--> -->

23.12.2014 | (rsn) – Als sie auf der Pressekonferenz nach den Deutschen Meisterschaften in Baunatal neben Lisa Brennauer und Trixi Worrack Platz nahm, strahlte Martina Zwick. „Mega zufrieden“, sei sie mit dem dritten Platz, sagte die Sprinterin vom Team Bigla, die auf der Zielgerade alle hinter sich gelassen hatte, nachdem sie mit der ersten großen Gruppe nur 23 Sekunden nach dem Specialized-lululemon-Duo angekommen war. Und auch heute noch wählt sie denselben Superlativ: „Das war schon ein Mega-Erfolg für mich!“
Wäre es zur Massenankunft gekommen - gut möglich, dass die 25-Jährige sogar den Meistertitel davongetragen hätte. „Deshalb wollten wir sie nicht mit zum Ziel nehmen“, erklärte Brennauer, dass sie auch wegen Zwick in die Offensive gegangen war. Ihre Endschnelligkeit hat der gebürtigen Karlsruherin schon einige Top-Resultate auf internationalem Niveau eingebracht – lediglich der große Sieg fehlte.
Doch zu dem wird es auch nicht mehr kommen. Denn so stark sie in dieser Saison auch war, Zwick hört auf: „Ich wusste Anfang des Jahres bereits, dass die Saison mehr oder weniger ein Abschiedsjahr wird.“ Die angehende Gymnasiallehrerin befindet sich auf der Zielgeraden ihres Studiums und hat sich bereits für eine Referendariatsstelle beworben. Selbst wenn sie beim völlig umgekrempelten Bigla-Team hätte bleiben können, Zwick hätte es wohl nicht gemacht.
Denn sie weiß genau, was sie kann und mit dem Lehramtsstudium im Rücken will sie keine Risiken mehr eingehen. „Ich bin jetzt 25 und vielleicht ist es an der Zeit, sich anderen Herausforderungen zu stellen“, erklärt Zwick radsport-news.com. Schon in den vergangenen beiden Jahren arbeitete sie nebenher als Aushilfslehrerin an der integrierten Gesamtschule in Wörth. Und zum nun laufenden Schuljahr wurde ihre Stundenzahl dort aufgestockt.
Am Wochenende trotzdem weiter Rennen zu fahren, das wäre aktuell vielleicht sogar möglich, doch sobald das Referendariat beginnt, ließe sich das wohl kaum mehr machen. Deshalb hat Zwick sich zum klaren Schnitt entschieden und auch nicht nach einem Bundesliga-Team gesucht.
„Ich möchte niemand enttäuschen, wenn ich dann doch ganz von der Bildfläche verschwinde“, meint sie, lässt sich aber die Option offen, als Einzelstarterin 2015 doch noch das eine oder andere Rennen zu bestreiten. Definitiv werde sie sich aber von „dem immerwährenden Druck von Training verabschieden“.
Die „Mega“-DM von Baunatal war der Höhepunkt eines Jahres, das mit einem Schlüsselbeinbruch Ende Dezember begann und trotzdem fünf weitere Top-10-Resultate bei UCI-Rennen beinhaltete. Und eigentlich war es sogar der Höhepunkt einer Karriere, die wohl auch deshalb so früh endet, weil der Lehrerberuf eine sichere Zukunft bietet, während sich als Radsportlerin kaum etwas verdienen lässt.
Denn so vielversprechend Zwicks Sprintfähigkeiten auch sein mögen, zu den Top 3 der Welt gehörte sie nicht. „Ich glaube, ich bin nicht die Richtige für die WM. Da haben wir bessere Leute“, bewies sie trotz der Freude über Platz drei in Baunatal, dass sie sich ihren Blick durch den Erfolg nicht vernebeln ließ.
An Weltmeisterschaften teilgenommen hat Zwick allerdings trotzdem: 2010 und 2011 war sie im Cross dabei. „Das sind tolle Erinnerungen“, blickt sie nun zurück und zählt sowohl Tabor als auch Sankt Wendel zu den Höhepunkten ihrer Laufbahn. „Von den Kulissen dort können Ausrichter von Straßenrennen nur träumen!“
Und dann fällt ihr noch ein anderes Highlight ein. „Ich glaube, das schönste Gefühl der letzten 19 Jahre auf dem Rad war ein Ereignis in meiner ersten oder zweiten Frauen-Saison“, erzählt sie. „Ich war mit der Nationalmannschaft bei der Tour de l’Aude in Frankreich. Rundfahrten bin ich nie gerne gefahren, und die umfasste auch noch zehn Etappen. Als ich am letzten Tag – abgehängt vom Feld, weil jeder Teil meines Körpers streikte – über die Ziellinie gefahren bin, dieses Gefühl werde ich nie vergessen: ‚Ich bin die Königin der Welt!‘“ Der Erfolg im Sport ist, auch wenn man ihn hat, nicht alles – Zwick beweist es.
06.01.2015Den Turbo gezündet und steil nach oben durchgestartet(rsn) – Die Fäuste auf den Armlehnen des „Hot Seat“ abgelegt, die Augen geschlossen und den Kopf leicht im Nacken: Lisa Brennauer beißt sich auf die Unterlippe und scheint für eine Sekunde ni
05.01.2015Schwarzer Schleier über einem sportlich erfolgreichen Jahr(rsn) – Als Claudia Lichtenberg von der Dopingkontrolle zum Parkplatz im Zielbereich der Deutschen Zeitfahrmeisterschaften in Baunatal zurücklief, war sie ruhig und gefasst, beantwortete geduldig a
03.01.2015Ohne Sieg und trotz 17-Tage-Marathon zum dritten WM-Titel(rsn) – Seit mehr als einem Jahrzehnt gehört Trixi Worrack zur Weltspitze, und seit mehr als einem Jahrzehnt gab es in jeder Saison mindestens einen Einzelsieg für die 33-Jährige. Doch in den ver
01.01.2015Ein schwieriges letztes Jahr in Italien mit tollem Schlusspunkt(rsn) – Drei Jahre ist Doris Schweizer nun bei italienischen Teams gefahren. Sie machte dort viele gute Erfahrungen und lernte einiges – vor allem von Noemi Cantele, wie sie selbst betont. Doch na
30.12.2014Stück für Stück den Spaß am Radfahren wiedergefunden(rsn) - So ganz die Alte ist Charlotte Becker noch nicht, doch die inzwischen 31-jährige Wahl-Berlinerin wähnt sich auf einem guten Weg und scheint damit auch gar nicht so falsch zu liegen. Nach ein
29.12.2014Dem verkorksten Frühjahr folgte ein toller Sommer (rsn) – Im Winter ist Cross-Zeit, das gilt auch für Christine Majerus. Die Luxemburgerin beginnt dieser Tage mit ihrer Vorbereitung für die Weltmeisterschaften Ende Januar, hat aber auch schon vie
28.12.2014Trotz 30-Stunden-Woche zum ersten UCI-Sieg(rsn) – Echte Vollprofis findet man im Frauen-Peloton wenige. Fast alle Fahrerinnen müssen zusätzlich zum Sport Geld verdienen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Mit ihrer 30-Stunden-Woche b
27.12.2014Zeitfahr-Ass schafft den internationalen Durchbruch(rsn) – Damit hätte sie in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet: Als Mieke Kröger am Stadtrand von Ponferrada über den Zielstrich fuhr und anhand der Länge der Speichelfäden, die aus ihrem
26.12.2014Für das Arbeitstier geht auch ein persönlicher Traum in Erfüllung(rsn) - Keinen Namen hörte man über die Lautsprecher im Zielbereich bei den Deutschen Meisterschaften in Baunatal häufiger als den von Romy Kasper. Auch wenn die 26-Jährige am Ende mit leeren Hän
25.12.2014Mit klaren Zielen zum Brunnenbad in Schmölln(rsn) – Es war brütend heiß an diesem 19. Juli in Schmölln, und da kam der Brunnen nahe der Ziellinie gerade recht: Beate Zanner sprang bei 35 Grad in voller Montur ins kalte Nass, um sich nach e
24.12.2014Krankheitspech und ein unglücklicher Rennkalender(rsn) – Eigentlich hätte der Wechsel zum Team Bigla der Karriere von Elke Gebhardt noch einmal einen richtigen Schub verleihen sollen. Bei der Schweizer Mannschaft durfte sich die Freiburgerin zu S
22.12.2014Nach Neustart im Meistertrikot auf die Champs-Élysées(rsn) – Am 28. Juni durfte Jacqueline Hahn in Grafenbach jubeln: Die damals noch 22-jährige Innsbruckerin wurde im Sprint einer achtköpfigen Gruppe Österreichische Meisterin. „Das bedeutet mir
11.12.2025Grand-Tour-Premiere das Highlight einer guten Saison (rsn) - Das große Ziel für diese Saison hatte sich Yannis Voisard bereits im vergangenen Jahr gesetzt. Ein Start bei einer Grand Tour sollte es werden. Diesen Punkt konnte der 27-Jährige 2025 abhak
11.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
10.12.2025Denk: “Ich sehe ähnliches Potenzial wie in der Formel 1“ (rsn) – Seit der Radsportweltverband UCI dem Projekt One Cycling im Juni eine offizielle Abfuhr erteilt und den darin involvierten Teams wohl sogar mit Lizenzentzug gedroht hat, ist es still um die
10.12.2025Red Bull und das Pogacar-Problem (rsn) – Der Nikolaus hat gerade erst die Stiefel gefüllt und der Weihnachtsmann ist sicherlich schon auf dem Weg nach Deutschland. Zeit also, um in Spanien über die Tour de France 2026 nachzudenk
10.12.2025Lotto - Intermarché mit 30 Fahrern in die Saison 2026 (rsn) – Mit der offiziell zugelassenen Maximalzahl von 30 Fahrern wird das fusionierte Team Lotto – Intermarché – Wanty die Saison 2026 in Angriff nehmen. Mit dabei sein werden auch die beiden
10.12.2025Lipowitz: “Ich kann noch viel von Remco lernen“ (rsn) – “Ich bin ich. Die Leute können gern Vergleiche ziehen. Ich schaue aber lieber auf mich und mache mein Ding“, sagte Florian Lipowitz beim Medientag von Red Bull – Bora – hansgrohe in
10.12.2025Neues Rose-Modell geleakt (rsn) - Rose hat offenbar ein neues Modell in den Startlöchern. Darauf lässt ein geleaktes Foto eines Teambikes der Unibet - Rose - Rockets schließen. Das französische ProTeam, das dieses Jahr noc
10.12.2025Red Bull schickt 2026 Lipowitz und Evenepoel zur Tour (rsn) – Mit einer Doppelspitze aus Florian Lipowitz und Neuzugang Remco Evenepoel wird Red Bull – Bora – hansgrohe die Tour de France 2026 in Angriff nehmen. Das kündigte der deutsche Rennstall
10.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026 (rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan
10.12.2025UCI bestätigt WorldTour-Lizenzen für 18 Teams (rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat die Liste mit denjenigen Teams veröffentlicht, die für den Zyklus von 2026 – 2028 mit WorldTour-Lizenzen ausgestattet sein werden. Zu den 18 Rennställen
10.12.2025Lipowitz bleibt über 2026 hinaus bei Red Bull (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
10.12.2025WorldTour adé – Vertrag bei Gravel-Team schon unterschrieben (rsn) – Nur wenige Fahrerinnen im Peloton erlebten in den vergangenen Jahren die rasante Entwicklung im internationalen Frauenradsport derart hautnah mit wie Romy Kasper (Human Powered Health). Die