Ergebnismeldung 58. E3 Harelbeke

Thomas feiert den größten Erfolg seiner Karriere

Foto zu dem Text "Thomas feiert den größten Erfolg seiner Karriere"
Geraint Thomas (Sky) hat die 58. Auflage von E3 Harelbeke gewonnen. | Foto: Cor Vos

27.03.2015  |  (rsn) – Am vergangenen Sonntag wurde Geraint Thomas (Sky) nach einer späten Attacke bei Mailand-Sanremo am Poggio noch gestellt. Fünf Tage später konnte bei der 58. Auflage von E3 Harelbeke keiner seiner Konkurrenten den Briten auf dem Weg zum bisher größten Erfolg seiner Karriere aufhalten.

Thomas setzte sich am Freitag bei dem flämischen Klassiker über 215 Kilometern mit Start und Ziel in Harelbeke nach einer Attacke auf den letzten vier Kilometern aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe heraus als Solist mit 25 Sekunden Vorsprung auf den Tschechen Zdenek Stybar (Etixx-Quick-Step) durch und sicherte seinem Team bereits den zweiten Erfolg bei einem der belgischen Klassiker in diesem Jahr. Ende Februar hatte sein Teamkollege Ian Stannard bereits Het Nieuwsblad zum zweiten Mal in Folge gewonnen.

38 Sekunden hinter Thomas sicherte sich im Sprint der ersten Verfolgergruppe der Italiener Matteo Trentin (Etixx-Quick-Step) vor dem Norweger Alexander Kristoff (Katusha) den dritten Platz. Titelverteidiger Peter Sagan (Tinkoff-Saxo), der mit Thomas und Stybar zusammen auf den letzten 40 Kilometern die Spitze des Rennens gebildet hatte, brach auf den letzten drei Kilometern ein und kam mit mehr als einer Minute Rückstand ins Ziel.

Mailand-Sanremo-gewinner John Degenkolb (Giant-Alpecin) belegte zeitgleich mit Trentin Rang 25, drei Plätze vor dem Frankfurter wurde Marcus Burghardt (BMC) bester deutscher Fahrer.

„Es war ein harter Tag. Wir drei haben gut zusammengearbeitet und ich war mir nicht sicher, ob die beiden am Ende – keuchend und Grimassen schneidend - nicht ein bisschen bluffen würden, aber zum Glück taten sie das nicht und das war für mich großartig“, erklärte der 28 Jahre alte Thomas im Ziel.

Das Tiro hatte sich im Anstieg zum Oude Kwaremont abgesetzt und einen Vorsprung von bis zu 50 Sekunden auf die erste Verfolgergruppe herausfahren können, in der vor allem BMC mit vier Mann – neben Burghardt noch Daniel Oss, Jempy Drucker und Greg van Avermaet - aufs Tempo drückte. Als es über den Tiegemberg ging, 20 Kilometer vor dem Ziel der letzte der insgesamt 17 Hellingen des Tages, schienen die Ausreißer wieder in Reichweite zu kommen, denn die Verfolger hatten den Rückstand auf 25 Sekunden verringern können.

Doch dann überschlug sich Van Avermaet in einer Kurve spektakulär und landete in einem Graben. Danach wuchs der Vorsprung des Trios sprungartig wieder an, und erst, als Katusha auf den letzten zehn Kilometern die Verantwortung übernahm, kamen die Verfolger doch noch etwas näher an die Spitze heran.

Allerdings lösten sich Stybar, Sagan und Thomas an der Spitze harmonisch ab und behaupteten eine gute halbe Minute an Vorsprung. Vier Kilometer vor dem Ziel nahm der Waliser dann von dritter Position aus Schwung und zog an seinen Begleitern vorbei. Stybar versuchte zumindest noch, die Attacke zu kontern, während Sagan – offensichtlich völlig ausgepumpt – sofort die Beine hochnahm und resignierte.

Thomas dagegen spulte die letzten Meter wie ein Uhrwerk herunter und scherzte im Ziel: „Ich habe mir vorgestellt, an Ed Clancys (seinem Partner auf der Bahn, mit dem er unter anderem 2012 Olympiasieger in der Mannschaftsverfolgung wurde) Hinterrad zu fahren.“ Während sich Thomas über seinen „großartigen Sieg“ freuen konnte, war das Rennen für den Schweizer Fabian Cancellara (Trek) bereits nach 50 Kilometern beendet.

Der dreimalige E3-Gewinner zog sich bei einem Massensturz nach Auskunft seines Teams zwei Frakturen im Lendenwirbelbereich zu und wird für den Rest der Klassikersaison ausfallen. Als es zu dem Sturz kam, der unter anderem auch für Robert Wagner (Lotto NL-Jumbo) das Aus bedeutete, befand sich das Feld in der Verfolgung von sechs Ausreißern, die sich bei Sonnenschein und Temperaturen um die Zehn Grad einen Maximalvorsprung von bis zu zehn Minuten erarbeiten konnten.

Sean De Bie (Lotto-Soudal), Dries Devenyns (IAM Cycling), Sébastien Turgot (AG2R-La Mondiale), Kristian Sbaragli (MTN-Qhubeka), Andrea Dal Col (Southeast) und Sjoerd van Ginneken (Team Roompot) waren nach rund 15 Kilometern davongezogen und blieben bis rund 80 Kilometer vor dem Ziel beisammen. Zunächst fiel Dal Col zurück, kurz darauf konnten van Ginneken und dann auch Turgot dem Tempo ihrer Begleiter nicht mehr folgen.

Der erfahrene Devenyns, der bester Klassikerfahrer unter den Ausreißern und im vergangenen Jahr noch einer von Degenkolbs Helfern, hielt sich noch bis in den 2,2 Kilometer langen Kwaremont allein an der Spitze, hatte dann aber nichts mehr zuzusetzen, als Thomas und Stybar attackierten und Sagan folgte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.03.2015Degenkolb schlug auf der Hüfte auf, Wagner machte „Kopfrolle“

(rsn) – Nach seinem perfekten Auftritt bei Mailand-Sanremo musste sich John Degenkolb (Giant-Alpecin) beim E3 Harelbeke mit Rang 25 zufrieden geben. Zwar war der Frankfurter ebenfalls in den Massens

28.03.2015Spektakulärer Salto beendete Van Avermaets Hoffnungen

(rsn) – Das BMC-Team zählte am Freitag bei der 58. Auflage des E3 Harelbeke zu den aktivsten und stärksten des gesamten Pelotons. Doch nach der Jagd über 17 Hellingen gingen Greg Van Avermaet, Ma

27.03.2015Diesmal fängt die Konkurrenz Thomas nicht mehr ein

(rsn) – Am vergangenen Sonntag wurde Geraint Thomas (Sky) nach einer späten Attacke bei Mailand-Sanremo am Poggio noch gestellt. Fünf Tage später konnte bei der 58. Auflage von E3 Harelbeke keine

27.03.2015Degenkolb und Cancellara fordern Titelverteidiger Sagan heraus

(rsn) – Wenn am Mittag fällt der Startschuss zur 58. Auflage von E3 Harelbeke fällt, dürfen sich die deutschen Fans berechtigte Hoffnungen auf ein weiteres Spitzenergebnis durch John Degenkolb ma

27.03.2015Sanremo-Sieger Degenkolb führt die deutsche Fraktion an

(rsn) - Mit 24 Mannschaften startet am Freitag der 58. E3 Harelbeke. Das Peloton beim flämischen Klassiker besteht aus 17 WorldTour-Teams, darunter Giant-Alpecin aus Deutschland sowie IAM aus der Sch

26.03.2015Vanmarcke braucht einen sehr guten Tag und ein bisschen Glück

(rsn) – Für das Team LottoNL-Jumbo läuft in dieser Saison noch nicht viel zusammen. Der niederländische Rennstall wartet noch immer auf seinen ersten Sieg im Jahr 2015. Sep Vanmarcke, Kapitän fÃ

25.03.2015Giant-Alpecin reist mit breiter Brust nach Harelbeke

(rsn) – Nach seinem Triumph bei Mailand-Sanremo führt John Degenkolb am Freitag sein Giant-Alpecin-Team auch beim E3 Harelbeke an. Nicht nur wegen seiner herausragenden Vorstellung beim ersten der

26.02.2015UCI kritisiert sexistisches Werbeplakat für E3 Prijs Harelbeke

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat die Organisatoren des E3 Prijs Harelbeke für ein seiner Meinung nach sexistisches Werbeplakat scharf kritisiert. Darauf ist die Hand eines Radfahrers zu sehe

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)