--> -->
08.07.2013 | (rsn/tt) – Als der kleine Tiger gestern mal wieder seine große Plattensammlung neu geordnet hat (sie war beim letzten Höhlen-Wechsel doch etwas durcheinander geraten), fiel ihm eine CD der Düsseldorfer Elektro-Pioniere Kraftwerk in die Pfoten: benannt „Tour de France Soundtracks“, und erschienen zum Jubiläum hundert Jahre Tour – also vor zehn Jahren.
Da heuer ja schon wieder Jubiläum ist,
dachte sich der Tiger, wird er das epochale Werk einfach mal zur Übertragung der ersten echten Berg-Etappe auflegen: Fernseh-Ton aus, kein Migels, kein Scho-Klod, nur Kraftwerk: „Étape 1 – 3, Vitamin, Aéro Dynamik, Elektro Kardiogramm, Régéneration…“ - so heißen die Soundtracks, die sich der Tiger wiederholt zum ersten Pyrenäen-Ausflug der Tour-isten reinzog.
Und der kleine Tiger war echt erstaunt, wie gut die Tracks mit den Bildern aus dem Roussillon harmonierten: „Transmission Télévision/ Reportage sur Moto/ le Depart donné/ la Montagne les Vallées/ pour l'Épreuve de Vérité…“ haut Ralf Hütter Vocoder-verzerrt raus. Und noch so einiges mehr: „Perfection Mekanik/ Aéro Dynamik/ Position et Taktik...“ Die Beine der Pedaleure kreisen, die Loops aus dem Lautsprecher dito. „Ca roule“, das läuft, wie der Franzmann da gerne sagt.
Dabei lief die CD erstmal überhaupt nicht,
erinnert sich der Tiger – jedenfalls nicht zum Hundertjährigen der Tour. Die Perfektionisten Ralf Hütter und Florian Schneider hatten es echt geschafft, ihr Werk ein paar Wochen nach der Großen Schleife rauszubringen. Mannomann. Obwohl alles eigentlich schon fertig war. Und die Plattenfirma Emi immer wieder auf den geplanten VÖ-Termin vor der Tour hinwies.
Aber die beiden Sound-Frickler mussten unbedingt hier noch ein bisschen an einem Loop schrauben, da noch einen Vocoder-Sound überarbeiten… Und von einer Plattenfirma lässt man sich ja schon mal gar nicht unter Druck setzen, als Künstler. Vor allem nicht, wenn man Kraftwerk heißt. Tour-Jubiläum hin oder her.
Immerhin haben die „Tour de France Soundtracks“
dann die Fachwelt zu Lobeshymnen hingerissen: „Das beste Beispiel an Musik, die vom Radsport inspiriert wurde...“ Allerdings war das nicht in der Musik-Presse zu lesen. Die war nicht so begeistert von der Platte, auf die man 17 Jahre lang gewartet hatte. Der Tiger weiß noch genau, wo er das überschwängliche Lob gelesen hat: in der „Cycling News“. Selten wurde die Welt des Radsports so konsequent in Musik transportiert, hieß es da weiter.
Das ist auch wenig überraschend, wenn man – wie sicher nicht nur der Tiger – weiß, dass die beiden Kraftwerk-Gründer Hütter und Schneider „echte Radsport-Verrückte“ sind (so der Sport-Journalist Andreas Beune). Die im Sommer gern mal auf 200-Kilometer-Etappen unterwegs sind, wie Ralf Hütter in einem Interview verriet: „Wir trainieren immer Rennrad. Da wir für die Musik stets in künstlichen Umgebungen arbeiten - im Studio bei Neonlicht, und mit elektronischen Geräten - bildet das Rennradfahren einen perfekten Ausgleich: Mit dem Körper an der Luft, Physik.“
Klingt sehr nachvollziehbar, meint der Tiger.
Der leider auch oft in seiner dunklen Höhle sitzen muss, um sein Tagebuch zu schreiben. Da ist man dann auch gerne mal wieder im Sattel. Und nicht nur 75 Kilometer. „Das sind erste Trainingsgrößen im Frühjahr“, meinte Hütter dazu trocken im Gespräch mit dem „Keyboard Magazin“, das diese Größenordnung schon für außergewöhnlich hielt.
Allerdings haben Schneider und Hütter das Ganze dann wohl so exzessiv betrieben, dass die weitere Arbeit mit den übrigen Kraftwerkern immer schwieriger wurde. Hat der Tiger in wie immer knallharter Recherche rausgefunden: „Statt kreativer Debatten über Musik stand nur noch der Radsport im Mittelpunkt“, verriet das dritte Gründungsmitglied Karl Bartos kürzlich der „Zeit“.
Ralf Hütter sah das naturgemäß anders:
„Man wird zu einer harmonischen Einheit mit seinem Rennrad, und mit seinem Musikgerät. Dazu gehört schon eine Art Hingabe. Nach 100 bis 150 Kilometern hat man sich recht freigefahren. Dann fährt man automatisch: Es fährt.“
Genau, sagt auch der kleine Tiger: So isses, so muss es sein! Das kann dieser Bartos nicht verstehen. Er hat wohl nicht mal ein richtiges Rennrad, vermutet der Tiger. Und konsequent ist er dann auch bei Kraftwerk ausgestiegen: „Es entstand irgendwann ein Vakuum, das durch endlose Radtouren gefüllt wurde“, so Bartos weiter: „Das war bald auch finanziell absurd.“
Hütters Replik: „Das, was mancher abschätzig Monotonie nennt,
geht irgendwann in ein anderes Wesen über. Das ist wie beim Radfahren: Hinter dem augenblicklichen Reiz offenbart sich ein anderes Wesen. Die Wiederholbarkeit - beim Rhythmus der Maschinen und beim Radfahren - ist befreiend. Das Monotone, Repetitive fanden wir immer toll.“ Gut gegeben, findet der Tiger. Das ist echter Sport – Radsport eben...
Das war's für heute. Vielen Dank, dass Sie bis hierher mitgetrackt sind. Und klicken Sie auch übermorgen wieder rein, wenn Teo Tiger sich so seine Gedanken macht. Dann garantiert Monotonie-frei. Versprochen.
(rsn/tt) - Hey Tour-Fans! Der Tiger ist wieder los! Habt ihr mich schon vermisst? Ich euch auch, und zwar ziemlich... Ein Jahr musste ich wieder im Archiv verbringen - ein hartes Brot für ein Bewegun
(rsn/tt) - Erinnern Sie sich? In Bagnères de Luchon, Startort der Etappe am Donnerstag, ging vor 15 Jahren ein 23-jähriger Deutscher auf die 10. Etappe seiner zweiten Tour de France. Der Tiger weiß
(rsn/tt) – Fast wie in alten Zeiten, ging es dem Tiger am Sonntag durch den Kopf, als auf der Abfahrt von der „Mur de Péguère“ Teppichnägel und Reißzwecken auf die Straße lagen, und über 3
(rsn/tt) – Er kann´s also doch noch, dachte der Tiger gestern unwillkürlich, als David Millar im stolzen Rennfahrer-Alter von 35 Jahren den gleichaltrigen Jean-Christophe Peraud im Sprint in Annon
(rsn/tt) - „Der Grand Colombier gibt sein Tour-Debüt “, haben die Kollegen von rsn gestern getitelt, und auch auf Eurosport war immer wieder die Rede, dass der 1500 Meter hohe Jura-Col zum ersten
(rsn/tt) – Wird auch Zeit, dachte sich der kleine Tiger am Samstag, als der große Bradley Wiggins bei der ersten Bergankunft der Tour im „Bett der schönen Mädchen“, äh sorry, auf dem harten
(rsn/tt) - Ein echter Samurai, dachte sich der Tiger, als der japanische Europcar-Profi Yukiya Arashiro gestern schon kurz nach dem Start zu einer Solo-Fahrt losbretterte. Zwar bekam er nur wenig spä
(rsn/tt) – Uff. Das war der erste Tag der Sprinter, und der kleine Tiger war schon ganz aufgeregt. Schließlich ist er ja selbst ein großer Sprinter – wenn er auch mit seinen 60 km/h Spitze nicht
(Ra/ tt) – Schon wieder drei Wochen rum, schoss es dem Tiger gestern durch die vom vielen Tour-Glotzen doch recht matschige Birne, als Cadel Evans in Paris vor dem Triumphbogen in Gelb triumphierte.
(Ra/ tt) – Da musste sich Pierre Rolland doch ein paar Mal die Augen wischen (der Tiger hat´s genau gesehen) – vor allem, als ihn nach der Siegerehrung als erster Bernard Hinault herzte und gratu
(Ra/ tt) - Amen! So sei es… Nach 153 Kilometern kam das Feld gestern im Wallfahrtsort Lourdes an. Unauffällig wie ein Pilger versteckte sich Albert Contador einmal mehr im Peloton. Der Tiger hat ge
(Ra/ tt) - Haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum bei der Tour immer so viele Zuschauer an der Strecke stehen? Vor allem bei so einem Wetter wie heute… Der Tiger hat drüber nachgedacht: Man g
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs
(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa
(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht
(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M
(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.
(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang
(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges
(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –
(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.
(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet
(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch