Tirreno-Adriatico: Thurau überzeugt als Ausreißer

Diesmal können sich Sagan und Kwiatkowski gemeinsam freuen

Foto zu dem Text "Diesmal können sich Sagan und Kwiatkowski gemeinsam freuen"
Peter Sagan (Cannondale) gewinnt die 3. Etape von Tirreno-Adriatico | Foto: Cor Vos

14.03.2014  |  (rsn) – Schon bei Strade Bianche vor knapp einer Woche nahmen Michal Kwiatkowski (Omega Pharma Quick Step) und Peter Sagan (Cannondale) die beiden ersten Plätze ein. Während der Pole der große Sieger war, machte sich bei Sagan als Zweitem die Enttäuschung breit. Auf der 3. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico hatten nun beide Grund zur Freude.

Sagan war es, der nach 166 Kilometern in Arezzo den Bergaufsprint für sich entschied und damit seinen zweiten Saisonerfolg feierte. Direkt dahinter folgte Kwiatkowski, der sich mit Rang zwei indes das Blaue Trikot des Gesamtführenden sicherte. „Ich bin wirklich froh, gewonnen zu haben. Als ich vom Profil und der Zielankunft dieser Etappe erfahren habe, habe ich mir sofort in den Kopf gesetzt, hier gut zu sein. Das hat perfekt geklappt“, erklärte der Cannondale-Kapitän nach dem Rennen, der diesen Erfolg seiner Mutter widmete. „Ihr geht es im Moment nicht so gut“, sagte er.

„Wenn man gut fahren will, dann muss man auch an den Sieg glauben. Gut, mit dem Sieg hat es nicht geklappt, aber dafür immerhin mit der Gesamtführung“, gab Kwiatkowski zu Protokoll, der nun zehn Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Rigoberto Uran hat.

Mit gleich zwei Man unter den ersten fünf lieferte auch das Orica-GreenEdge-Team eine starke Vorstellung ab. Der Australier Simon Clarke als Dritter und der Südafrikaner Daryl Impey als Fünfter nahmen den Belgier Philippe Gilbert (BMC), der den Sprint eröffnet hatte, ins Sandwich.

Doch ganz zufrieden konnte man bei den Australiern nicht sein. Nicht, weil man den Tagessieg verpasst hatte, sondern vielmehr weil Kapitän Ivan Santaromita vier Kilometer vor dem Ziel Defekt erlitt und so in der Tages- und Gesamtwertung ins Hintertreffen geriet. „Er hat eine Minute verloren und damit ist die Gesamtwertung für ihn ruiniert. Das ist eine große Enttäuschung“, so Matt White, Sportlicher Leiter bei Orica GreenEdge.

Die deutschen Starter hingegen mussten sich in Form von André Greipel (Lotto-Belisol) und Simon Geschke (Giant-Shimano) mit den Plätzen sieben und acht begnügen. Greipel biss sich im Schlussanstieg an den Hinterrädern der Spitzenreiter fest, allerdings fehlte ihm dann die Kraft, um noch einen Sprint zu fahren. Und auch Geschke ging am Ende die Luft aus. „Es hätte besser laufen können, wir haben einige Fehler gemacht“, gestand Geschke.

Sich nichts vorzuwerfen hatte Björn Thurau. Der Europcar-Profi hatte sich zwei Kilometer nach dem Start gemeinsam mit den Italienern Marco Canola, Nicola Boem (beide Bardiani CSF) und Cesare Benedetti (NetApp-Endura) sowie dem Südafrikaner Jay Robert Thomson (MTN Qhubeka) vom Feld gelöst und einen Vorsprung von fünf Minuten auf das von Omega Pharma Quick Step angeführte Peloton herausgefahren.

Nachdem Canolo, der Träger des Bergtrikots, die erste Bergwertung des Tages gewonnen hatte, ließ sich dieser zurück ins Feld fallen, so dass nur noch vier Spitzenreiter übrig blieben. Als sich 57 Kilometer vor dem Ziel die Spitzengruppe zum ersten Mal Arezzo näherte und sich auf den vier Mal zu befahrenden Rundkurs machte, war der Vorsprung auf 4:30 Minuten zurückgegangen.

Bei der zweiten Überquerung des Schlussanstiegs attackierte Thurau seine Begleiter und führte das Rennen für die letzten gut 30 Kilometer als Solist an. „Ich hatte mit meinem sportlichen Leiter über Funk gesprochen und er war der Meinung, dass ich vielleicht besser dran sei, alleine die letzten drei Finalrunden zu absolvieren“ erklärte Thurau nach dem Rennen gegenüber radsport-news.com. Er wehrte sich auf den letzten Kilometern tapfer gegen das heranjagende Feld und war schließlich sechs Kilometer vor dem Ziel gestellt.

Danach formierten sich diverse Mannschaften, darunter auch Greipels Lotto-Belisol-Team, um ihren Kapitänen eine bestmögliche Position für das Finale zu geben. Nicht mehr dabei war in der finalen Phase Gerald Ciolek (MTN Qhubeka), der zwei Kilometer vor dem Ziel aufgrund eines Defektes zurückgeworfen wurde.

Im kurzzeitig elf Prozent steilen Schlussanstieg waren es Kwiatkowskis Teamkollegen Tony Martin und Matteo Trentin, die das Tempo hochhielten. Die Helfer hatten ihren Job getan, als Gilbert auf den letzten 300 Metern antrat und das klein gewordene Feld weiter dezimierte. Doch am Ende wurde der BMC-Profi noch von Sagan, Kwiatkowski und Clarke, der nun Dritter in der Gesamtwertung ist, übersprintet.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.03.2014Tony Martin: Fehleranalyse ist angesagt

(rsn) – Nach dem Einzelzeitfahren beim Tirreno- Adriatico am Dienstag brachte es Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) mit einem kurzen Satz auf den Punkt: „Irgendwie ist momentan der Wurm drin“

18.03.2014Tirreno-Adriatico: Malori bejubelt den schönsten Sieg seines Lebens

(rsn) - Mit den mehrfachen Weltmeistern Tony Martin (Omega Pharma Quick Step) und Fabian Cancellara (Trek) sowie Olympiasieger Bradley Wiggins (Sky) standen beim abschließenden Zeitfahren der Fernfah

18.03.2014Riis sieht Contador auf Augenhöhe mit Froome

San Benedetto del Tronto (dpa/rsn) - 555 Tage musste Alberto Contador auf einen Gesamtsieg bei einem Mehretappenrennen warten. Bei Tirreno-Adriatico hat er sich nun mit starken Vorstellungen in

18.03.2014Malori schlägt in San Benedetto Cancellara, Wiggins und Martin

(rsn) – Adriano Malori (Movistar) hat im abschließenden Einzelzeitfahren des 49. Tirreno-Adriatico zugeschlagen und die versammelte Weltelite hinter sich gelassen. Der 26 Jahre alte Italiener entsc

18.03.2014Tony Martin will seinen Vorjahressieg wiederholen

(rsn) – Der Gesamtsieger der Fernfahrt Tirreno-Adriatico steht schon vor dem abschließenden Einzelzeitfahren so gut wie fest. Zu groß ist der Vorsprung von Alberto Contador (Tinkoff Saxo) auf die

18.03.2014De Jongh einer von Contadors neuen Erfolgsfaktoren?

(rsn) – Ist Steven de Jongh einer der maßgeblichen Faktoren in Alberto Contadors neuem Erfolgsrezept? Der Niederländer zeigt sich neben seiner Funktion als Sportlicher Leiter bei Tinkoff-Saxo seit

17.03.2014Tirreno-Adriatico: Cavendish muss um Etappensieg nicht kämpfen

(rsn) – Quasi kampflos hat Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick Step) auf der 6. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico gewonnen. Der Brite, dessen Team im Finale des 189 Kilometer langen Teilstück

17.03.2014Greipels Zug entgleist, Cavendish nutzt die Chance

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-QuickStep) hat beim 49. Tirreno-Adriatico die letzte Chance für die Sprinter genutzt und seinen zweiten Einzelsieg in dieser Saison gefeiert. Der Brite gewann

17.03.2014In seiner Geburtstags-Woche trumpft der Mann mit dem Bart auf

(rsn) - Das Team Giant-Shimano ist ein reines Sprinter-Team? Denkste! Auf der 5. Etappe von Tirreno-Adriatico hätte die niederländische Equipe beinahe einen Tagessieg auf einer schweren Bergetappe g

16.03.2014Contador bringt die Konkurrenz zum Explodieren

(rsn) – Am Samstag noch zögerte Alberto Contador (Tinkoff Saxo) bei seinem Sieg mit der Attacke zu lange, um bei Tirreno-Adriatico die Gesamtführung zu übernehmen. Auf der 5. Etappe der Fernfahr

16.03.2014Tirreno-Adriatico: Contador landet einen Doppelschlag

(rsn) - Alberto Contador (Tinkoff Saxo) hat auf der 5. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico erfolgreich zum großen Schlag ausgeholt. Der Spanier gewann am Sonntag nach einer Attacke am vorletzten B

15.03.2014Tirreno-Adriatico: Kwiatkowski wankte, aber er fiel nicht

(rsn) – Er geriet ins Wanken, aber er fiel nicht. Michal Kwiatkowski (Omega Pharma Quick Step) konnte auf der Königsetappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico zwar nicht den Attacken seiner schärfsten

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Mercan Tour Classic (1.1, FRA)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)