Trotz famoser Leistung kein Giro-Ausreißercoup

Denz: “Schon ein bisschen enttäuscht, natürlich“

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Nico Denz (AG2R) | Foto: Cor Vos

20.05.2018  |  (rsn) - Im Ziel der 15. Giro-Etappe wusste Nico Denz (AG2R) nicht, wie er seine zweite großartige Vorstellung bei dieser Italien-Rundfahrt bewerten sollte. Nach großem Kampf wurde der junge Deutsche als letzter der ursprünglich nicht weniger als 24 Ausreißer am letzten Berg gestellt, um schließlich nach 176 Kilometern von Tolmezzo nach Sappada mit mehr als sechs Minuten Rückstand auf den überragenden Simon Yates (Mitchelton-Scott) als 26. ins Ziel zu kommen. Der Brite war kurz vor der Kuppe des bis zu 14 Prozent steilen Anstiegs nach Costalissoio auf dem Weg zum dritten Tagessieg an Denz vorbeigejagt.

"Ich bin zufrieden und nicht zufrieden. Mit meiner Leistung bin ich zufrieden. Mehr hätte ich nicht rausholen können“, sagte Denz nach der Etappe zu radsport-news.com. Mit dem Ergebnis war er es wohl weniger. Vielleicht wäre der große Coup möglich gewesen, wenn das Feld der Gruppe, die sich erst spät gebildet hatte, mehr als nur rund drei Minuten Vorsprung zugestanden hätte. Vor allem Michael Woods' EF-Drapac-Team machte bei Rennmitte ordentlich Dampf, ehe der Kanadier dann allerdings vergeblich versuchte, mit einer Attacke zur Spitzengruppe vorzustoßen. Letztlich langte es für Woods nur zu Platz 22.

"Am Ende muss ich danke sagen bei Team Drapac, die hinten Tempo gemacht haben, um dann irgendwie 18. zu werden“, meinte Denz sarkastisch, um dann ehrlich anzufügen: "Von daher schon ein bisschen enttäuscht, natürlich.“ Dabei hatte der AG2R-Profi alles richtig gemacht, nachdem die große Ausreißergruppe am 7,9 Kilometer langen und sieben Prozent steilen Passo Tre Croci, dessen Gipfel nach 110 Kilometern erreicht war, auseinander gefallen war.

In der Abfahrt zog Denz gemeinsam mit seinem Teamkollegen Mikael Cherel davon, gefolgt vom Italiener Giulio Ciccone (Bardiani-CSF), der nicht nur wieder den Anschluss schaffte, sondern im Anstieg zum Passo Di Sant'Antonio Cherel mit einer Tempoverschärfung abschüttelte. Denz dagegen blieb nicht nur am Italiener dran, sondern fuhr seinem Begleiter in der Abfahrt davon, um mit rund 40 Sekunden Vorsprung auf die Favoritengruppe den Anstieg nach Costalissoio in Angriff zu nehmen.

"Ich habe mir den letzten Anstieg gut eingeteilt. Ich wollte bis oben hinkommen und gewinnen. Und nicht unten reinfahren und nach 500 Metern komplett aufplatzen“, sagte Denz, der gegen die Yates-Attacke chancenlos war, sich aber an die Verfolgergruppe hängen konnte. "Ich bin dann mein Tempo komplett weiter gefahren und habe gesehen, dass es oben flacher wurde. Und dann habe ich mich an der Froome-Gruppe festgebissen und konnte ein, zwei Führungen durchfahren und Alex Geniez noch ein bisschen helfen“, fügte er an. Der AG2R-Kapitän belegte den sechsten Platz und arbeitete sich im Gesamtklassement auf Rang 15 vor. Das Ziel Etappensieg allerdings hat die französische Equipe immer noch nicht erreicht.

Nun wird Denz den dritten und letzten Ruhetag nutzen können, für die schwere letzte Woche Kräfte zu sammeln. Dabei sieht er angesichts des Streckenplans für sich keine Aussichten auf ein persönliches Erfolgserlebnis. "Es gibt leider nicht mehr so viele Möglichkeiten für mich für einen Etappensieg, glaube ich mal. Eher gar keine. Die letzte Woche wird extrem schwer, dann auch das Zeitfahren und eine Sprintetappe und Rom wird auch nichts mit Ausreißern“, fasste er die letzten sechs Etappen des Giro im Schnelldurchlauf zusammen.

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