Nur sieben Sekunden auf die Konkurrenten eingebüßt

Fünf Defekte, aber Bardet hält in Roubaix den Schaden in Grenzen

Von Eric Gutglück

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Romain Bardet (re.) beim Laufradwechsel auf dem Sektor 15. | Foto: Cor Vos

15.07.2018  |  (rsn) - Das Kopfsteinpflaster im Norden Frankreichs stellt nicht nur an die Fahrer die höchsten Ansprüche. Auch das Material musste heute der Rüttelpartie standhalten, die auf der 9. Etappe der 105. Tour de France über 156,5 Kilometer von Arras nach Roubaix mit insgesamt 21,7 Kilometer an Pavé führte.

Diese Erfahrung machte an diesem Sonntag auch Romain Bardet. Der Kapitän der französischen AG2R-Equipe hatte die Defekthexe gebucht und musste nicht weniger als fünf Mal das Laufrad oder die Rennmaschine tauschen. Immer wieder kämpfte sich der Zweite von 2016 und Dritte des Vorjahres an die Favoritengruppe heran.

Bereits auf dem ersten Pavé, dem Sektor 15 "d'Escaudoeuvres à Thun" musste Bardet erstmals das Hinterrad mit seinem Teamkollegen Mathias Frank tauschen. Schnell fand der Franzose wieder Anschluss, doch zufrieden mit seinem Arbeitsgerät wirkte er nicht. Immer wieder steuerte er den Mannschaftswagen an und konsultierte seinen Mechaniker.

Ein Defekt acht Kilometer vor dem Ende war dann einer zu viel für den Franzosen. Kopfschüttelnd ließ Bardet sich von der nächsten Gruppe einholen, um den Zeitverlust auf die anderen Favoriten gemeinsam mit dem gestürzten Mikel Landa (Movistar) auf nur sieben Sekunden zu begrenzen.

"Die Mannschaft war beeindruckend. Wir wussten, dass die Pflastersteine uns auf den Prüfstand stellen würden. Aber fünf Defekte über die Sektoren waren für unsere Ambitionen nicht hilfreich. Oliver Naesen, Tony Gallopin und Silvan Dillier haben mich immer wieder zurückgebracht. Ihnen gilt mein Dank, sie waren unglaublich", sang Bardet eine Lobhymne auf sein Team. Mehrmals wartete vor allem der Roubaix-Zweite von 2018, Dillier, auf seinen Kapitän. Eigene Ambitionen stellte der Schweizer zurück.

Was auch positiv hervorgehoben werden muss - zwar büßte Bardet eben jene sieben Sekunden ein. Doch der 27-Jährige stürzte nicht und kann die Bergetappen ab Dienstag unbeschadet in Angriff nehmen. Als Gesamt-22. mit 2:32 Minuten Rückstand auf Greg Van Avermaet muss der schmächtige Franzose zwar aufholen, doch der echte Maßstab ist wohl der Gesamtzweite Geraint Thomas (Sky) als bester Klassementfahrer. Dieser liegt immerhin 1:49 Minuten vor Bardet.

Doch das sollte kein Ding der Unmöglichkeit sein - der Mann aus der Auvergne ist bekannt für seinen offensiven Fahrstil und seine Angriffslust in den Bergen. Und die kann Bardet schon am Dienstag auf den 158 bergigen Kilometern mit fünf Alpenpässen unter Beweis stellen.

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