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11.02.2016 | (rsn) - Verzweifelt schob sich Edvald Boasson Hagen immer wieder an die Spitze und gab im Gegenwind Vollgas. Es war, als würde der Norweger im Goldenen Trikot noch einmal seine Leistung aus dem Einzelzeitfahren vom Vortag abrufen. Er fuhr seinen Mitstreitern beinahe vom Vorderrad weg, so stark wirkte Boasson Hagen auf den letzten sieben Kilometern der 4. Etappe in Katar. Doch aller Einsatz half nichts: Als er im Ziel ankam, waren bereits 45 Sekunden verstrichen, seit Alexander Kristoff (Katusha) in Madinat Al Shamal seinen zweiten Etappensieg dieser Katar-Rundfahrt eingefahren hatte.
Der Katusha-Sprinter triumphierte nach 189 Kilometern souverän vor dem Belgier Greg Van Avermaet (BMC) und seinem eigenen Anfahrer Jacopo Guarnieri sowie Sam Bennett (Bora-Argon 18) und Mark Cavendish (Dimension Data). Doch der tragische Held des Tages war Boasson Hagen, der nach seinem überlegenen Zeitfahrsieg vom Vortag im Goldenen Trikot in den Tag gestartet war, alles unter Kontrolle hatte und vor dem Gesamtsieg zu stehen schien, bis ihn acht Kilometer vor dem Ziel ein Plattfuß stoppte.
Er hielt an, ließ sich vom neutralen Materialwagen ein neues Vorderrad geben und fuhr sofort weiter. Doch dann merkte er: Auch das Hinterrad war platt. Ein zweiter Stopp, und glücklicherweise war der Algerier Youcef Reguigui zur Stelle, um ihm seine Rennmaschine zur Verfügung zu stellen. Boasson Hagen nahm die Verfolgung auf, spannte sich vor die Verfolgergruppe und kämpfte verzweifelt um seine 26 Sekunden Vorsprung im Gesamtklassement.
Tyler Farrar, Mark Renshaw und Jay Robert Thomson versuchten zu helfen, hatten nach einer Etappe, die sie beinahe komplett an der Spitze des Feldes auf der Jagd nach Ausreißern verbrachten, aber nicht mehr genug Reserven, und so musste Boasson Hagen die meiste Arbeit allein verrichten. Er verkürzte den Rückstand zur von LottoNL-Jumbo und BMC angeführten Spitzengruppe von 40 auf 32 Sekunden.
Doch als Katusha auf den letzten 2.000 Metern im Seitenwind die Sprintvorbereitungen für den Kampf um den Etappensieg lancierte, wuchs Boasson Hagens Rückstand wieder an - Gold war weg, übernommen vom Teamkollegen Cavendish. Der Brite hatte nicht auf Boasson Hagen gewartet, um dafür zu sorgen, dass das Goldene Trikot zumindest in den eigenen Reihen bleiben würde.
"Ich musste vorne bleiben, um die Verluste zu minimieren", erklärte Cavendish später, dass er auf den letzten sieben Kilometern darauf hoffte, Boasson Hagen und seine Teamkollegen würden den Anschluss irgendwie wiederherstellen können. "Wir haben alle nach hinten geschickt, weil es zwischen Kilometer sechs und vier vor dem Ziel Gegenwind gab und wir hofften, dass sie da wieder rankämen, wenn die Anderen vorne müde würden."
Doch dazu kam es nicht. "Ich bin massiv enttäuscht", zeigte Cavendish, der auch auf dem Podium kaum ein Lächeln über die Lippen bekam, sein Mitgefühl für Boasson Hagen. "Er hat Gold und die Jungs haben einen phenomenalen Job gemacht. Wir sind den ganzen Tag alleine an der Spitze des Feldes gefahren, haben zwei Ausreißergruppen zurückgeholt und dann passiert sowas!"
Auch Tagessieger Kristoff zeigte sich betroffen ob des Pechs seines Landsmanns. "Es tut mir leid für Edvald, denn er hätte normalerweise die Rundfahrt gewonnen", sagte der Katusha-Mann, erklärte aber auch, dass es in dieser Situation nicht mehr möglich war, auf den Pechvogel im Gold-Trikot zu warten. "Wir haben ja kein Tempo gemacht. Aber auch wenn Lotto und BMC es gemacht haben, so haben sie damit schon angefangen, bevor er den Platten hatte", nahm er die Konkurrenz in Schutz. "Es ist schade für Edvald, aber wenn jemand so spät einen Platten hat kann man wirklich nichts machen."
Die normalerweise von starkem Wind geprägte Etappe im Norden der Katar-Halbinsel begann am Fort Al Zubarah vor ungewohnt schlaff herunterhängenden Fahnen, und so kam es bis kurz vor Schluss nicht zu den erwarteten Windkanten-Attacken. Stattdessen versuchten durch mehrere Attacken verschiedene Ausreißergruppen ihr Glück, und nach rund 15 Kilometern stand eine erste Elfergruppe um Patrick Gretsch (Ag2r) und Thomas Koep (Stölting).
Sie fuhren etwas mehr als zwei Minuten Vorsprung heraus, bis nach rund 75 Kilometern doch etwas Seitenwind aufkam und das Feld beschleunigte, um dann zwischenzeitlich in drei Gruppen zu zerfallen. Die Ausreißer wurden nach 100 Kilometern eingeholt und auch das Feld lief wieder zusammen, bevor die vier 13 Kilometer langen Schlussrunden um Madinat Al Shamal anbrachen. Dort löste sich noch einmal ein Quartett, dem erneut Gretsch angehörte und das erneut auf über zwei Minuten wegfuhr. Doch auf der vorletzten Runde schmolz der Vorsprung rapide und als 15 Kilometer vor dem Ziel LottoNL-Jumbo und BMC das Tempo im Feld nach oben schraubten, so dass selbiges noch einmal an der Windkante in zwei Teile zerbrach, war es um Gretsch und Co. bald erneut geschehen.
Sie wurden zwölf Kilometer vor dem Ziel eingeholt und es schien alles auf einen Sprint des auf rund 30 Mann verkleinerten Feldes hinauszulaufen, in dem alle Trikotträger und Mitfavoriten saßen, bis Boasson Hagen acht Kilometer gleich doppelt vom Plattfuß-Pech eingeholt wurde.
Cavendish führt die 15. Tour of Qatar vor der Schlussetappe mit nun zwei Sekunden Vorsprung auf Van Avermaet und sechs Sekunden vor Manuel Quinziato (BMC) an. Kristoff ist mit neun Sekunden Rückstand Vierter. In der Nachwuchswertung behauptete der Däne Sören Kragh Andersen (Giant-Alpecin) seine Führung und baute seinen Vorsprung gegenüber Sven Erik Byström (Katusha) von 14 auf 19 Sekunden aus, da der Norweger im Finale für Kristoff arbeitete und auf der Zielgerade ausrollen ließ.
Zu Ende ist die Katar-Rundfahrt für Thomas Koep. Der Neo-Profi von Stölting stürzte auf der vorletzten Runde und rollte anschließend einhändig mit angewinkeltem linken Arm zur Ziellinie, um das Rennen aufzugeben. Eine ärztliche Diagnose steht noch aus.
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