnis in Mende. "Die meiste Zeit des Tages war ich etwas gelangweilt. Ich dachte, ich werde am Ende ohnehin abgehängt, also wozu das Ganze", sagte er.

Doch dann lief es beim dreimaligen Etappensieger dieser Tour besser als erwartet. Zwar konnte Sagan in der Schlusssteigung die Attacken von Fraile und kurz darauf von Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) nicht mitgehen. Deshalb fuhr er in gleichmäßigem Tempo den Anstieg hinauf, erhöhte nach der Bergwertung gut 1000 Meter vor dem Ziel nochmals das Tempo und kam so noch in Sichtweite der Konkurrenten vor ihm.

"Auf den letzten fünf Kilometern konnte ich mich neu motivieren und dachte, ich versuche es einfach und leide ein bisschen. Ich bin an der Verfolgergruppe drangeblieben und über die Kuppe habe ich attackiert. Ich wollte nach vorne springen, aber es hat leider nicht mehr gereicht. Am Ende wollte ich unbedingt gewinnen", sagte Sagan, der seinen Vosprung im Kampf um das Grüne Trikot deutlich ausbauen konnte.

Mit nunmehr 437 Zählern hat er mehr Punkte auf seinem Konto als seine drei schärfsten Rivalen Alexander Kristoff, Arnaud Demare und John Degenkolb zusammen.

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