Giro-Chef nimmt nach Crash Polizei in Schutz

Vegni: "Kombination aus Fehleinschätzung und Schicksal"

Foto zu dem Text "Vegni:
Giro-Chef Mauro Vegni | Foto: Cor Vos

15.05.2017  |  (rsn) - Auch am ersten Ruhetag des 100. Giro d’Italia ist der durch ein am Straßenrand anhaltendes Polizeimotorrad verursachte Sturz das große Gesprächsthema. Renndirektor Mauro Vegni bedauerte am Montag zwar den Unfall, bei dem zahlreiche Fahrer in einer Kettenreaktion stürzten, nachdem Wilco Kelderman (Sunweb) bei hohem Tempo den Motorradfahrer touchierte und dann die Kontrolle über sein Rad verlor. Allerdings betonte Vegni auch demonstrativ die wichtige Rolle, welche die Polizei in den vergangenen 70 Jahren bei der Italien-Rundfahrt gespielt habe.

“Natürlich tut mir sehr leid, was passiert ist, es ist schlimm, auf diese Art und Weise Klassementfahrer zu verlieren. Es war vielleicht eine Kombination aus einem falschen Einschätzung der Situation und 'Fatalita‘ - einem tragischen Ereignis“, lautete die Erklärung des Giro-Chefs zu den Vorgängen in der Anfahrt zum Schlussanstieg, als ein Mitglied der Polizeieskorte am Straßenrand anhielt und dort vom im jagenden Feld fahrenden Kelderman angefahren wurde.

Der Niederländer musste mit einem gebrochenen Finger das Rennen aufgeben, weitere Klassementaspiranten wie die Sky-Doppelspitze Geraint Thomas und Mikel oder Adam Yates (Orica-Sott) Landa büßten viel Zeit ein und sind im Kampf um das Maglia Rosa schon hoffnungslos weit zurückgefallen.

“Leider hat es so geendet. Ich denke aber nicht, dass es richtig ist, mit dem Finger auf die Polizei zu zeigen, ich möchte ihr nicht die komplette Schuld geben, denn die Polizei hat über 70 Jahre hin einen tollen Job gemacht, die Fahrer zu schützen. Natürlich sind sie (die Polizisten) auch darüber geschockt, was passiert ist. Leider gehen Dinge manchmal schief, aber das sollte nicht das Image der Polizei ruinieren“, sagte Vegni, der das Verhalten des Polizisten in diesem konkreten Fall aber als falsch bezeichnete. “Es war eine Fehleinschätzung dort, an einer engen Stelle der Straße, zu stoppen, Er hätte es vielleicht 100 Meter weiter entfernt tun sollen.“

Natürlich wird der Unfall auch wieder die Sicherheitsdebatte anfachen, die im vergangenen Jahr nach mehreren schweren, teils von Motorrädern verursachten Kollisionen bereits geführt wurde. Movistar-Profi Rory Sutherland etwa twitterte, dass er sich bei den Offiziellen bereits über zu nahe am Feld fahrende TV-Motorräder beschwert hätte.

Der Deutsche Meister André Greipel vermied zwar direkte Schuldzuschreibungen, ließ aber in seinem Tweet keinen Zweifel daran aufkommen, wie er den Unfall beurteilte: “So schrecklich zu sehen, dass so ein dummer Sturz eine komplette Vorbereitung/Ausrichtung auf ein Ziel sich in Schmerz verwandelt…mit Worten nicht zu beschreiben.“

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