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16.07.2018 | (rsn) - Das Team Bike Aid hat enttäuscht auf die verpasste Qualifikation für die Deutschland Tour, reagiert - zumal die viertägige Rundfahrt auch im Saarland, der Heimat des deutschen Kontinental-Rennstalls, Station macht.
"Wir freuen uns natürlich für alle deutschen Teams, die die Qualifikation geschafft haben und nun im August in Koblenz am Start stehen", zeigte sich Teamkoordinator Timo Schäfer im Gespräch mit radsport-news.com zwar als fairer Sportsmann. Allerdings bedauerte er, dass die Nominierungskriterien erst spät, nämlich am 18. Februar bekannt gegeben worden und zudem zu Ungunsten des saarländischen Teams gewesen seien.
Zwei Teams qualifizierten sich über die Rad-Bundesliga, für die Bike Aid nicht gemeldet hat, zwei weitere Mannschaften erhielten ihre Einladung über die Wertung der UCI-Europe-Tour. Bike Aid dagegen bestreitet viele Rennen der Asia- und Africa-Tour und nimmt in Europa überwiegend an hochkarätigen Rennen teil, bei denen es gegen WorldTour-Konkurrenz naturgemäß schwieriger fällt zu punkten.
Deshalb hätte sich Schäfer neben einer früheren Bekanntgabe der Kriterien vom Veranstalter ASO auch eine Berücksichtigung des Rankings in der Weltrangliste, die alle UCI-Rennen umfasst, gewünscht. "Wir hatten damals schon unsere Bedenken geäußert. Nun ist aber Fakt, dass wir als international erfolgreichstes deutsches Kontinental-Team mit drei UCI-Siegen, 14 Podiumsplatzierungen und weiteren 31 Top-Ten Resultaten und den meisten Weltranglistenpunkten nicht dabei sein werden", kritisierte Schäfer die Qualifikationskriterien.
Zudem reagiert er mit Verwunderung auf die Tatsache, dass neben den vier deutschen KT-Teams auch noch der luxemburgische Drittdivisionär Leopard um die drei Deutschen Alex Krieger, Konrad Geßner und Jan Brockhoff am Start steht. "Es freut uns für Alex Krieger außerordentlich, da wir auch zu ihm persönlichen einen guten Kontakt pflegen und er es sicher mehr als verdient hat", so Schäfer über den in dieser Saison groß auftrumpfenden Stuttgarter.
"Dennoch ist es für uns in keinster Weise nachvollziehbar, wieso die ASO einen Fahrer (Krieger, d. Red) über ein gesamtes Team stellt. Im Gegenteil wurde uns gegenüber bei anderen Rennen, die von der ASO organisiert werden, immer wieder als Grund angeführt, dass man keine ausländischen KT-Teams einlade, etwa bei der Tour de Yorkshire, und hier wird es nun gemacht", so der Teamkoordinator, der noch nachlegte: "Integrität scheint hier nicht wirklich Stärke zu sein - Radsport eben."
Am Projektplan und der strategischen Ausrichtung wolle man nun zwar nichts ändern. "Wir wollen etwas im (Profi-)Radsport verändern und langfristig eine innovative und frische Idee mit neuen Konzepten umsetzen. Davon rücken wir sicher nicht ab", so Schäfer, der aber feststellen musste, dass "solche innovative Gedanken und Ideen im deutschen Radsport wenig Platz" haben. Die ASO habe dem Konzept des Teams Bike Aid "eine klare Absage erteilt", fügte er an.
Weiterhin sei der Radsport in Deutschland "leider nur eine Randsportart unter skeptischer Beobachtung von Medien, Zuschauern und nicht zuletzt auch Sponsoren." International sehe das laut Schäfer anders aus. "Unser Team erfährt immer mehr Interesse von ausländischen Partnern, Medien und Sponsoren - und die Rennveranstalter bieten uns einen sehr tollen und attraktiven Rennkalender auf höchstem Niveau"; sagte Schäfer.
Die Nicht-Berücksichtigung für die Deutschland Tour, aber auch die anderen erwähnten Faktoren könnte das Team Bike Aid sogar dazu veranlassen, sich neu zu orientieren. "Ob das Team Bike Aid in 2019 noch unter deutscher Lizenz unterwegs sein wird, ist derzeit fraglich", sagte Schäfer
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