Bei 11. Tour-Etappe war nur Thomas stärker

Dumoulin mit intuitiver Attacke auf Rang drei des Klassements

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Tom Dumoulin (Sunweb) im Finale der 11. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

19.07.2018  |  (rsn) - Beim Giro d’Italia musste sich Tom Dumoulin (Sunweb) knapp Chris Froome (Sky) geschlagen geben. Nach der 11. Etappe der Tour de France liegt der Niederländer im Gesamtklassement erneut hinter dem Briten - doch diesmal ist es sogar nur Rang drei, auf dem sich Dumoulin nach Hälfte des Rennens wieder findet. Spitzenreiter ist allerdings nicht der Titelverteidiger, sondern dessen Edelhelfer Geraint Thomas, der mit seinem souveränen Sieg an der Bergankunft in La Rosière am Dienstag das Gelbe Trikot eroberte und das Klassement mit nun 1:25 Minuten Vorsprung auf seinen Kapitän anführt.

Dumoulin blieb auf der gestrigen zweiten Alpenetappe allerdings nicht nur die kleine Genugtuung, 20 Sekunden hinter Thomas im Verfolgersprint Froome auf den dritten Platz verwiesen zu haben, sondern auch die Gewissheit, an diesem Tag neben den beiden Sky-Profis der stärkste Fahrer im Peloton gewesen zu sein, der mit einer cleveren Attack in der Abfahrt vom Cormet de Roselend Sky zumindest phasenweise in Bedrängnis gebracht und alles abverlangt zu haben.

"Improvisiert. Intuition", sagte ein lächelnder Dumoulin an der Bergankunft in La Rosière zur Attacke, die er gemeinsam mit seinem Teamkollegen Sören Kragh Andersen gefahren war. "Wir hatten ihn in der Gruppe und er ist in der Abfahrten ein Verrückter also habe ich ihm gesagt, er soll vorne sein und schnell fahren, aber nicht riskant." Das Vorhaben gelang, das Duo erarbeitete sich einen Vorsprung von bis zu 40 Sekunden auf die Gruppe um Froome und Thomas und stellte am Fuß des Schlussanstiegs sogar Movistar-Kapitän Alejandro Valverde, der sich bereits 54 Kilometer vor dem Ziel davon gemacht hatte, und dessen Andockstation Marc Soler. Wie Andersen konnten beide aber in der Folge Dumoulins Tempo nicht folgen.

Bei der Jagd nach den letzten Ausreißern des Tages erhielt der Zeitfahrweltmeister auf den letzten Kilometern doch noch Unterstützung - und zwar von Thomas, der sich aus der Verfolgergruppe davon gemacht hatte. Erst als der Waliser auf den letzten 500 Metern antrat, um sich auch noch Mikel Nieve (Mitchelton-Scott) zu schnappen und den Etappensieg zu holen, musste Dumoulin passen. "Thomas konnte mit seinen Kräften etwas besser haushalten“, deutete der Giro-Zweite an, dass die Anstrengungen der Ausreißaktion im Finale ihren Tribut forderten.

Im Finale schwanden die Kräfte

"Mir schwanden auf den letzten Kilometern etwas die Kräfte, aber das ist keine Schande. Ich bin zufrieden“, zog Dumoulin ein positives Fazit von dem Tag, an dem er sich vom elften auf den dritten Platz der Gesamtwertung verbesserte. Doch Dumoulin konnte auch deshalb zufrieden sein, weil er effektive Unterstützung seiner nach dem Ausfall von Michael Matthews personell geschwächten Mannschaft erfahren hatte. "Das ganze Team war heute unglaublich, besonders im Vergleich zu gestern, als wir etwas enttäuscht waren. Ich hatte viele Leute bei mir. Heute waren sie unglaublich."

Das konnte Teamkollege Nikias Arndt im Ziel bestätigen. „Wir hatte gute Unterstützung für Tom, weil wir Sören (Kragh Andersen) und Chad (Haga) vorne in der Gruppe hatten. Simon (Geschke) Laurens (Ten Dam) und ich konnten auch lange bei ihm bleiben“, sagte der 26-Jährige zu radsport-news.com und freute sich über den erfolgreichen Auftritt seines Kapitäns: "Wir haben früh gemerkt, dass er mental gut drauf ist, von daher hat es gut funktioniert.“

Und auch Team-Manager Iwan Spekenbrink zeigte sich nach dem bisher schwersten tag dieser Tour zufrieden "Heute waren alle Favoriten am Limit, die Sky-Mannschaft war ganz stark“, sagte der Niederländer, hob aber die besondere Herausforderung hervor, der sich sein Kapitän Dumoulin bei dieser Frankreich-Rundfahrt stellt. "Man darf nicht vergessen, wir waren dieses Jahr völlig fokussiert auf den Giro. Diese Tour wollen wir natürlich auch voll fahren. Aber es auch ist ein bisschen Experiment, und deshalb können wir mit dem Erfolg heute ganz zufrieden sein“, befand Spekenbrink.

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