Italiener gewinnt den 57. Brabantse Pijl

Colbrelli schlägt in Overijse Titelverteidiger Vakoc

Foto zu dem Text "Colbrelli schlägt in Overijse Titelverteidiger Vakoc"
Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) hat den 57. Brabantse Pijl gewonnen. | Foto: Cor Vos

12.04.2017  |  (rsn) – Nach einer starken Vorstellung hat Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) den Brabantse Pijl (1-HC), die Generalprobe für die Ardennenklassiker, gewonnen. Der Italiener schaffte auf den schweren letzten 40 Kilometern des belgischen Eintagesrennen den Sprung in eine Ausreißergruppe und hatte im Sprint noch genug Kraftreserven, um nach 197 Kilometern von Leuven nach Overijse Titelverteidiger Petr Vakoc (Quick-Step Floors) mit deutlichem Vorsprung auf Rang zwei zu verweisen. Der Tscheche hatte nach einer späten Attacke erst auf dem Schlusskilometer aufschließen können, blieb dann aber im Sprint gegen Colbrelli chancenlos.

"Das ist ein großartiger Sieg für mich. Ich wollte ihn unbedingt nach einem solch offensiven Rennen von mir. Ich bin wirklich glücklich“, kommentierte der 26-Jährige seinen zweiten Sieg in dieser Saison, nachdem er Anfang März eine Etappe bei Paris-Nizza gewonnen hatte.

Das Podium in Overijse komplettierte der Belgier Tiesj Benoot (Lotto-Soudal), gefolgt von seinem Landsmann und Teamkollegen Tim Wellens, der gemeinsam mit Vakoc erst auf den letzten Metern in die schließlich zehnköpfige Spitzengruppe vorgefahren war. Auch der Schweizer Silvan Dillier (BMC) zeigte eine ansprechende Leistung und belegte Rang acht.

Bereits auf den ersten zehn Kilometern konnten sich mit Zakkari Dempster (Isreal Cycling Academy), Adam Blythe (Aqua Blue), Jacques Janse von Rensburg (Dimension Data), Lorenzo Rota (Bardiani CSF) und Christophe Masson (WB Veranclassic) fünf Fahrer vom Feld lösen und sich schnell einen Vorsprung von 4:30 Minuten herausfahren. Zur Halbzeit des Rennens war der Abstand aber bereits auf drei Minuten zurück gegangen.

45 Kilometer vor dem Ziel waren die Spitzenreiter von einer prominenten Verfolgergruppe um Benoot und Quick Step Floors-Profi Laurens De Plus gestellt. Mit den beiden Belgiern konnten sechs weitere Fahrer aufschließen, aus der ursprünglichen Spitzengruppe konnte dagegen nur van Rensburg mithalten, so dass nun neun Fahrer an der Spitze lagen. Kurz darauf schlossen unter anderem auch noch Colbrelli und Dillier aufschließen, so dass die Spitze auf nunmehr 13 Fahrer angewachsen war.

Quick-Step Floors, Bahrain-Merida und LottoNL-Jumbo waren doppelt vertreten, was mit dazu beitrug, dass die Ausreißer 30 Kilometer vor dem Ziel mehr als 30 Sekunden vor dem Feld um Titelverteidiger Vakoc und dem zweimaligen Zweiten Michael Matthews (Sunweb) lagen.

Als es auf die anspruchsvolle, mit jeweils fünf Anstiegen versehene, 23 Kilometer lange Schlussrunde ging, wurde zunächst eine Attacke von Lindeman vereitelt, woraufhin die Gruppe wieder besser hamronierte - zumal ihr Vorsprung nur noch 15 Sekunden betrug.

Auf den letzten zehn Kilometern schickte Colbrelli, der auf dem Papier schnellste Fahrer der Spitzengruppe, seinen Helfer Grega Bole nach vorne, der das Tempo hoch und das Feld auf 25 Sekunden Abstand hielt. Am vorletzten Anstieg des Tages attackierte Wellens aus dem Feld heraus, nur Titelverteidiger Vakoc konnte folgen. Das Duo kam immer näher an die Spitzengruppe heran, in der De Plus und Dries Devenyns für ihren heraneilenden Kapitän Vakoc den Schwung aus der Gruppe nahmen.

Als es 900 Meter vor dem Ziel in den Schawei, die letzte Steigung des Rennens ging, hatten Vakoc und Wellens den Anschluss geschafft und attackierten sofort. Doch die Kontrahenten ließen sich nicht überraschen und schlossen schnell die Lücke, so dass es am Ende zur Sprintentscheidung kam, in der Colbrelli souverän Vakoc und Benoot hinter sich ließ. Für Topfavorit Matthews blieb am Ende bei elf Sekunden Rückstand nur Rang elf – der Australier gewann den Sprint der Verfolger vor Paul Martens (LottoNL-Jumbo), der als bester Deutscher Rang zwölf belegte.

Endstand:
1. Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida)
2. Petr Vakoc (Quick-Step Floors) s.t.
3. Tiesj Benoot (Lotto Soudal)
4. Tim Wellens (Lotto Soudal)
5. Bert-Jan Lindemann (LottoNL-Jumbo)
6. Christopher Juul-Jensen (Orica-Scott)
7. Dries Devenyns (Quick-Step Floors)
8. Silvan Dillier (BMC)
9. Victor Campenaerts (LottoNL-Jumbo)
10. Laurens De Plus (Quick-Step Floors)

Später mehr

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine