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15.05.2013 | (rsn) - Still, bescheiden, ohne große Töne zu spucken und fast schon medienscheu. Es ist nicht leicht, mit Rafal Majka, dem jungen Giro-Kapitän von Saxo-Tinkoff, Kontakt aufzunehmen. Viel lieber, als sich mit Journalisten zu unterhalten, konzentriert sich der 24-jährige Pole aufs Radfahren und auf die Aufgaben, die er von Teammanager Bjarne Riis zugewiesen bekommt.
Das Ergebnis kann sich beim Giro d’Italia sehen lassen. Majka holte sich auf der gestrigen 10. Etappe das Weiße Trikot als Spitzenreiter der Nachwuchswertung zurück, in der Gesamtwertung kletterte er auf der ersten Alpenetappe als Tagessechster von Platz 16 auf Rang zehn. Und das soll erst der Anfang sein, geht es nach Majka.
„Ich denke, das Rennen ist für mich bis dahin gut gelaufen. Der diesjährige Giro ist mein Debüt als Mannschaftskapitän, noch nie bin ich in dieser Rolle bei einem GrandTour gefahren. Deshalb ist es auch schwer zu sagen, wie mein Körper die Anstrengungen der drei Wochen verdauen wird“, sagte er dem polnischen Radsportportal rowery.org.
Majka machte auf sich schon im letzten Jahr aufmerksam, als er bei der Spanien-Rundfahrt startete. Er gehörte zu den wichtigsten Helfern von Alberto Contador, zu dessen Gesamtsieg Majka einen großen Beitrag leistete. Dazu kamen gute Platzierungen bei der Peking-Rundfahrt, wo er Siebter wurde, und als Dritter beim Japan-Cup.
Am Saisonende konnte der sympathische Jung-Profi mit seinen Leistungen zufrieden sein. Nicht ahnen konnte Majka damals allerdings nicht, dass der Frühling 2013 für ihn ein Desaster werden würde. Drei lange Monate musste er auf einen Renneinsatz warten. In die Quere kam ihm eine Knieverletzung, die ihn aus der Bahn warf. Erst bei der Katalonien-Rundfahrt konnte Majka wieder ins Renngeschehen eingreifen, in Spanien holte er sich den Feinschliff für den Giro.
Hinter den Kulissen waren damals schon Stimmen zu hören, die sagten, dass Majka sich in wirklich guter Verfassung befinde und er seiner Führungsrolle in der Equipe Saxo-Tinkoff gerecht würde, aber letztendlich wusste man nicht, wie sich die lange Zwangspause auswirken würde. In der ersten Giro-Hälfte hat Majka alle von seiner Top-Form überzeugt.
„Die ersten Tage waren ziemlich nervös. Man musste die ganze vorne fahren, um nur nicht zu stürzen, jederzeit konnte etwas Schlimmes passieren. Mir ist es auch gelungen, das Weiße Trikot zu ergattern“, so Majka. der sich am wohlsten in den Bergen fühlt. Vor einiger Zeit machte das Gerücht die Runde, dass während der gemeinsamen Trainingseinheiten in den Anstiegen nur Majka das Tempo von Contador mitgehen konnte.
Und in einem Anstieg haben sich der Spanier und der Pole auch kennen gelernt. Riis hatte schon früher ein Auge auf das Talent geworfen, das für 2011 einen Vertrag mit der kleinen italienischen Mannschaft Trevigiani Bottoli unterschrieb, und lud ihn auf Mallorca ein, wo im Januar 2011 Saxo-Bank ein Traningscamp aufschlug.
Als Contador einmal aus Spaß im Training angriff und dachte, alle seine Kollegen abgeschüttet zu haben, blieb nur Majka am Hinterrad des "Pistolero". Auch die wiederholten Tempoverschärfungen konnten diese Konstellation nicht ändern. „Majka ist ein sehr starker Allrounder, ein sehr talentierter Bergfahrer. Ich hoffe, dass ich aus ihm einen Fahrer für die GrandTours machen kann“, sagte Riis bereits vor zwei Jahren. Der Däne behielt Recht.
Neben Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) zählt Majka zu den wenigen jungen polnischen Rennfahrern, die versuchen, die Radsportwelt aufzumischen. Sollte Majka gesnd bleiben, dann steht ihm eine große Karriere bevor.
Verglichen wird der Krakauer in seiner Heimat mit Joachim Halupczok, dem polnischen Amateur-Weltmeister von 1989, der beim Giro 1990 ebenfalls das Weiße Trikot trug. Die Welt stand ihm offen, die bedeutendsten Teams stritten sich um Halupczok, doch dann starb Halupczok vier Jahre später im besten Profi-Alter an einem Herzinfarkt. Sein Traum von Maglia Rosa blieb ihm verwehrt.
Hoffentlich geht Majka einen anderen Weg.
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