Giro: Kolumbianer hofft auf müde Gegner

Quintana will Rosa "mit dem letzten Tropfen Energie“ verteidigen

Foto zu dem Text "Quintana will Rosa
Nairo Quintana (Movistar) | Foto: Cor Vos

28.05.2017  |  (rsn) - Nairo Quintana (Movistar) hat auf der gestrigen 20. Giro-Etappe zwar sein Rosa Trikot verteidigen und dabei seinem vermeintlich gefährlichsten Gegner Tom Dumoulin (Sunweb) 15 Sekunden abnehmen können. Freuen konnte sich der Kolumbianer nach schweren 190 Kilometern von Pordenone nach Asiago allerdings aber nicht so recht. Im letzten Anstieg des Tages nach Foza konnte Quintana trotz mehrerer Attacken nämlich lediglich den Niederländer abschütteln.

Dagegen blieben sowohl Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) als auch Thibaut Pinot (FDJ) und Ilnur Zakarin (Katusha) am Hinterrad des Kletterspezialisten und erreichten gemeinsam das Ziel, wo sich Pinot im Sprint den Sieg und zehn Sekunden Zeitbonifikation sicherte.

Quintana ging als Fünfter leer aus und hat vor dem alles entscheidenden heutigen Zeitfahren lediglich 39 Sekunden Vorsprung auf Nibali, 43 auf Pinot und 53 gegenüber Dumoulin, der auf den 29,3 Kilometern von Monza nach Mailand das Gesamtklassement auf den ersten Positionen nochmals umkrempeln kann. Dabei setzt Quintana auf den Kräfteverschließ nach drei extrem schweren Giro-Wochen, aber auch auf eigene Qualitäten.

"Ich habe in der Vergangenheit schon einige gute Zeitfahren gezeigt und hoffe, dass es morgen ein noch besseres wird. Ich setze aber auch auf die Müdigkeit. Nach 20 Tagen kraftraubenden Radrennen bei diesem Giro sollte ich mehr als nur eine kleine Chance gegen sie haben“, sagte der 27-Jährige auf der gestrigen Pressekonferenz über seine Gegner, von denen er Dumoulin am meisten zutraut. "Physisch sind wir alle auf einem Level. Und ich habe das Gefühl, dass die Abstände nicht sehr groß sein werden. Dumoulin ist der gefährlichste Rivale, aber Nibali und Pinot sind in Zeitfahren auch gut. Wie auch immer - wenn alles normal läuft, sollte ich nicht allzuviel Zeit verlieren.“

Dazu müsste Quintana allerdings eine deutlich bessere Leistung abrufen als im ersten Zeitfahren, wo ihm auf der 10. Etappe nach Montefalco Dumoulin bei seinem überlegenen Sieg fast drei Minuten abnahm - und das auf einem Terrain, das Quintana deutlich mehr entgegenkam als das heutige. "Das Zeitfahren am Sonntag wird ganz anders sein als das erste dieses Giro. Es ist eine brettebene Strecke, bestens geeignet für die Spezialisten“, gestand er am Samstag auch ein.

Für ihn könnte die Distanz von 29,3 Kilometer sprechen, gute zehn Kilometer weniger als im ersten Kampf gegen die Uhr. "Mein Vorsprung ist nicht groß, aber er könnte reichen“, sagte er deshalb und kündigte an, sein Maglia Rosa "mit dem letzten Tropfen Energie“ verteidigen zu wollen.

Die 21. und letzte Etappe dieser denkwürdigen Italien-Rundfahrt ist angesichts der geringen Abstände zwischen der Top Four aber auch in Quintanas Augen ein Glücksspiel, in dem alles möglich sein wird. "Ich denke, dass ich nach wie vor gewinnen kann, aber ich könnte auch noch einen Podiumsplatz verlieren. Aber daran denke ich nicht, mein Ziel ist es, diesen Giro zu gewinnen“, kündigte er an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.12.2017Dumoulin will ein zweites “shit-gate“ vermeiden

(rsn) - Noch steht nicht fest, ob Tom Dumoulin im kommenden Jahr beim Giro d’Italia zur Titelverteidigung antreten wird. Sollte es dazu kommen, möchte der Niederländer auf jeden Fall Szenen wie be

01.06.2017Giro-Sieger Dumoulin in seiner Heimatstadt Maastricht geehrt

(rsn) - Tom Dumoulin ist am Mittwoch in Maastricht von Tausenden von Radsportfans gefeiert worden. Der Gewinner des diesjährigen Giro d’Italia präsentierte sein Rosa Trikot und die Trofeo Senza Fi

30.05.2017Gazetta: Nibali verzichtet zugunsten der Vuelta auf die Tour

(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird auf die Tour de France verzichten und stattdessen die Vuelta a España zu seinem nächsten große Ziel in diesem Jahr machen. Das meldete die Gazzetta de

30.05.2017Lastet auf dem Giro ein Triple-Fluch?

(rsn) - Nachdem Vincenzo Nibali am vergangenen Wochenende dabei gescheitert ist, seinen dritten Gesamtsieg beim Giro d’Italia einzufahren, drängt sich der Eindruck auf, dass ein Triple-Fluch auf de

29.05.2017Giro-Sieger Dumoulin rückt auf Rang drei der WorldTour-Rangliste vor

(rsn) - Mit seinem Gesamtsieg beim Giro d’Italia, wo er zudem noch zwei Etappenerfolge feiern konnte, hat sich Tom Dumoulin (Sunweb) vom 27. auf den dritten Platz der WorldTour-Einzelwertung verbess

29.05.2017Quintana bekam nicht das, was er wollte

(rsn) - "You can’t always get what you want“ lautet der Titel einer der berühmtesten Songs der Rockgeschichte. Das Stück von den Rolling Stones könnte Nairo Quintana - so er die "Stones" überh

29.05.2017Dumoulin: “Irgendwann will ich die Tour gewinnen“

Mailand (dpa) - Kaum war Tom Dumoulin in Mailand als erster niederländischer Sieger beim Giro d`Italia gekrönt, folgten auch schon die Fragen zur Tour de France. "Das Nächste sind ein Bier und Barb

29.05.2017Gaviria: "Diese Erfolge waren außerhalb meiner Fantasie"

(rsn) - Bereits beim letztjährigen Giro d´Italia lieferte die Quick-Step Floors-Mannschaft eine beeindruckende Vorstellung ab. Durch Marcel Kittel, Gianluca Brambilla und Matteo Trentin gewann das b

29.05.2017Van Emden brachte auch Dumoulins Übersetzung an ihre Grenze

(rsn) - Natürlich stand Tom Dumoulin (Sunweb) nach dem Giro-Abschlusszeitfahren in Mailand im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Schließlich hatte der 26-Jährige gerade seine erste Grand Tour

29.05.2017Nibali: "Ich habe mehr von mir selbst erwartet"

(rsn) - Zum großen Giro-Finale in Mailand konnte Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) die Hoffnungen der italienischen Fans auf seinen dritten Giro-Triumph nach 2013 und 2016 nicht erfüllen. Der 32-jäh

29.05.2017Viva il Giro d´Italia - so spannend war die Tour seit Jahren nicht

(rsn) - Vive le Tour de France - die Frankreich-Rundfahrt ist im Radsport das Maß der Dinge. Doch der Giro d´Italia hat mächtig aufgeholt und in Punkto Spannung der Frankreich-Rundfahrt wenigstens

28.05.2017Platz 16 beim Giro - Pömer sagt Konrad eine große Zukunft voraus

(rsn) - Mit einem weiteren Top-Ten-Ergebnis hat das deutsche Bora-hansgrohe-Team den 100. Giro d’Italia beendet. Jan Barta landete im abschließenden Zeitfahren von Monza nach Mailand auf dem sechst

Weitere Radsportnachrichten

06.09.2025Dujardin schlägt in Baltimore Abrahamsen und Mayrhofer

(rsn) – Sandy Dujardin (TotalEnergies) mag die Ferne. Nachdem der Franzose 2022 bei der Tour of Rwanda (2.1) 2022 seinen ersten Profisieg gefeiert hatte, musste er 3,5 Jahre warten, bevor er seine

06.09.2025Frühe Fluchten in Galizien

(rsn) - Trotz der Strapazen der beiden schweren Vortage gönnt die 15. Etappe der Vuelta den Fahrern keinen Moment zum Durchatmen. Die 167,8 Kilometer von Vegaedo nach Monforte de Lemos starten mit de

06.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

06.09.2025Red Bull tritt aus dem Schatten heraus

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe hat sich eine gute Bühne gesucht, um sich aus dem Darstellungsbereich der Nebenrollen weiter nach vorn zu bewegen und zu echten Protagonisten dieser Vuelta a E

06.09.2025Pidcock: “Ich werde besser und besser an diesen langen Anstiegen“

(rsn) – Wer will nochmal? Wer hat noch nicht? Bei UAE - Emirates – XRG darf bei dieser Vuelta a Espana jeder mal gewinnen. Auf der 14. Etappe war Marc Soler an der Reihe. Er behauptete sich als Au

06.09.2025Highlight-Video der 14. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Marc Soler (UAE – Emirates – XRG) hat auf der 14. Etappe der Vuelta a Espana seinen insgesamt vierten Tageserfolg bei seiner Heimatrundfahrt gefeiert. Der Ausreißer fuhr an den Lagos de

06.09.2025Immer wieder UAE: Soler macht Nummer 7 klar

(rsn - Marc Soler (UAE – Emirates – XRG) hat im Solo die 14. Etappe der Vuelta a Espana 2025 gewonnen. Aus einer 24-köpfigen Ausreißergruppe erwies sich der Spanier bei der Bergankunft als der d

06.09.2025Knees: “Da kommen noch sehr gute Chancen“

(rsn) - Zumindest einen Etappensieg hat Ineos Grenadiers schon auf dem Konto bei der diesjährigen, bis jetzt sehr von Visma - Lease a Bike und UAE - Emirates - XRG dominierten Vuelta a Espana. Die be

06.09.2025Evenepoel wartet wegen Wind auf den Sprint und gewinnt

(rsn) - Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat die 5. Etappe der Tour of Britain (2.Pro) gewonnen. Nach 133 von Pontypool hinauf zum The Tumble war er im Sprint der Favoritengruppe schneller als

06.09.2025Bäckstedt wiederholt Vorjahreserfolg

(rsn) – Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM – zondacrypto) hat wie letzte Saison das Zeitfahren der Simac Ladies Tour (2.WWT) gewonnen. Nach 10,2 Kilometern von Doetinchem nach Westendorp feierte die

06.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 14. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

06.09.2025Red Bull ist zufrieden mit dem “Luxusproblem Doppelspitze“

(rsn) – Nach den ersten 13 Renntagen der Vuelta a Espana kann man bei Red Bull – Bora – hansgrohe guten Mutes aufs das Abschneiden der Doppelspitze zurückblicken. Jai Hindley steht nach dem Ang

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour of South Bohemia (2.2, SVK)
  • Giro della Regione Friuli (2.2, ITA)
  • Tour of Istanbul (2.1, TUR)
  • GP Industria & Artigianato (1.Pro, ITA)
  • Lloyds Bank Tour of Britain (2.Pro, GBR)
  • Radrennen Frauen

  • RiderMan Straßenrennen 2 (BLF, GER)