53. Baskenland-Rundfahrt

Gerrans nutzt Chaos nach Sturz am letzten Berg

Foto zu dem Text "Gerrans nutzt Chaos nach Sturz am letzten Berg"
Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) gewinnt die 1. Etappe der Baskenland-Rundfahrt. | Foto: ROTH

01.04.2013  |  (rsn) – Zum Auftakt der 53. Baskenland-Rundfahrt wurde eine lange Zeit ereignisarme Etappe sieben Kilometer vor dem Ziel doch noch turbulent. Als sich das Feld an der letzten Bergwertung des Tages in Folge eines Sturzes teilte und eine 17 Fahrer starke Spitzengruppe mit Favoriten wie Alberto Contador (Saxo-Tinkoff), Richie Porte (Sky) oder Tejay van Garderen (BMC) dem Ziel entgegen jagte, war klar, dass es nach schweren 156,5 Kilometer mit Start und Ziel in Elgoibar schon zu ersten Abständen zwischen den Klassementfahrern kommen würde.

Im Sprint der ersten Gruppe sicherte sich der Australier Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) seinen dritten Saisonsieg, nachdem ihn sein niederländischer Teamkollege Pieter Weening durch die finale Abfahrt gelotst hatte. Der 32-jährige Gerrans, zuletzt Etappengewinner der Katalonien-Rundfahrt, hatte keine Mühe, sich vor dem Slowaken Peter Velits (Omega Pharma-Quick-Step) durchzusetzen, der ebenfalls zu den ambitionierten Klassementfahrern zählt. Dritter wurde der Spanier Angel Vicioso (Katusha).

„Nach dem Sturz am Gipfel hat Pieter gesehen, dass ich mit vorne dabei und in einer guten Position war. Er hat einen fantastischen Job gemacht in der Abfahrt zum Ziel. Ich habe vor allem dank seiner Hilfe gewonnen. Er hat mir das Finale perfekt vorbereitet“, lobte Gerrans seinen wichtigsten Helfer an diesem Tag.

Contador, der sich auf den letzten Kilometern ebenfalls an der Spitze der Ausreißergruppe gezeigt hatte, wurde vor Porte Siebter, van Garderen belegte zeitgleich Platz elf.

„Wir haben früh schon Verantwortung übernommen, aber den beiden Ausreißern lange Zeit die Führung überlassen”, kommentierte Contadors Sportlicher Leiter Philippe Mauduit die Etappe „Im chaotischen Finale waren Alberto und Roman Kreuziger in der ersten Gruppe, worüber wir glücklich sind. Die Jungs sind alle in toller Verfassung, wie sie heute bewiesen haben.”

Zu den abgehängten Fahrern zählte auch Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step), der ebenfalls in den Sturz verwickelt war und mit 28 Sekunden Rückstand ins Ziel kam. Für seinen  Teamkollegen Dries Devenyns ist das Rennen allerdings beendet. Der Belgier zog sich eine Armverletzung zu.

Näher dran an Gerrans & Co. waren Favoriten wie Andrew Talansyka, Ryder Hesjedal (beide Garmin-Sharp), Titelverteidiger Samuel Sanchez (Euskaltel-Euskadi), Damiano Cunego (Lampre-Merida) oder Andreas Klöden (RadioShack-Leopard), die sämtlich nur fünf Sekunden Verspätung aufwiesen. Besonders schlimm erging es Jurgen van Den Broeck (Lotto Belisol) , der sich bei dem Sturz eine blutende Armwunde zuzog und 5:13 Minuten Rückstand einhandelte. Andy Schleck (RadioShack-Leopard) kam 1:01 Minuten hinter dem Tagessieger ins Ziel.

Da bei der Baskenland-Rundfahrt weder in den Zwischensprints noch im Ziel Zeitgutschriften verteilt werden, führt Gerrans nun die Gesamtwertung vor 16 zeitgleichen Fahrern an. Der Mailand-San Remo-Gewinner von 2012 ist auch Spitzenreiter in der Punktewertung.

Erster Träger des Bergtrikots ist der Spanier Amets Txurruka (Caja Rural), der mit dem Luxemburgischen Meister Laurent Didier (RadioShack-Leopard) als Ausreißer unterwegs war. Die beiden hatten sich schon nach wenigen Kilometern gelöst und fuhren mit bis zu 5:15 Minuten Vorsprung vor dem Feld, in dem Contador sein gesamtes Team arbeiten ließ. Bis ins Finale hinein bestimmte Saxo-Tinkoff das Tempo und ließ die kleine Spitzengruppe an der kurzen Leine.

Txurruka gewann fünf der insgesamt sechs Bergwertungen des Tages und wurde erst in der Anfahrt zum Alto de San Miguel gestellt, nachdem er zuvor im vorletzten Anstieg des Tages den ausgepumpten Didier abgeschüttelt hatte. Der 30 Jahre alte Baske hatte bis dahin bereits 28 Punkte gesammmelt und hat acht mehr als der zweitplatzierte Didier auf seinem Konto.

Doch im 4,8 Kilometer langen und 5,4 Prozent steilen Alto de San Miguel verspürte kein Fahrer Lust auf eine Attacke – wohl auch, weil Vasile Kiryienka für seinen Kapitän Porte ein gleichmäßig hohes Tempo einschlug. Im oberen Teil des Anstiegs zeigten sich auch Movistar-Fahrer vorn und führten das nur unwesentlich kleiner werdene Feld über den Gipfel.

Praktisch unter dem Banner der Bergwertung kam es dann zu dem folgenreichen Sturz, der alle Planungen der Teams durcheinander brachte und auf den letzten sieben Kilometern für viel Aufregung sorgte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.04.2013Tony Martin gelingt Abschluss nach Maß

(rsn) - Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) hat das abschließende Zeitfahren der 53. Baskenland-Rundfahrt gewonnen. Der Weltmeister setzte sich auf der verregneten 6. Etappe über 24 Kilometer mit

05.04.2013Porte und Henao krönen überragenden Sky-Auftritt

(rsn) – Das britische Sky-Team hat die Königsetappe der 53. Baskenland-Rundfahrt fast nach Belieben dominiert und gute Chancen, das Rennen am Samstag mit einem Doppelsieg zu beenden. Der Australie

05.04.2013Rolland lässt sich das Gelbe Trikot nicht mehr nehmen

(rsn) – Der Franzose Pierre Rolland (Europcar) hat am letzten Tag des 61. Circuit Cycliste Sarthe (Kat. 2.1) sein gestern erobertes Gelbes Trikot behauptet und sich damit die Gesamtwertung der viert

05.04.2013Verletztenmisere auch bei Lotto Belisol

(rsn) – Nach Omega Pharma-Quick-Step beklagt nun auch das zweite belgische WorldTour-Team eine Verletztenmisere. Lotto Belisol musste bei der Baskenland-Rundfahrt auf der 2. Etappe den Ausstieg von

05.04.2013Andy Schleck: „Vermessen, vom Toursieg zu träumen"

(rsn) – Auch auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt kam Andy Schleck (RadioShack-Leopard) mit großer Verspätung ins Ziel. 18:32 Minuten Rückstand wies der Luxemburger im strömenden Regen bei

04.04.2013Quintana wagt am meisten - und gewinnt alles

(rsn) – Nairo Alexander Quintana (Movistar) hat bei der 53. Baskenland-Rundfahrt für den nächsten Sieg eines Kolumbianers gesorgt. Nachdem sein Landsmann Sergio Henao (Sky) am Mittwoch die erste B

04.04.2013Contador: „Das Rennen hat erst begonnen"

(rsn) - Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) war mit dem Ergebnis der 3. Etappe der Baskenland-Rundfahrt zufrieden, auch wenn er mit einigen Sekunden Rückstand auf den Tagessieger Sergio Luis Henao (Sky)

03.04.2013Henao bezwingt nach hartem Kampf Betancur

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der 3. Etappe der 53. Baskenland-Rundfahrt hat Sergio Luis Henao (Sky) das Gelbe Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der Kolumbianer setzte sich am Mittwoch über 16

03.04.2013Contador: Kräftemessen an der Schlussrampe

(rsn) – Vor der ersten Bergetappe der Baskenland-Rundfahrt liegen gleich 16 Fahrer zeitgleich hinter dem Italiener Francesco Gavazzi (Astana), dem seit gestern neuen Gesamtführenden. Einer davon is

02.04.2013Die Hand schmerzt - Tony Martin hält Sicherheitsabstand

(rsn) – Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) konnte nach seinem gestrigen Sturz zwar zur 2. Etappe der Baskenland-Rundfahrt antreten. Der Zeitfahrweltmeister hielt sich allerdings merklich zurück,

02.04.2013Vanendert-Brüder mit Höhen und Tiefen im Baskenland

(rsn) - Der Belgier Jelle Vanendert (Lotto Belisol) hat die Baskenland-Rundfahrt während der 2. Etappe aufgeben müssen. Dies teilte der belgische WorldTour-Rennstall am Dienstag mit. „Jelle hat

02.04.2013Deja Vu für Impey, Gelb für Gavazzi

(rsn) – Orica-GreenEdge dominiert die ersten Tage der 53. Baskenland-Rundfahrt. Nach dem Auftakterfolg durch Simon Gerrans holte am Dienstag der Südafrikaner Daryl Impey den Sieg auf der 2. Etappe.

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine