"42 Sekunden sind nicht viel"

Van Garderen gibt den Dauphiné-Gesamtsieg nicht auf

Von Felix Mattis

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Chris Froome (Sky, links) und Tejay Van Garderen (BMC, rechts) waren die Verlierer der 6. Etappe beim Critérium du Dauphiné. | Foto: Cor Vos

12.06.2015  |  (rsn) - Nach nur einem Tag im Gelben Trikot muss Tejay Van Garderen am Samstag wieder im rot-schwarzen Dress seines BMC-Teams an den Start der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné rollen. Und das, obwohl sich der US-Amerikaner auf der 6. Etappe nach Villard-de-Lans keine echte Schwäche erlaubte.

Er wurde nicht im Finale abgehängt, sondern verlor das Trikot an einen Ausreißer. Denn Tour-de-France-Sieger Vincenzo Nibali (Astana) hatte sich schon weit vor dem Ziel mit starken Begleitern vom Feld abgesetzt, einen Vorsprung von drei Minuten herausgefahren und davon schließlich 2:09 Minuten mit ins Ziel gebracht.

"Ich wusste, dass ich nicht bei jedem mitgehen konnte, also habe ich mir Chris Froome und Romain Bardet ausgesucht", erklärte Van Garderen nach einem sehr harten und verregneten sechsten Teilstück durchs Vercors, das von Beginn an von vielen Attacken und sehr hohem Tempo geprägt war. "Jeder Einzelne der Ausreißer lag zwei Minuten zurück, aber jeder Einzelne von ihnen hat eine Geschichte in unserem Sport", sagte er angesichts der mit Nibali, Alejandro Valverde (Movistar), Rui Costa (Lampre-Merida), Tony Gallopin (Lotto-Soudal) und Tony Martin (Etixx-Quick-Step) sehr stark besetzte Spitzengruppe des Tages - alles Fahrer, die bereits große Siege feierten und die man normalerweise nicht wegfahren lassen darf. Das wusste auch Van Garderen, aber: "Wenn ich jedem folge, dann explodiere ich."

Stattdessen musste sich der Mann in Gelb auf die Hilfe seiner Teamkollegen und der Helfer von Froome sowie Bardet verlassen, um den Abstand in Grenzen zu halten. Das gelang nur bedingt, Nibali und Co. kamen mit einem Polster von drei Minuten ins Finale der Etappe. "Ich muss die zwei (Rohan Dennis und Dylan Teuns, d. Red.) wirklich loben. Sie waren heute unglaublich", sagte Van Garderen. "Leider waren wir aber etwas isoliert. Und wenn Kerle wie Nibali oder Valverde ausreißen, ist es wirklich hart, sie zurückzuholen."

Dass Van Garderen selbst weiterhin in guter Verfassung ist, bewies er im Etappenfinale, als er sich mehrmals selbst vor die Verfolgergruppe spannte und auch zwei bis drei Mal attackierte. Zwar konnte er Froome nicht abschütteln, doch er verhinderte einen Zeitverlust gegenüber dem Briten, mit dem er schon am Donnerstag in Par-Loup gemeinsam angekommen war, als Nibali, Valverde und Costa allesamt im Schlussanstieg Probleme bekamen.

Der Blick auf den Donnerstag macht dem BMC-Kapitän nun auch fürs Wochenende Mut, und so schickt er vor der zweiten Bergankunft in Saint-Gervais eine Kampfansage in Richtung Konkurrenz: "Ich bin motiviert. Valverde und Nibali waren am Donnerstag in Pra-Loup beide abgehängt. Wenn ich am Schlussanstieg morgen gute Beine habe, dann sind 42 Sekunden nicht viel."

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