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05.05.2016 | (rsn) - Eine dreifache Rippenfraktur bei der Algarve-Rundfahrt (20. Februar) und ein doppelter Bänderriss in der Schulter bei Gent-Wevelgem (27. März) - André Greipel (Lotto Soudal) hat in den letzten Monaten viel einstecken müssen. Mit radsport-news.com sprach der 33-Jährige vor dem Start des Giro d’Italia in Apeldoorn (Niederlande).
Der Start in die Saison fiel Ihnen nicht leicht!
André Greipel: "Das war das schlechteste Frühjahr meiner Karriere. Nicht wegen den Ergebnissen, sondern wegen den vielen Stürzen und Verletzungen. Das hat mein ganzes Training und die Rennplanung total über den Haufen geschmissen. Doch das liegt jetzt alles hinter mir und ich schaue in die Zukunft. Die Kondition für die Sprints ist gut. Jetzt brauche ich Glück, dass ich nicht weder stürze."
Die Verletzungen hatten sie auch noch in der Türkei behindert, wo Sie aber auch eine Etappe gewannen?
Andé Greipel: "Ich bin in der Türkei gefahren, weil ich bin kein Fußballer bin, sonst wäre ich auch nicht hier, um beim Giro zu starten."
Sie sind in der Türkei aber vorzeitig ausgestiegen.
André Greipel: "Ja, um mir die Frische zu erhalten."
War der Giro-Start unter diesen Bedingungen geplant?
André Greipel: "Ja, das war von Anfang an der Plan."
Weil es letztes Jahr so gut geklappt hat? Sie haben danach bei der Tour de France vier Etappen gewonnen.
André Greipel: "Ja! Man kann natürlich in viele Richtungen gehen, um den Sommer vorzubereiten. Aber ich habe letztes Jahr gesehen, dass der Giro von der Intensität her mich viel weiter bringen kann, als wenn ich nach den Eintagesrennen vier, fünf Tage Pause mache und dann wieder Rennen fahre. Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr wieder davon profitieren kann."
Wie viele Chancen auf Etappensiege sehen Sie beim diesjährigen Giro?
André Greipel: "Sprinter haben sechs bis sieben Chancen. Wir müssen sehen, ob es so viele werden. Hier sind neun bis zehn Sprinter, die eine Etappe gewinnen können. Neue Generationen wachsen nach. Aber wir haben ein gutes Team, um mich in Position zu bringen. Wir werden um Etappensiege kämpfen."
Werden Sie den Giro durchfahren?
André Greipel: "Man muss sehen, wie das Rennen verläuft. Wie ich mich fühle, wie kaputt ich bin. Solange ich die Chance sehe, bei Sprints auch nach den Bergen dabei zu sein, fahre ich. Die letzte Woche ist sehr hart, da müssen wir sehen, wie weit es geht."
Das Rote Trikot wäre ein Ziel für Sie?
André Greipel: "Ich trage schon ein rotes Trikot", scherzte er und meint das von Lotto Soudal, um dann fortzufahren: "Aber sicher, es wäre schon schön, das Sprinttrikot in einer Grand Tour zu tragen. Ein Trikot wie das gewinnt man durch Etappensiege. Deshalb sind wir hier. Es sind aber noch mehr gute Sprinter am Start. So wird es sehr schwer, einen Etappensieg einzufahren. Ich denke aber, ich bin bereit dafür."
Sie waren bisher dreimal beim Giro am Start und haben jedes Mal eine Etappe gewonnen…
André Greipel: "Ja, diese Serie versuche ich, fortzusetzen. Das wird natürlich nicht leicht, aber wir brauchen uns auch nicht zu verstecken."
Die Etappen zwei und drei nach dem Prolog am Freitag sind wie für Sprinter gemacht, haben Sie sich die mal angesehen?
André Greipel: "Ja, Mittwochvormittag, wir wissen, was passieren kann. Was passieren wird, denke ich auch. Dementsprechend sind wir für das Finale schon gut gewappnet."
Es wird das erste Giganten-Treffen mit Marcel Kittel geben.
André Greipel: "Wir haben uns in diesem Jahr schon öfter miteinander gemessen."
Aber nicht bei einer Grand Tour...
André Greipel: "Mit Sicherheit ist jemand, der Marcel schlagen kann, auf einem guten Weg, eine Etappe zu gewinnen!"
Sie werden das natürlich probieren.
André Greipel: "Mit Sicherheit!"
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