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04.11.2017 | (rsn) - Wenn es mit einer Doppelspitze über Jahre nicht klappt, Chris Froome und das Team Sky bei der Tour zu schlagen, dann muss man es eben mit einem Kapitäns-Trio probieren - so oder so ähnlich lautet wohl der Hauptgedanke hinter den Saisonplänen für 2018 bei Movistar. Jedenfalls hat Teamchef Eusebio Unzue am Rande des einwöchigen ersten Teamcamps des Rennstalls für die kommende Saison in Pamplona erklärt, dass es derzeit so aussehe, als würde er seine drei Top-Rundfahrer Nairo Quintana, Alejandro Valverde und Neuzugang Mikel Landa alle gemeinsam zur Tour de France schicken.
"Wir haben diese Idee", bestätigte Unzue laut cyclingnews.com. "Wir werden sehen, denn wir sind momentan noch mehr am Tschüss sagen zum Jahr 2017, als Hallo zu 2018. Aber in den nächsten Wochen werden wir eine finale Entscheidung treffen." Im Dezember wird das neue Team in Madrid offiziell vorgestellt. Dort dürften die Pläne dann endgültig stehen.
Quintana hatte bereits vor wenigen Wochen erklärt, er sei der Movistar-Kapitän für die Frankreich-Rundfahrt, die am 7. Juli 2018 in der Vendee startet. Doch auch der von Sky als Tour-Vierter zu Movistar gekommene Landa meldete Ambitionen an. Und nun erklärte Valverde ebenfalls, dass ihm die Strecke gefalle. "Ich denke die Strecke könnte mir passen. Ich mag die kurzen Bergetappen besonders", so der Spanier, der in der Vergangenheit schon bewies, sich Quintana unterordnen zu können.
Wie gut das mit Landa funktioniert, das scheint die entscheidende Frage zu sein. Der Spanier hatte vor einigen Tagen gegenüber Mundo Deportivo gesagt, dass er sich ein etwas anderes Willkommen gewünscht hätte. Damit bezog er sich auf Quintanas klare Ansage, er selbst sei der Kapitän bei der Tour und Valverde sowie Landa gern gesehene Helfer. Landa daraufhin laut Mundo Deportivo: "Ich gehe zu seinem Team, und so wie ich es sehe, scheint er das nicht zu mögen."
Droht Movistar also Ärger bei der Tour? In Pamplona spielten die Fahrer das Thema herunter und erklärten, es gäbe keine Unstimmigkeiten. "Solche Berichte verkaufen sich besser, als wenn alle beste Freunde sind", schob Landa den Medien den schwarzen Peter zu und erklärte außerdem, dass er sich in dieser Woche in Pamplona bereits sehr wohlgefühlt habe - ohne Sprachbarriere wie zuvor bei Sky.
"Mikel ist kein Rivale sondern ein Teamkollege und zusammen mit Alejandro wäre es großartig, wenn wir zusammenarbeiten würden", sagte Quintana nun zu der möglichen Situation mit einem Kapitäns-Dreizack bei der Tour anzutreten. Allerdings erklärte der Kolumbianer schon vor wenigen Wochen, es wäre ein Segen wenn Valverde und Landa mit zur Tour kämen - um ihn zu unterstützen. Der Teufel liegt bei jeder Aussage im Detail.
Unzue und seine Sportdirektoren müssen genau überlegen, wie sie das Trio in eine gemeinsame Marschrichtung für Frankreich bringen können. Denkbar ist dabei, dass man Landa beim Giro d'Italia die Chefrolle zuspricht, so dass er anschließend bei der Tour zufriedener Edelhelfer ist. "Wir haben noch nicht en Detail über den Kalender gesprochen, aber mir hat die Tour dieses Jahr sehr gut gefallen und ich hoffe, dahin zurückzukehren", so Landa, der als Froomes Helfer in diesem Jahr bereits Gesamtvierter wurde und nur um eine Sekunde am Podium vorbeischrammte. "Wenn ich die Giro-Route gesehen habe, werde ich entscheiden, was ich tun will."
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