Jungels auch nach 5. Giro-Etappe in Rosa

Gavirias zweiter Streich! Greipels Zug entgleist im Kreisel

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Gavirias zweiter Streich! Greipels Zug entgleist im Kreisel"
Gaviria gewinnt die 5. Giro-Etappe | Foto: Cor Vos

10.05.2017  |  (rsn) - Saisonsieg Nr. 26 für Quick-Step Floors! Nach einer perfekten Mannschaftsleistung gewann Fernando Gaviria die 5. Etappe des 100. Giro d'Italia. Mit seinen zweiten Tageserfolg übernahm der Kolumbianer auch das Maglia Ciclamino von André Greipel, dessen Lotto Soudal-Zug im letzten, komplett zu durchfahrenden Kreisel rund 1300 Meter vor Schluss entgleiste.

"Ich bin glücklich über die beiden Siege. Meine Beine haben so reagiert, wie ich es mir vorgestellt habe", jubelte Gaviria, der nach einigen Problemen zu Giro-Beginn seine Form gefunden hat.

Der Quick-Step-Sprinter war aber nicht nur auf den Sieg aus gewesen. Unterwegs hatte Gaviria auch beide Zwischensprints als Gewinner des Hauptfeldes und Dritter hinter den beiden Ausreißern des Tages für sich entschieden. "Wir wollten einige Punkte einsammeln, um das Punkte-Trikot zu holen, was wir ja in der bestmöglichen Art und Weise geschafft haben", freute sich der 22-Jährige über den perfekten Tag.

Nach dem Rosa Trikot musste Greipel nun auch das Zeichen des besten Sprinters abgeben. Der Deutsche Meister belegte hinter dem Italiener Jakub Mareczko (Wilier Triestina) und dem Iren Sam Bennett (Bora-hansgrohe) den vierten Platz vor dem Bocholter Phil Bauhaus (Sunweb). In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Das Rosa Trikot verteidigte Gavirias Teamkollege Bob Jungels ohne große Mühe.

"Es ist heute perfekt gelaufen. Es war schon gefährlich in diesem verrückten Finale. Ich bin sehr glücklich über Fernandos Sieg, es hat mich hier in Messina aber auch viele Nerven gekostet. Ich werde jetzt versuchen, zumindest bis Sonntag das Rosa Trikot zu behalten", sagte Jungels mit Blick auf die nächste Bergankunft am Sonntag, wenn es hinauf zum Blockhaus geht.

Die Entscheidung der 5. Etappe war im 360-Grad-Kreisel in Messina gefallen, der wie eine Arena wirkt, da er rundum von Häusern umgeben ist. In der Anfahrt zu ihm hatten sich die Züge von Bora-hansgrohe, Katusha-Alpecin und Greipels Lotto-Soudal nebeneinander aufgereiht, während sich Quick-Step Floors seitlich an dritter Stelle in Greipels Team einklinkte.

Von hinten stieß plötzlich rechts UAE Emirates nach vorn zur Spitze durch. Das brachte die Ordnung völlig durcheinander. Lotto befand sich plötzlich in der Einfahrt zum Kreisel, der rechtsrum im Uhrzeigersinn zu fahren war, zu weit links außen und musste viele Fahrer innen passieren lassen.

Am Ausgang der kleinen Runde befand sich nur noch ein Greipel-Helfer vorn. Alle anderen lagen weit zurück. Der Gewinner der 2. Etappe hatte keinen Helfer mehr direkt vor sich. So konnte Greipel nur noch für eine Schadensbegrenzung sorgen. "Natürlich sind wir enttäuscht. Leider haben wir uns im letzten Kreisverkehr verloren, so dass nicht mehr möglich war", erklärte Sportdirektor Bart Leysen den Fehler seiner Lotto-Soudal-Equipe.

Gaviras Leadout-Zug war zwar auch zurückgefallen, hatte sich aber nicht komplett aufgelöst. So konnte der Kolumbianer von seinen Teamkollegen wieder in eine gute Position gebracht werden.

Dort duckte sich Gaviria in Bennetts Windschatten, bis er genau im richtigen Moment zum Sieg nach vorne sprang. "Als Bennett startete, hatten wir Gegenwind. Deshalb wartete ich lange, bis ich ihn überholte", erklärte Gaviria sein Erfolgsrezept. "Wir wussten heute den ganzen Tag, was wir machen müssen, um Fernando gut ins Finale zu bringen. Er bewegt sich sehr gut in der Gruppe. Deshalb ist es leicht, ihn zu führen", lobte Gavirias Anfahrer Maximiliano Richeze seinen Kapitän.

Die Geschichte der 159 Kilometer langen Etappe ist schnell erzählt. Evgeny Shalunov (Gazprom-Rusvelo) und Maciej Paterski (CCC Sprandi Polkowice) setzten sich direkt nach dem scharfen Start ab und wurden 15 Kilometer vor Schluss am Ortsrand von Messina wieder eingefangen. Sie waren den ganzen Tag chancenlos, denn mehr als vier Minuten Vorsprung wurde ihnen nie zugestanden.

Erwähnenswert ist aber noch der Lapsus von Luka Pipernik (Bahrain-Merida). Vor der ersten von zwei Zielpassagen jagte der Slowene plötzlich wie von Teufeln gehetzt los. Nach dem Überqueren der Ziellinie riss er die Arme in die Höhe, weil er glaubte, die Etappe gewonnen zu haben. Dabei lagen noch gut sechs Kilometer vor ihm... "Sein Radio war ausgefallen", begründete Piperniks Kapitän Vincenzo Nibali den Fehler seines Helfers, der sich für einen Moment im Rampenlicht wähnte.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.12.2017Dumoulin will ein zweites “shit-gate“ vermeiden

(rsn) - Noch steht nicht fest, ob Tom Dumoulin im kommenden Jahr beim Giro d’Italia zur Titelverteidigung antreten wird. Sollte es dazu kommen, möchte der Niederländer auf jeden Fall Szenen wie be

01.06.2017Giro-Sieger Dumoulin in seiner Heimatstadt Maastricht geehrt

(rsn) - Tom Dumoulin ist am Mittwoch in Maastricht von Tausenden von Radsportfans gefeiert worden. Der Gewinner des diesjährigen Giro d’Italia präsentierte sein Rosa Trikot und die Trofeo Senza Fi

30.05.2017Gazetta: Nibali verzichtet zugunsten der Vuelta auf die Tour

(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird auf die Tour de France verzichten und stattdessen die Vuelta a España zu seinem nächsten große Ziel in diesem Jahr machen. Das meldete die Gazzetta de

30.05.2017Lastet auf dem Giro ein Triple-Fluch?

(rsn) - Nachdem Vincenzo Nibali am vergangenen Wochenende dabei gescheitert ist, seinen dritten Gesamtsieg beim Giro d’Italia einzufahren, drängt sich der Eindruck auf, dass ein Triple-Fluch auf de

29.05.2017Giro-Sieger Dumoulin rückt auf Rang drei der WorldTour-Rangliste vor

(rsn) - Mit seinem Gesamtsieg beim Giro d’Italia, wo er zudem noch zwei Etappenerfolge feiern konnte, hat sich Tom Dumoulin (Sunweb) vom 27. auf den dritten Platz der WorldTour-Einzelwertung verbess

29.05.2017Quintana bekam nicht das, was er wollte

(rsn) - "You can’t always get what you want“ lautet der Titel einer der berühmtesten Songs der Rockgeschichte. Das Stück von den Rolling Stones könnte Nairo Quintana - so er die "Stones" überh

29.05.2017Dumoulin: “Irgendwann will ich die Tour gewinnen“

Mailand (dpa) - Kaum war Tom Dumoulin in Mailand als erster niederländischer Sieger beim Giro d`Italia gekrönt, folgten auch schon die Fragen zur Tour de France. "Das Nächste sind ein Bier und Barb

29.05.2017Gaviria: "Diese Erfolge waren außerhalb meiner Fantasie"

(rsn) - Bereits beim letztjährigen Giro d´Italia lieferte die Quick-Step Floors-Mannschaft eine beeindruckende Vorstellung ab. Durch Marcel Kittel, Gianluca Brambilla und Matteo Trentin gewann das b

29.05.2017Van Emden brachte auch Dumoulins Übersetzung an ihre Grenze

(rsn) - Natürlich stand Tom Dumoulin (Sunweb) nach dem Giro-Abschlusszeitfahren in Mailand im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Schließlich hatte der 26-Jährige gerade seine erste Grand Tour

29.05.2017Nibali: "Ich habe mehr von mir selbst erwartet"

(rsn) - Zum großen Giro-Finale in Mailand konnte Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) die Hoffnungen der italienischen Fans auf seinen dritten Giro-Triumph nach 2013 und 2016 nicht erfüllen. Der 32-jäh

29.05.2017Viva il Giro d´Italia - so spannend war die Tour seit Jahren nicht

(rsn) - Vive le Tour de France - die Frankreich-Rundfahrt ist im Radsport das Maß der Dinge. Doch der Giro d´Italia hat mächtig aufgeholt und in Punkto Spannung der Frankreich-Rundfahrt wenigstens

28.05.2017Platz 16 beim Giro - Pömer sagt Konrad eine große Zukunft voraus

(rsn) - Mit einem weiteren Top-Ten-Ergebnis hat das deutsche Bora-hansgrohe-Team den 100. Giro d’Italia beendet. Jan Barta landete im abschließenden Zeitfahren von Monza nach Mailand auf dem sechst

Weitere Radsportnachrichten

06.09.2025Dujardin schlägt in Baltimore Abrahamsen und Mayrhofer

(rsn) – Sandy Dujardin (TotalEnergies) mag die Ferne. Nachdem der Franzose 2022 bei der Tour of Rwanda (2.1) 2022 seinen ersten Profisieg gefeiert hatte, musste er 3,5 Jahre warten, bevor er seine

06.09.2025Frühe Fluchten in Galizien

(rsn) - Trotz der Strapazen der beiden schweren Vortage gönnt die 15. Etappe der Vuelta den Fahrern keinen Moment zum Durchatmen. Die 167,8 Kilometer von Vegaedo nach Monforte de Lemos starten mit de

06.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

06.09.2025Red Bull tritt aus dem Schatten heraus

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe hat sich eine gute Bühne gesucht, um sich aus dem Darstellungsbereich der Nebenrollen weiter nach vorn zu bewegen und zu echten Protagonisten dieser Vuelta a E

06.09.2025Pidcock: “Ich werde besser und besser an diesen langen Anstiegen“

(rsn) – Wer will nochmal? Wer hat noch nicht? Bei UAE - Emirates – XRG darf bei dieser Vuelta a Espana jeder mal gewinnen. Auf der 14. Etappe war Marc Soler an der Reihe. Er behauptete sich als Au

06.09.2025Highlight-Video der 14. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Marc Soler (UAE – Emirates – XRG) hat auf der 14. Etappe der Vuelta a Espana seinen insgesamt vierten Tageserfolg bei seiner Heimatrundfahrt gefeiert. Der Ausreißer fuhr an den Lagos de

06.09.2025Immer wieder UAE: Soler macht Nummer 7 klar

(rsn - Marc Soler (UAE – Emirates – XRG) hat im Solo die 14. Etappe der Vuelta a Espana 2025 gewonnen. Aus einer 24-köpfigen Ausreißergruppe erwies sich der Spanier bei der Bergankunft als der d

06.09.2025Knees: “Da kommen noch sehr gute Chancen“

(rsn) - Zumindest einen Etappensieg hat Ineos Grenadiers schon auf dem Konto bei der diesjährigen, bis jetzt sehr von Visma - Lease a Bike und UAE - Emirates - XRG dominierten Vuelta a Espana. Die be

06.09.2025Evenepoel wartet wegen Wind auf den Sprint und gewinnt

(rsn) - Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat die 5. Etappe der Tour of Britain (2.Pro) gewonnen. Nach 133 von Pontypool hinauf zum The Tumble war er im Sprint der Favoritengruppe schneller als

06.09.2025Bäckstedt wiederholt Vorjahreserfolg

(rsn) – Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM – zondacrypto) hat wie letzte Saison das Zeitfahren der Simac Ladies Tour (2.WWT) gewonnen. Nach 10,2 Kilometern von Doetinchem nach Westendorp feierte die

06.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 14. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

06.09.2025Red Bull ist zufrieden mit dem “Luxusproblem Doppelspitze“

(rsn) – Nach den ersten 13 Renntagen der Vuelta a Espana kann man bei Red Bull – Bora – hansgrohe guten Mutes aufs das Abschneiden der Doppelspitze zurückblicken. Jai Hindley steht nach dem Ang

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour of South Bohemia (2.2, SVK)
  • Giro della Regione Friuli (2.2, ITA)
  • Tour of Istanbul (2.1, TUR)
  • GP Industria & Artigianato (1.Pro, ITA)
  • Lloyds Bank Tour of Britain (2.Pro, GBR)
  • Radrennen Frauen

  • RiderMan Straßenrennen 2 (BLF, GER)