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Frühe Startzeit des Deutschen muss kein Nachteil sein

Gretsch spielt im WM-Zeitfahren mit dem himmlischen Kind

Von Tour-Korrespondent Felix Mattis aus Florenz

Foto zu dem Text "Gretsch spielt im WM-Zeitfahren mit dem himmlischen Kind"
Patrick Gretsch (Argos-Shimano) | Foto: ROTH

24.09.2013  |  (rsn) - Tony Martin ist der große Top-Favorit und Bert Grabsch als Ex-Weltmeister der zweite viel beachtete deutsche Starter im WM-Einzelzeitfahren von Florenz.

Doch am Mittwoch-Mittag macht sich noch ein dritter Deutscher auf den 57,9 Kilometer langen Weg von Montecatini Terme ans Nelson Mandela Forum: Patrick Gretsch. Der deutsche Vize-Meister im einsamen Kampf gegen die Uhr will in der Toskana in die Top Ten fahren und bekam am Montagabend durch die Bekanntgabe der Startzeiten eine unverhoffte Außenseiter-Chance zugespielt, die ihm mit etwas Glück zu einer Spitzenplatzierung verhelfen könnte.

Im Gegensatz zu den großen Favoriten, die wie immer als letztes von der Startrampe rollen werden, wird Gretsch nämlich bereits als elfter Starter an der Reihe sein. Um 13:30 Uhr beginnt das Rennen für den 26-Jährigen, 102 Minuten früher als für Martin. Unter normalen Bedingungen ist das kein Vorteil, sondern eher ein Nachteil, denn: „Wenn man später startet, kann man sich an den Zeiten von anderen Fahrern besser messen und damit motivieren“, meinte Gretsch - und auch Martin sieht das so.

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Doch der in der Schweiz lebende Erfurter weiß auch, dass ein Zeitfahren „immer von sehr vielen Faktoren abhängig und deshalb offen“ ist. „Jeder kann einen Defekt haben und die Wetterbedingungen können sich ändern.“ Die Wetterbedingungen waren in den vergangenen Tagen in der Toskana zwar grundsätzlich stabil - Sonnenschein so weit das Auge reicht und Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad - doch nicht nur Regen kann ein Zeitfahren auf den Kopf stellen.

Gerade auf einer flachen Strecke mit langen Geraden spielt der Wind eine besondere Rolle - und der wehte den Fahrern beispielsweise am Sonntag beim Mannschaftszeitfahren auf derselben Strecke entgegen. Je später, desto stärker. Dass Gretsch nun also besonders früh auf die Strecke gehen muss, könnte am Mittwoch-Nachmittag möglicherweise vom Nach- zum Vorteil werden. In seinen Lebenslauf passen würde es jedenfalls, wenn der Deutsche in Florenz Glück hätte und mit einer Top-Leistung auch ein gutes Ergebnis einfahren könnte.

Denn Florenz liegt in Italien und „Italien war bei allen WM-Teilnahmen bisher ein gutes Pflaster für mich“. 2004 wurde Gretsch in Bardolino Zeitfahr-Weltmeister der Junioren, 2008 folgte in Varese der Vize-Titel bei der U23. Völlig unabhängig von allen Windspielereien wird das erste Ziel für Gretsch aber ohnehin sein, in Florenz nach der Zieldurchfahrt auf dem ‚Hot Seat‘ des Zeitschnellsten Platz nehmen zu dürfen.

„Ja, klar. Das auf jeden Fall“, sagte der 26-Jährige am Montagabend im Pressegespräch im Hotel des Bundes Deutscher Radfahrer und lachte: „Dort möglichst lange zu sitzen ist ja auch schon ganz schön.“ Wichtig ist für Gretsch, der zur kommenden Saison von Argos-Shimano zu Ag2r-La Mondiale wechselt, um dort mehr Freiheiten zu haben und auch wieder bei der Tour de France starten zu können, dass er sich selbst „gut und gewissenhaft“ vorbereitet hat.

Daher ist er guter Dinge, sein Ziel vom Top-Ten-Platz erreichen zu können. „Aber hauptsächlich will ich ein gutes Zeitfahren abliefern, bei dem ich mit meiner eigenen Leistung zufrieden bin.“ Was dann dabei herauskommt, liegt ohnehin nicht in seiner Hand. Wenn es am Ende doch kein einstelliges Resultat wird, dann sollte man sich noch einmal an Gretschs Startzeit erinnern.

Denn wie er es ja bereis betont hat, sind Zeitfahren von vielen Faktoren abhängig, nicht nur von der eigenen Leistung. Und wie das mit dem Wind eben so ist: Er kann für „Frühstarter“ Gretsch zum Vorteil werden, genauso gut aber eben auch zum Nachteil. Wetter- und Windbedingungen sind schließlich „immer ein kleines Lotteriespiel“.

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