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Keine Strafen in der "Pay Rider"-Affäre

Reverberi, Savio und Citracca vom Verband freigesprochen

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Reverberi, Savio und Citracca vom Verband freigesprochen"
Gianni Savio, Teammanager von Androni Giocattoli. | Foto: Cor Vos

11.11.2016  |  (rsn) - Die italienischen Team-Manager Bruno Reverberi (Bardiani-CSF), Gianni Savio (Androni-Giocattoli) und Angelo Citracca (Wilier-Southeast) sind vom italienischen Radsportverband von Vorwürfen illegaler Machenschaften rund um die Anbahnung von Fahrer-Verträgen freigesprochen worden. Allen drei war vorgeworfen worden, Fahrer dazu gezwungen zu haben, sich einen Platz als Profi in den italienischen ProContinental-Rennställen mit bis zu 50.000 Euro zu erkaufen.

Der Generalanwalt des Italienischen Olympischen Komitees CONI hatte deshalb Sperren für alle drei Manager gefordert: zwei Jahre für Reverberi, anderthalb Jahre für Savio und ein Jahr für Citracca. Auch Radprofi Marco Coledan, der vor seinem Engagement beim WorldTour-Rennstall Trek-Segafredo für Bardiani unterwegs war, wurde von etwaigem Fehlverhalten freigesprochen, nachdem er bestritten hatte, jemals dafür gezahlt zu haben, Rennen fahren zu dürfen.

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Die Untersuchungen gegen das Manager-Trio wurde durch eine detaillierte Recherche des Journalisten Marco Bonarrigo vom Corriere della Sera angestoßen. Er sprach mit vielen Fahrern und anderen Zeugen, um dann ans Licht zu bringen, was bereits seit längerem gerüchteweise die Runde machte und gerade im italienischen Radsport, aber möglicherweise auch international Gang und Gäbe sei:

Bonarrigo erklärte, dass einige Fahrer gezwungen wurden, einen Teil ihres Gehalts über ein geheimes Bank-Konto und illegale Abmachungen an ihre Teams zurückzuzahlen. Auf diese Weise könnten zum Beispiel die von der UCI per Regelwerk festgelegten Minimalgehälter umgangen werden. Zu den wichtigsten Zeugen in den Untersuchungen gehörte unter anderem Sky-Profi und Bahn-Olympiasieger Elia Viviani.

Auch der toskanische Amateur Matteo Mammini erklärte dem Corriere della Sera, er sei aufgefordert worden, 50.000 Euro zu zahlen, um Profi werden zu können. Er habe die Bank daraufhin um einen Kredit gebeten, das Geld dann aber benutzt, um eine Bar zu eröffnen. Mammini war vor vier Jahren Vierter der U23-Europa- und Sechster der U23-Weltmeisterschaften geworden.

Auch ein Fahrer-Agent meldete sich der italienischen Zeitung gegenüber zu Wort. Er wollte zwar anonym bleiben, erklärte aber, dass die meisten der 15 Fahrer, um die er sich kümmert, dafür zahlen, Radprofi zu werden. Um zwischen 25.000 und 50.000 Euro handele es sich dabei, je nachdem, von wo das Team komme: in Italien mehr, in der Ukraine und Kroatien weniger.

Reverberi, Citracca und Savio bestritten alle, Fahrer zur Kasse zu bitten, um sie in ihren Teams fahren zu lassen oder andere illegale finanzielle Abkommen zu treffen. Sie erklärten, dass Fahrer zwar häufig dabei helfen würden, Sponsorendeals an Land zu ziehen, das aber alles im Rahmen der UCI-Regeln geschehe.

Der CONI kann gegen das Urteil, dessen vollständige Erklärung in der kommenden Woche erwartet wird, zwar noch Berufung einlegen. Eine etwaige erneute Verhandlung würde aber ebenfalls vor der Disziplinarkommission des italienischen Radsportverbandes geführt werden.

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