Giro-Vorschau: 17. Etappe, Caravaggio - Vicenza, 214 km

Sprinteretappe mit einem Spielverderber

Foto zu dem Text "Sprinteretappe mit einem Spielverderber"
Das Profil der 17. Etappe des Giro d´Italia 2013 | Foto: RCS Sport

22.05.2013  |  (rsn) - Bevor in den kommenden drei Tagen mit einem Bergzeitfahren sowie zwei Bergankünften so richtig die Post abgeht, steht zwischen Caravaggio und Vicenza noch eine typische Übergangsetappe auf dem Programm. Das Profil ist flach und eigentlich sollten die Sprinter hier den Sieg unter sich ausmachen, wenn da nicht dieser eine Anstieg 16 Kilometer vor dem Ziel warten würde...

Die Strecke: 214 Kilometer, flach, 2 Zwischensprints, 1 Berg der 4. Kategorie

Es ist schon gemein: Nach dem Start dieser 17. Etappe passieren die Fahrer Brescia, wo der Giro am Sonntag etwa 25 Kilometer südlich enden wird. Doch sie dürfen dort nicht vom Rad steigen, sondern müssen auf ewig lange geradeaus führenden, flachen Straßen weiter in Richtung Osten radeln. Vorbei an Verona führt die Etappe bei Kilometer 150 in San Bonifacio zum ersten und 22 Kilometer weiter in Orgiano zum zweiten Zwischensprint.

Es folgen 20 weitere Kilometer im Flachland, bis die Strecke südlich von Vicenza in die Berici-Hügel aufsteigt. In Crosara wartet dort am Ende eines fünf Kilometer langen und zunächst bis zu zehn Prozent steilen, am Ende aber flacher werdenden Anstiegs die einzige Bergwertung des Tages (4. Kategorie). Von dort führt eine vor allem am Ende technisch anspruchsvolle Abfahrt hinunter zurück in die Ebene, wo zehn letzte Kilometer ins Ziel von Vicenza führen.

Dort wird es dann richtig kurvig, und auf dem letzten Kilometer bilden zwei Kreisverkehre noch kleinere Hindernisse. Die Zielgerade ist anschließend zwar komfortable acht Meter breit, aber nur 250 Meter lang und bevorteilt im Fall eines Massensprints also diejenigen, die schon vor dem Kreisverkehr in einer guten Position saßen.

Die Giro-Historie: Wer in Vicenza gewinnt hängt vom Ort der Ziellinie ab

Vicenza ist eine Stadt für Sprinter. Das zeigt bereits der Blick in die Siegerliste, die als letzten Namen Mario Cipollini ausweist. Er gewann hier im Jahr 1996 vor Giovanni Lombardi und Zbigniew Spruch. Doch die südlich der Stadt gelegenen Berico-Hügel haben das Zeug dazu, die Männer mit den dicken Oberschenkeln zu ärgern. 1967 zum Beispiel endete die Etappe nach Vicenza nicht in der Stadt selbst, sondern am Monte Berico, dem berühmten Aussichtspunkt an der Basilika südlich von Vicenza. Es gewann Francisco Gabica, der damals amtierende Vuelta-Sieger.

Die Region: Achten Sie auf die Campagnolo-Teams

Nach einigen Tagen im Piemont sowie in Frankreich sind wir zurück in Venetien - genauer: in Vicenza. Die 115.000-Seelen-Stadt ist nach Mailand und Turin Italiens dritte Kraft in Sachen Export. Vicenza hat eine große Goldschmiede-Tradition und ist im Januar, Mai und September jeden Jahres Gastgeber einer weltbekannten Gold-Ausstellung. Doch wirtschaftlich spielt die Textilindustrie inzwischen eine größere Rolle. Unter anderem sind der Jeans-Hersteller Diesel sowie der Sportartikel-Hersteller Dainese hier beheimatet.

Für die Radsport-Fans noch viel interessanter: Auch Campagnolo sitzt in Vicenza. Astana, Vacansoleil, Lotto-Belisol, Movistar, Ag2r und Bardiani CSF sind die sechs Teams beim Giro, die von den Italienern mit Komponenten versorgt werden - mal sehen, ob vor den Toren des Firmensitzes ein Fahrer dieser Teams triumphiert.

Die Radsport-News-Prognose: Die Sprinter-Teams haben es in der Hand

Der Ausgang der 17. Etappe ist stark abhängig davon, wie viele Sprinter noch im Rennen sind und wie viele davon sich noch Chancen auf entweder die Punktewertung oder einen Tagessieg ausrechnen. Wenn nicht genug Sprinter-Teams an einem Strang ziehen, dann kann es gut sein, dass eine nicht zu gefährliche Ausreißergruppe durchkommt. Denn die Klassementfahrer werden an der Verfolgung kaum Interesse haben.

Und selbst wenn das Feld geschlossen in den Anstieg von Crosara hineinfährt, muss es längst keinen Massensprint im Ziel geben. Ein dortiger Angriff von drei oder vier starken Fahrern, die auf den 16 Kilometern zum Ziel gut zusammenarbeiten, könnte von Erfolg gekrönt sein. Doch im Normalfall sollten die Teams von Mark Cavendish, Giacomo Nizzolo, Matthew Goss oder Elia Viviani so viel Interesse an einer Sprintankunft haben, dass alle Attacken abgewehrt werden.

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