Loef-Tagebuch von der Iran-Rundfahrt

Für Stefan das letzte Körnchen mobilisiert

Von Georg Loef

Foto zu dem Text "Für Stefan das letzte Körnchen mobilisiert"
Georg Loef (Christina Jewelry) | Foto: Team

16.05.2016  |  Was war das für ein Tag! Wieder einmal Start um 10 Uhr, mit dem Startschuss wurden auch direkt die ersten Attacken gefahren. Von Beginn an ging es leicht berghoch, nach 5 km setzte sich eine ca. 10 Mann starke Gruppe ab, darunter 3 Fahrer, die sich in der Gesamtwertung ganz vorne befanden.

Ich schaute mich kurz um und sah keinen Teamkollegen, also wusste ich: ich muss jetzt versuchen hin zu springen, sonst haben wir keinen dabei. Zum Glück gelang mir das, mit einem Fahrer vom RTS Santic Team sehr schnell. Ich beteiligte mich allerdings nur sehr sporadisch an der Führungsarbeit.

Wir fuhren mit knapp über einer Minute Vorsprung über die Bergwertung beim Kilometer 34. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon fast Krämpfe, da das Feld uns in dieser Besetzung nicht weg lassen wollte, aber die starken Fahrer in meiner Gruppe gaben auch alles. Nach der Abfahrt kam Ruhe ins Feld und der Vorsprung wuchs schnell an. Genau zu dem Zeitpunkt attackierte Stefan (Schumacher, d. Red)  mit einem Drapac-Fahrer aus dem Feld heraus, um in meine Gruppe zu gelangen. Ab dann beteiligte ich mich natürlich überhaupt nicht mehr an der Führungsarbeit, was die anderen verständlicherweise überhaupt nicht freute.

50km nachdem Stefan seine Attacke fuhr, war er immer noch nicht in meiner Gruppe – 30 Sekunden fehlten ihm noch - und am Ende seiner Kräfte. Deshalb ließ ich mich auf Anweisung zu ihm zurückfallen und schloss mit ihm die restlichen Meter. Puhh!!! Obwohl ich die letzten 50km nur im Windschatten gerollt war musste ich jedes noch vorhandene Körnchen mobilisieren.

Nach 153km stand die letzte Bergwertung des Tages auf dem Plan. In dieser Steigung fand ich meinen Meister und musste reißen lassen. Stefan rettete sich über den Berg und fuhr noch auf einen Starken 4. Platz. Das nach diesem Kraft Akt!

Die Etappe wurde den ganzen Tag richtig schnell gefahren. Mit Rücken- und Seitenwind hatte ich auf Platz 18 trotz ca. 4 min Rückstand auf den Tagessieger einen Schnitt von 48,9km/h!

Jetzt ist Stefan wieder zurück im GC! Momentan auf Platz 5. Morgen steht die Etappe mit der Bergankunft auf 2440m an. Dort wird dann die Gesamtwertung endgültig gemacht. Platz 3 ist mit 32. Sec Rückstand noch in Reichweite. Wir werden weiterhin alles geben!

Viele Grüße und bis morgen
Georg

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.05.2016Jede Tempoverschärfung tat sofort weh

(rsn) – Zum Abschluss der Tour of Iran führte die Strecke durch die Stadt Tabriz. Ein anspruchsvoller Rundkurs von 11,4 Kilometern musste zehn Mal absolviert werden. Vom Start ging es zunächst 3 K

17.05.2016Die Iraner waren im Schlussanstieg zu stark für Stefan

(rsn) - Heute Morgen war der Start zur Etappe direkt vor unserer Hoteleinfahrt. Das Rennen führte die ersten 140 von insgesamt 181km die gleiche Straße zurück, über die wir gestern zum Ziel gefahr

15.05.2016Außergewöhnlich - schon der dritte Ausreißersieg in Folge

(rsn) - Heute galt es 139 km zu absolvieren. Vom Start weg ging es erst mal einen 30km langen "Zieher" hoch. Mit 2,5% im Schnitt wirklich nicht steil, aber 750 Höhenmeter sind immer noch einiges. Des

15.05.2016Windstaffeln auf der Ebene, Vollgas am Berg!

(rsn) - Nach der 1. Etappe waren alle Radfahrer, die an der Rundfahrt teilnehmen, beim Bürgermeister on Urmia zum Abendessen eingeladen. An sich eine tolle Idee, aber mit 20 Minuten Fahrtzeit pro Weg

13.05.2016Den ganzen Tag mit erhöhten Pulswerten unterwegs

(rsn) - Heute standen 162 wellige Kilometer von Tabriz nach Urmia auf dem Programm. Um 10 Uhr morgens fiel der Startschuss. Zunächst ging es leicht ansteigend los, wodurch die Anfangsphase sehr har

13.05.2016Flach,wellig, bergig - bei diesem Rennen ist alles dabei

(rsn) - Am Dienstagmittag fand sich das Team Christina Jewelry am Stuttgarter Flughafen ein, um die Reise in den Iran anzutreten. Beim Scannen unserer Radkoffer wurde unser (leicht entzündbarer) Reif

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine