Brite feiert fünften Sprintsieg, Nibali das Rosa Trikot

Cavendish beim Giro d´Italia unschlagbar

Foto zu dem Text "Cavendish beim Giro d´Italia unschlagbar"
Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) | Foto: ROTH

26.05.2013  |  (rsn) - Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) hat am Schlusstag des 96. Giro d’Italia in Brescia seinen fünften Etappensieg eingefahren und sich außerdem das Rote Trikot des Punktbesten gesichert. Der Brite siegte im Massensprint ganz überlegen vor den Italienern Sacha Modolo (Bardiani Valvole - CSF Inox), Elia Viviani (Cannondale) und Giacomo Nizzolo (RadioShack-Leopard). Damit behielt Cavendish in den Sprintankünften dieser Italien-Rundfahrt eine weiße Weste: in fünf Massensprints siegte er fünf Mal.

„Ich bin so, so glücklich“, sagte der 28-Jährige auch angesichts seines Sieges im Kampf um Rot, in dem er bereits vor der Zielankunft durch die Punkte an den zwei Zwischensprints des Tages die Führung von Vincenzo Nibali (Astana) übernommen hatte. Der Italiener allerdings hatte sich auch nicht gewehrt, sondern den Schlusstag dazu genutzt, mit seinem Team den Gewinn der Gesamtwertung zu zelebrieren.

Auf den ersten 130 Kilometern blieb das Hauptfeld, meist angeführt von Astana, geschlossen, und Nibali bekam Zeit für die obligatorischen Foto-Shootings mit seiner Mannschaft und Sektgläsern. Es folgte ein Angriff des Vacansoleil-DCM-Duos Maurits Lammertink und Rob Ruijgh, die sich aber keine zehn Kilometer vor dem Hauptfeld behaupteten. Anschließend kontrollierte bis zur Einfahrt nach Brescia wieder Astana das Tempo, bevor auf den sieben je 4,2 Kilometer langen Schlussrunden Cavendishs Helfer das Zepter übernahmen.

Sie verhinderten weitere ernsthafte Vorstöße und sorgten so dafür, dass es am Ende zum erwarteten Massensprint kommen konnte. Einzig Stefano Garzelli (Vini Fantini) wurde bei der ersten Zieldurchfahrt gestattet, sich kurzzeitig etwas abzusetzen, um sich am Ende seines letzten Giro d’Italias winkend von den Tifosi verabschieden zu können.

Eine Runde später ging Cavendish höchst elbst ins Duell mit Androni-Giocattoli-Fahrer Giairo Ermeti, der einen Ausreißversuch starten wollte. Cavendish holte ihn kurz vor der Ziellinie zurück und rollte dann als erstes über den Strich, weil er dachte, dass hier bereits der zweite Zwischensprint ausgetragen werden sollte. Das geschah dann zwar erst eine Runde später tatsächlich, doch auch da war es Cavendish, der sich die Maximalpunktzahl von acht Zählern sicherte. „Weil sie die Etappe etwas verändert hatten, wusste ich nicht, wo die Sprints liegen und bin drei Mal gesprintet“, erklärte er später lachend.

Wichtige Kraft für den Schlussspurt kostete Cavendish das aber offenbar nicht. Denn obwohl das Timing seines Teams nicht ganz stimmte und der Sportliche Leiter Davide Bramati gegenüber Radsport News zugab, dass man sich nach „chaotischen Durchsagen von Radio Corsa am Ende etwas verrechnet“ hatte, zog Cavendish einen langen Sprint aus Vivianis Windschatten zum Sieg durch.

Der Brite war, nachdem ihm auf dem letzten Kilometer die Anfahrer ausgingen und Cannondale letztlich den Sprint anzog, bereits früh im Wind und musste sich auf den letzten 150 Metern noch gegen Modolo wehren, der kurzzeitig auf gleicher Höhe lag. Am Ende aber hatte Modolo nicht genug Kraft und fiel noch um eine Radlänge hinter Cavendish zurück.

Hinter Cavendish, Modolo, Viviani und Nizzolo belegte der Slowene Luka Mezgec (Argos-Shimano) den fünften Platz und bestätigte somit seine starken Sprint-Resultate der vergangenen Tage. „Er hat die Rolle von John Degenkolb gut übernommen“ lobte sein Teamkollege Patrick Gretsch gegenüber Radsport News den 24-Jährigen. .

Platz sechs im Tagesklassement ging an Roberto Ferrari (Lampre-Merida) vor dem Belgier Kenny Dehaes (Lotto-Belisol), Manuel Belletti (Ag2r), Giovanni Visconti (Movistar) und Luca Paolini (Katusha), die dafür sorgten, dass am Schlusstag sieben Italiener unter die Top Ten sprinteten.

In der Gesamtwertung gab es erwartungsgemäß ebenso keine Verschiebungen mehr, wie im Kampf um das Weiße Trikot des besten Jungprofis und das Blaue Trikot des besten Kletterers, die an Carlos Alberto Betancur (Weiß / Ag2r) und Stefano Pirazzi (Blau / Bardiani Valvole - CSF Inox) gingen.

Neben Gesamtsieger Nibali standen dementsprechend der Kolumbianer Rigoberto Uran (Sky) als Zweiter und Australiens Cadel Evans (BMC) als Dritter auf dem Siegerpodest. Urans Sky-Mannschaft sicherte sich darüber hinaus den Gewinn der Teamwertung.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.06.2013Majka: Riis hatte Recht mit seiner Prognose

(rsn) - Als vor zwei Jahren Bjarne Riis den jungen Polen Rafal Majka unter Vertrag nahm, wurde er nicht müde, von dem bis dahin eher unbekannten Talent zu schwärmen. "Rafal hat ein riesengroßes

31.05.2013Niemiec schrieb beim Giro polnische Radsportgeschichte

(rsn) – Mit seinem sechsten Gesamtplatz beim Giro d’Italia schrieb Przemyslaw Niemiec polnische Radsportgeschichte. Der 33-jährige Edelhelfer im Dienste der italienischen Mannschaft Lampre-Merida

27.05.2013Mezgec: Degenkolbs Anfahrer nutzt seine Chance

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) war der überragende Sprinter des diesjährigen Giro d’Italia. Doch im Schatten des Seriensiegers von der Isle of Man, der alle fünf Massensprints

27.05.2013Evans: Tour-Vorbereitung auf Platz drei beendet

(rsn) – Cadel Evans (BMC) hat seiner Bilanz bei den großen Rundfahrten einen weiteren Podiumsplatz hinzugefügt. Nach seinem Sieg bei der Tour de France 2011, jeweils Rang in den Jahren 2007 und 2

27.05.2013Morabito fährt Giro mit gebrochenem Handgelenk zu Ende

(rsn) - Steve Morabito (BMC) hat sich bei einem Sturz auf der 16. Etappe des Giro d’Italia einen Knöchel im linken Handgelenk gebrochen. Trotzdem fuhr der Schweizer das Rennen zu Ende. „Ich hatte

27.05.2013Uran etabliert sich als Kapitän für die Rundfahrten

(rsn) – Auch ohne den nach der 12. Etappe mit einer Erkältung ausgestiegenen Kapitän Bradley Wiggins zählte das Sky-Team zu den Gewinnern des 96. Giro d’Italia. Zwei Etappensiege, Rang zwei im

27.05.2013Cavendish: „Schon als Kind siegeshungrig“

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat seiner imposanten Bilanz beim diesjährigen Giro d’Italia weitere Erfolge hinzugefügt. Der Brite gewann nicht nur fünf Etappen, sondern siche

27.05.2013Nibali siegt mit maximaler Unterstützung und minimalem Stress

(rsn) – Bei seiner fünften Giro-Teilnahme hat Vincenzo Nibali (Astana) nicht nur die riesigen Erwartungen der Tifosi erfüllt, sondern seine Tendenz der vergangenen Jahre mit dem ersten Gesamtsieg

26.05.2013Nibali kämpft sich durch Hitze, Dauerregen und Schnee

Brescia (dpa) - Vincenzo Nibali (Astana) hat sich beim 96. Giro d`Italia durch große Hitze, Dauerregen und dichtes Schneetreiben zum größten Triumph seiner Karriere gekämpft. Der 28-jährige Itali

26.05.2013Cavendish und Nibali triumphieren in Brescia

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat wie erwartet zum Abschluss des 96. Giro d’Italia nochmals zugeschlagen. Der Brite gewann die 21. und letzte Etappe über 197 Kilometern von Rie

26.05.2013Betancur holt sich mit Energieleistung das Weiße Trikot zurück

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) wird voraussichtlich den 96. Giro d’Italia gewinnen – aber zu den großen Gewinnern dieser Italien-Rundfahrt zählen auch die Kolumbianer, die der Italien-Rundfa

26.05.2013Lange Anfahrt zum letzten Sprint

(rsn) - Die Entscheidung ist gefallen, der Giro-Sieger steht fest - vorausgesetzt, Vincenzo Nibali (Astana) stürzt auf den letzten knapp 200 Kilometern zwischen Riese Pio X und Brescia nicht noch sch

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

20.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine