Auf 11. Tour-Etappe chancenlos gegen Sky

Movistars früher Angriff ging nach hinten los

Foto zu dem Text "Movistars früher Angriff ging nach hinten los"
Alejandro Valverde (Movistar) attackiert auf der 12. Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos

18.07.2018  |  (rsn) – Movistar hat auf der zweiten Alpenetappe zum großen Angriff geblasen. Am Ende des 108 Kilometer langen Teilstücks, das mit vier schweren Anstiegen aufwartete, stand die spanische Mannschaft um die drei Kapitäne Nairo Quintana, Mikel Landa und Alejandro Valverde mit leeren Händen da. Lediglich die Führung in der Teamwertung konnte verteidigt werden, dazu wurde Valverde zum kämpferischsten Fahrer der 11.Etappe ausgezeichnet. Aber das war nicht das, was man sich erhofft hatte.

Dabei sah es am vorletzten Anstieg noch so aus, als würde Movistar die überragende Sky-truppe um Chris Froome in bedrängnis bringen können. Am Cormet de Roselend (2. Kat) nämlich attackierte Valverde 54 Kilometer vor dem Ziel, fuhr sich einen Vorsprung von knapp zwei Minuten heraus und bekam auch noch Hilfe von seinem Teamkollegen Marc Soler, der zuvor in der Ausreißergruppe unterwegs gewesen war.

Doch bis zum Fuße der 17 Kilometer langen Schlusssteigung war Valverde zunächst vom aus dem Feld enteilten Sunweb-Duo Tom Dumoulin und Sören Kragh Andersen gestellt. Und nachdem Soler erschöpft ausscherte, dauerte es nicht mehr lange, bis der Gesamtdritte den Giro-Zweiten Dumoulin ziehen lassen musste. Bis ins Ziel büßte Valverde als 23. sogar 3:30 Minuten auf den Tagessieger und neuen Gesamtführenden Geraint Thomas (Sky) ein.

"Ich habe es mit einer frühen Attacke probiert, um das Feld zu überraschen. Ich muss mich vor allem bei Marc Soler bedanken, für seine tolle Arbeit für mich, nachdem er zuvor schon in der Fluchtgruppe war. Jetzt heißt es ausruhen, erholen und dann kommt Alpe d`Huez“, twitterte Valverde, der im Gesamtklassement bei nun 4:28 Minuten Rückstand von Rang drei auf Position elf zurückfiel.

Im Schlussanstieg hinauf nach La Rosière ruhten die Movistar-Hoffnungen auf Quintana und Landa. Doch zunächst konnte Landa dem Tempo der Favoritengruppe nicht mehr folgen und büßte bis ins Ziel 1:47 Minuten auf Thomas ein. "Das war ein sehr harter Tag für mich. Schon am ersten Berg hatte ich Rückenschmerzen und konnte am Ende das Tempo nicht mitgehen. Wir müssen unsere Lage nun neu bewerten, uns erholen und schauen, wie es morgen geht. Wir müssen es weiter versuchen“, meinte der Spanier, der im Gesamtklassement als als Siebter mit 2:56 Minuten Rückstand bester Movistar-Fahrer ist.

Und auch Quintana büßte Zeit auf die Besten ein, konnte im Finale nicht folgen, als Thomas, Chris Froome (Sky) und Dan Martin (UAE Team Emirates) attackierten. Dem Kolumbianer blieb in der Tageswertung nur Rang zehn, 59 Sekunden hinzter Thomas. Im Gesamtklassement liegt Quintana nun auf Position neun bei bereits 3:16 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot. "Wir wollten heute 'spielen', aber die Wahrheit ist, dass wir nicht so gefahren sind wie erwartet. Den ganzen Tag wurde ein sehr hohes Tempo angeschlagen und wir haben ein paar Sekunden verloren, ich hoffe es sind nicht zu viele, um noch vorne mitkämpfen zu können“, meinte der kleine Kletterspezialist, dessen Hoffnungen auf den Gesamtsieg einen weiteren herben Dämpfer erhielten.

Man darf gespannt sein, wie Movistar die morgige Etappe mit der Bergankunft in L`Alpe d`Huez taktisch angehen wird. Der Mittwoch jedenfalls zeigte, dass frühe Attacken gegen Sky nicht zum Erfolg führen. Aber mehr als das Heil in der Offensive zu suchen, bleibt Quintana & Co, wohl nicht nicht übrig, will man in der Endabrechnung zumindest noch einen Fahrer auf das Podium bringen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.07.2022Ausgerechnet in Roubaix platzte Degenkolbs Tour-Knoten

(rsn) – Vor vier Jahren mussten die Starter der Tour de France letztmals Kopfsteinpflaster-Passagen unter die Räder nehmen. Am . Juli 2018 holte sich Degenkolb in Roubaix nach 156,6 Kilometern inkl

25.07.2020Video-Rückblick: Horror-Sturz endet für Gilbert glimpflich

(rsn) - Auf der 16. Etappe der Tour de France mussten die Zuschauer das Schlimmste für Philipp Gilbert befürchten. In der Abfahrt vom Portet d´Aspet versteuerte der Belgier sich und flog kopfüber

12.11.2018Alpe d´Huez-Sturz: Nibali drei Stunden von Polizei befragt

(rsn) – Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) ist am Samstag in Modane von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener im Sch

31.10.2018Thomas war bei der Tour wegen Kapitänsfrage frustriert

(rsn) - Am letzten Tag der diesjährigen 105. Tour de France strahlte Geraint Thomas (Sky) im Gelben Trikot auf den Champs-Elysees. Der Waliser feierte den größten Erfolg seiner Karriere und setzte

16.10.2018Nibali wird am 10. November von französischer Polizei befragt

(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird am 10. November in Grenoble von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener

10.10.2018Thomas´ Tour-Trophäe in Birmingham gestohlen

(rsn) - In den vergangenen Jahren kam es immer wieder vor, dass Radsport-Mannschaften von Fahrraddieben heimgesucht wurden. Nun meldet Team Sky den Verlust der Tour-de-France-Auszeichnung von Geraint

03.08.2018“Zwischen Froome und Thomas gab es nie einen Disput“

(rsn) - Seit dem vergangenen Sonntag schon ist die auch 105. Ausgabe der Tour de France wieder Geschichte. In der neuen Ausgabe von Radio Tour – dem Radsportpodcast in Kooperation mit radsport-news.

03.08.2018Nach Tour-Aus fordert Sieberg “Überdenken der Karenzzeit“

(rsn) – Nachdem er im Vorjahr wegen eines Magen-Darm-Virus´ erstmals die Tour de France vorzeitig beenden musste, wollte Marcel Sieberg (Lotto Soudal) bei der 105. Austragung unbedingt wieder Paris

02.08.2018Lappartient: Funkverbot und 6-Mann-Teams gegen Sky-Dominanz

(rsn) - Auf wenig Gegenliebe - um es vorsichtig auszudrücken - ist UCI-Präsident David Lappartient bei den Profis mit seinen jüngst geäußerten Ideen gestoßen, wie man der vor allem in den große

02.08.2018“Ich fand alle Bergpässe schön“

(rsn) – Mit Michael Gogl (Trek-Segafredo), Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger (beide Bora-hansgrohe) nahmen drei Österreicher an der 105. Tour de France teil. Das rot-weiß-rote Trio erreich

01.08.2018Zabel will sein Selbstvertrauen wieder aufpolieren

(rsn) – Der Frust über das verfrühte Tour-Aus sitzt tief: Rick Zabel (Katusha-Alpecin).musste auf der Königsetappe nach Alpe d`Huez im Kampf gegen das Zeitlimit kapitulieren und in den Besenwagen

01.08.2018Politt: “Wir haben uns nochmal richtig zusammengerissen“

(rsn) – Nach drei harten Wochen bei der Tour de France sehnt sich Nils Politt (Katusha-Alpecin) nach Erholung. Die ist derzeit aber nur bedingt möglich. Denn keine 24 Stunden nach dem Tour-Ende in

Weitere Radsportnachrichten

19.04.2025Martin auch Bester der Tour du Jura, Buchmann stark

(rsn) – Guillaume Martin (Groupama – FDJ) hat einen Tag nach seinem Sieg bei der Classic Grand Besançon Doubs (1.1) bei der Tour du Jura gleich noch einen draufgelegt. Er war im steilen Schlussan

19.04.2025“Rentenvertrag“ für Vos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.04.2025Pogacar will in “Trebellins“ und Gilberts Fußstapfen treten

(rsn) – Am Sonntag findet die 59. Ausgabe des Amstel Gold Race (1.UWT) im Südosten der Niederlande statt. Und wie fast immer, wenn Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) am Start steht, sind alle

19.04.2025“Ausgequetschter“ van Aert verlor wieder den Sprint

(rsn) – Es war das Traumszenario der Belgier. Die beiden heimischen Topstars Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) hatten sich beim Pfeil von Brabant (1.

18.04.2025Evenepoel gelingt beim Brabantse Pijl perfektes Comeback

(rsn) – Nach seiner langen Verletzungspause ist Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vor heimischem Publikum ein perfektes Comeback geglückt. Der 25-jährige Belgier entschied nach 162,6 Kilomet

18.04.2025Highlight-Video des 65. Brabantse Pijl

(rsn) – Besser hätte das Comeback nach langer Verletzungspause nicht verlaufen können. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat vor heimischem Publikum den 65. Brabantse Pijl gewonnen und seine

18.04.2025Highlight-Video der Schlussetappe des Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat erstmals in seiner Karriere ein Mehretappenrennen für sich entschieden. Der 27-jährige Augsburger gewann nach einer starken Vorstellung den 7.

18.04.2025Ein großer Tag: Zimmermann gewinnt den Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat am Schlusstag des 7. Giro d’Abruzzo (2.1) nichts mehr anbrennen lassen und sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung eines Etappenren

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

18.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

18.04.2025Nys verzichtet auf Brabant und fordert in Huy Pogacar heraus

(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) der vom Mittwoch auf den Freitag vor dem Amstel Race verschobene Termin des Brabantse Pijl so gut in den Plan passt, dass er sich zum zweiten

18.04.2025Van Aert peilt in Overijse seinen 50. Profisieg an

(rsn) – Beim 65. Brabantse Pijl (1.Pro) sind alle Augen auf Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) gerichtet. Der Belgier gibt nach langer Verletzungspause seinen Saisoneinstand und wird prompt zu

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)
  • Liege-Bastogne-Liege U23 (1.2u, BEL)
  • Tour du Jura (1.1, FRA)