Tour de Romandie: Belgier mit zweitem Saisonsieg

Superstarker De Gendt vollendet Lotto Soudals Duo-Attacke

Foto zu dem Text "Superstarker De Gendt vollendet Lotto Soudals Duo-Attacke"
Thomas De Gendt (Lotto Soudal) feiert seinen Sieg auf der 2. Etappe der Tour de Romandie. | Foto: Cor Vos

26.04.2018  |  (rsn) - Thomas De Gendt (Lotto Soudal) hat zum zweiten Mal in dieser Saison in einer WorldTour-Rundfahrt als Ausreißer das Feld düpiert. Nachdem er bereits im März in seiner unnachahmlichen Art eine Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen hatte, schlug der 31-jährige Belgier nun auch bei der 72. Tour de Romandie zu.

Dazu hatte sich De Gendt die hügeligen 174 Kilometer von Delémont nach Yverdon-les-Bain ausgesucht, wo er mit vier anderen Fahrern, darunter seinem Teamkollegen Victor Campenaerts, schon früh die Gruppe des Tages bildete, um schließlich als Solist ins Ziel zu kommen und einen weiteren beeindruckenden Sieg bejubeln zu können, mit dem er sich zudem das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers holte.

"Wir hatten gestern schon einen ‚Duo-Angriff‘ geplant, so dass Victor Campenaerts das Trikot des Führenden übernehmen könnte, aber im letzten Anstieg ging es ein bisschen schief“, sagte Sportdirektor Frederik Willems zu Sporza.be. "Victor hat viel Arbeit geleistet, um die Führung auszubauen, und ein superstarker Thomas De Gendt hat es im Finale vollendet.“

Mit deutlichen 2:04 Minuten Rückstand blieb dem Feld nur noch der Kampf um Rang zwei, den sich schließlich der Italiener der Italiener Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida), der gestern bereits Zweiter geworden war, im Sprint vor dem Franzosen Samuel Dumoulin (AG2R) und dem Australier Michael Matthews (Sunweb) holte.

Keine Veränderungen gab es an der Spitze der Gesamtwertung, an der sich der Slowene Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) vor dem zeitgleichen Australier Rohan Dennis (BMC) behauptete. Knapp geht es auch weiterhin auf den folgenden Plätzen zu: Der Brite Geraint Thomas (Sky) folgt mit vier Sekunden Rückstand auf Rang drei, Vierter ist eine weitere Sekunde dahinter sein italienischer Teamkollege Diego Rosa (Sky) vor dem zeitgleichen Franzosen Pierre Latour (AG2R). Bora-hansgrohe-Kapitän Emanuel Buchmann bleibt mit 16 Sekunden Rückstand auf Rang 17 bester deutscher Profi

Der Niederländer Marco Minnaard Wanty-Groupe Gobert) verteidigte seine Führung in der Bergwertung, der Kolumbianer Egan Bernal (Sky) bleibt als Gesamtsiebter im Weißen Trikot des besten Jungprofis, BMC steht an der Spitze der Teamwertung.

De Gendt (Lotto Soudal), sein Landsmann und Teamkollege Victor Campenaerts, der Ukrainer Andriy Grivko (Astana), der US-Amerikaner Nathan Brown (EF-Drapac) und der italienische Neo-Profi Matteo Fabbro (Katusha-Alpecin) bildeten die stark besetzte Gruppe des Tages, die sich kurz nach dem Start im 8,3 Kilometer langen Anstieg zum Col des Rangiers (3. Kat.) formierte. Das von LottoNL-Jumbo angeführte Feld überquerte den Gipfel des ersten von zwei kategorisierten Bergen des Tages rund 2:40 Minuten hinter dem Quintett, das bei wieder strahlendem Sonnenschein den Abstand in der Folge auf welligem Terrain Minute um Minute vergrößern konnte.

Nach rund 45 Kilometern waren die Ausreißer zwar nur noch zu viert unterwegs, nachdem Fabbro in Folge eines Defekts nicht mehr den Anschluss fand. Am Fuß des Col des Etroits (2. HC), der Hauptschwierigkeit des Tages, die sich nach 100 Kilometern vor den Fahrern auftürmte, betrug der Vorsprung der vier Spitzenreiter dafür sogar rund 7:40 Minuten. Hier konnte Grivko dem Tempo seiner Begleiter nicht mehr folgen, die wiederum am Gipfel 60 Kilometer vor dem Ziel noch knapp sechs Minuten vor dem Feld mit dem Gelben Trikot lagen.

Und auch bei der ersten Zieldurchfahrt, als noch 35 Kilometer zu absolvieren waren, lagen noch fast fünf Minuten zwischen Spitze und Feld - und das, obwohl sich mit Sky, Bahrain-Merida und BMC gleich drei weitere Teams an der Jagd beteiligten. Dagegen hielten sich Sprinterteams wie Sunweb (für Matthews) oder Quick-Step Floors (für Elia Viviani und Fernando Gaviria) zurück.

Kurz zu Beginn der Schlussrunde musste Campenaerts die Segel streichen, und schließlich fiel auch Brown fiel auf dem hügeligen Rundkurs in einem der nicht kategorisierten Anstiege zurück. Auf den letzten 25 Kilometern behauptete De Gendt einen Großteil seines Vorsprungs, auch weil das Feld die letzte Entschlossenheit vermissen ließ. So konnte der Lotto-Soudal-Profi nach einer Flucht über 167 Kilometer schon weit vor dem Ziel seinen Sieg mit in die Luft gestreckten Armen genießen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.04.2018Romandie-Sieger Roglic will künftig bei den GrandTours angreifen

(rsn) - Nach seinem zweiten Gesamtsieg in einem WorldTour-Rennen dieser Saison will Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) künftig auch in den großen Rundfahrten ganz vorne mitmischen. “Sicherlich würde i

29.04.2018Seligs Giro-Generalprobe in der Romandie ist geglückt

(rsn) - Die Giro-Generalprobe von Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) ist geglückt. Der 29-Jährige zog auf der Abschlussetappe der Tour de Romandie seinem Teamkollegen Pascal Ackermann den Sprint muster

29.04.2018Finale der 5. Etappe der Tour de Romandie im Video

(rsn) - Nach fünf Podiumsplatzierungen im Jahr 2018 hat es endlich zum ersten Profisieg gereicht. Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) hat zum Abschluss der 72. Tour de Romandie alle Konkurrenten hinter

29.04.2018Ackermann belohnt sich in Genf für die Qualen

(rsn) - Auf dem Zielstrich brach es aus Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) heraus. Lautstark bejubelte der Südpfälzer seinen ersten Profisieg. Im Massensprint der 5. und letzten Etappe der Tour de Ro

29.04.2018Ackermann feiert ersten Profisieg, Roglic gewinnt Gesamtwertung

(rsn) - Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) hat zum Abschluss der 72. Tour de Romandie seinen ersten Sieg als Profi eingefahren. Der 24-jährige Pfälzer entschied am Sonntag bei strahlendem Sonnenschei

29.04.2018Pernsteiner leistete in der Romandie fleißige Helferdienste

(rsn) - Hermann Pernsteiner hat sich auf der Königsetappe der Tour de Romandie besonders aktiv gezeigt. Der ehemalige Mountainbikespezialist fährt seine erste volle Straßensaison für das WorldTour

29.04.2018Bernal: “Ich weiß nicht, wie oft ich es probiert habe“

(rsn) - Nach seinem Sieg im Bergzeitfahren der 72. Tour de Romandie hat Egan Bernal (Sky) auf der gestrigen Königsetappe nichts unversucht gelassen, um Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) aus dem Gelben Tr

29.04.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 29. April

rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf d

28.04.2018Buchmann geht früh in die Offensive und wird wieder Neunter

(rsn) - Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) scheint bei der 72. Tour de Romandie ein Abonnement auf neunte Plätze zu haben. Nachdem er sich als Neunter des gestrigen Bergzeitfahrens auf Position neun d

28.04.2018Zweimal distanzierter Fuglsang hat das bessere Ende für sich

(rsn) - Abgerechnet wird zum Schluss: Obwohl Jakob Fuglsang (Astana) zwischenzeitlich zweimal von den Besten abgehängt wurde, gewann der Däne die Königsetappe der Tour de Romandie über 149,2 Kilom

28.04.2018Fuglsang gewinnt Königsetappe, Roglic baut Führung aus

(rsn) - Jakob Fuglsang hat bei der 72. Tour de Romandie für den zweiten Tagessieg des Astana-Teams gesorgt. Der 33-jährige Däne entschied am Samstag die Königsetappe über 149 Kilometer rund um Si

28.04.2018Bernal sorgt auch in der Romandie für Furore

(rsn) - Luke Rowe fand bei Twitter eine kurze wie treffende Aussage über seinen Teamkollegen. "Egan Bernal – eine Waffe", ließ der Brite über das soziale Netzwerk verbreiten und spielte damit au

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück

(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine