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04.07.2018 | (rsn) - Wie vor einem Jahr startet die Tour de France 2018 mit drei Österreichern. Mit Michael Gogl (Trek-Segafredo), Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger (beide Bora-hansgrohe) vertritt ein Trio die rot-weiß-roten Farben bei der Frankreich-Rundfahrt. Während Gogl zum zweiten Mal die Grande Boucle in Angriff nimmt, stehen die beiden Bora-Profis vor ihrer Premiere, und zwar als insgesamt 32. und 33. Teilnehmer aus Österreich.
Die rot-weiß-rote Geschichte in Frankreich begann 1931, als der Wiener Max Bulla erstmals an der Tour de France teilnahm. Damals noch in der Kategorie der "touriste routiers", die als unabhängige Einzelstarter neben den Nationalteams galten. Obwohl er als Semi-Amateur die 2. Etappe zehn Minuten nach den besten Fahrern in Angriff nahm, überholte er alle vor ihm gestarteten Fahrer und gewann. Zwei weitere Etappensiege sowie ein Tag im Gelben Trikot folgten. Als einziger Österreicher bislang gelang Bulla dieses Kunststück.
74 Jahre später holte Georg Totschnig den zweiten österreichischen Etappensieg. Aus einer Ausreißergruppe heraus verteidigte er gegenüber den Favoriten seinen Vorsprung und gewann im Trikot der deutschen Gerolsteiner-Mannschaft in Ax 3 Domaines in den Pyrenäen. Totschnig ist auch der bisher letzte Österreicher, der als Kapitän in die Frankreich-Rundfahrt ging. Zumeist überzeugen die rot-weiß-roten Fahrer in der Helferrolle, die auch das Trio in diesem Jahr einnimmt.
Michael Gogl (Trek-Segafredo, 24 Jahre, 2. Teilnahme): Gleich bei seiner ersten Tour 2017 zeigte Gogl tolle Leistungen im Dienst von Alberto Contador und Bauke Mollema. Nach dem Rücktritt des Spaniers ist der Niederländer nun das Ass im Kampf um die Gesamtwertung. Außerdem möchte auch Sprinter John Degenkolb mitmischen und so wird der Oberösterreicher sicherlich genug Helferaufgaben bei seiner zweiten Tour wahrnehmen müssen. Dass der in Gmunden geborene Gogl aber vor allem auch in Fluchtgruppen für Wirbel sorgen kann zeigte der Allrounder zuletzt bei der Schweiz-Rundfahrt und auch bei der Tour des Fjords in Norwegen.
Gregor Mühlberger (BORA-hansgrohe, 24 Jahre, 1. Teilnahme): Der Niederösterreicher ist für die Berge vorgesehen, und zwar in erster Linie als Edelhelfer für Kapitän Rafal Majka, der einen Platz unter den besten fünf der Gesamtwertung anstrebt. Dadurch könnte aber Mühlberger auch im Klassement der Jungprofis ein Wörtchen mitreden. Mit der Vuelta 2016 und dem Giro 2017 komplimentiert er auch seine Teilnahmen an alle Grand Tours. Vor allem sein sportlicher Leiter Christian Pömer traut ihm viel zu, zumal sich Mühlberger sich auf sein Saisonhighlight gezielt vorbereitet hat.
Lukas Pöstlberger (BORA-hansgrohe, 26 Jahre, 1. Teilnahme): Vor einem Jahr fuhr der Marchtrenker mit einem bemerkenswerten Angriff in das Rosa Trikot auf der ersten Etappe des Giro d’Italia. Nach einem Frühjahr mit Problemen scheint Pöstlberger seine Form wieder gefunden zu haben. Mit einer langen Solofahrt gewann er am letzten Sonntag die Österreichische Straßenmeisterschaft, bei der Tour de France wird er den Lead-Out im Sprint für den Weltmeister Peter Sagan anführen. Vielleicht bekommt AllrounderPöstlberger auch die Chance für eine Fluchtgruppe. Schon mehr als einmal bewies er den richtigen Riecher in entscheidenden Situationen.
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