Gerdemann und Kern auf den Plätzen

Wegmann zum dritten Mal Deutscher Meister

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Fabian Wegmann (Garmin-Barracuda) gewinnt in Grimma seinen dritten deutschen Meistertitel auf der Straße. | Foto: ROTH

24.06.2012  |  (rsn/dapd) - Erst jubelte Fabian Wegmann (Garmin-Barracuda) schon weit vor der Ziellinie, dann vergoss er nach seinem dritten Meistertitel Freudentränen. Der Freiburger gewann am Sonntag die deutschen Straßenmeisterschaften im sächsischen Grimma und sicherte sich auf dem selektiven Kurs nach 2007 und 2008 erneut das Trikot mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring.

Im Zielsprint verwies Wegmann nach 200 Kilometern die Mitausreißer Linus Gerdemann (RadioShack-Nissan) und Julian Kern (Leopard-Trek) auf die Plätze zwei und drei. Für Wegmann war der erste Saisonsieg zugleich der erste Erfolg im Trikot neues Teams Garmin-Barracuda.

„Ich habe im vergangenen Jahr kein Rennen gewonnen. Von daher freue ich mich jetzt riesig", sagte der völlig ausgepumpte, aber glückliche Wegmann. Ich hatte schon gesehen, dass mir die Strecke liegt, aber als Einzelstarter ist es natürlich schwierig. Ich habe lange gepokert und dann alles auf den Sprint gesetzt. Ich wusste, da bin ich der Schnellste."

Bei der am Samstag in Lüttich beginnenden Tour de France wird Wegmann sein Meistertrikot jedoch nicht zeigen können. Der Klassikespezialist wurde von seinem Team nicht nominiert, auch wenn sich Wegmann vier Tage nach seinem 32. Geburtstag in herausragender Form präsentierte.

,,Ich wusste, dass es schwer werden würde, Wegmann im Sprint zu schlagen. Er hat den Sieg zweifellos verdient“, kommentierte Gerdemann seinen zweiten Platz. „Sieben Runden vor Schluss habe ich attackiert, aber Wegmann ließ sich nicht abschütteln. Er ist ein cleverer Fahrer und deshalb war es fast unausweichlich, dass er gewinnen würde. Ich bin mit meiner Vorstellung zufrieden”, so der 29-Jährige, der wie der neue Deutsche Meister auch nicht bei der Tour dabei sein wird.

„Ich bin total glücklich, denn damit hätte ich nicht gerechnet – ich hatte auf einen Platz in den Top 15 oder maximal den Top Ten gehofft. Es war wirklich klasse, mit all den großen Namen fahren zu dürfen“, strahlte der 22 Jahre alte Kern, der im Mai bereits Zweiter des Flèche du Sud (Kat. 2.2) geworden war und dabei die 3. Etappe gewonnen hatte.

Platz vier ging mit 1:02 Minuten Rückstand an Paul Martens (Rabobank). „Wir haben mit unserem kleinen Team ein tolles Rennen gezeigt", kommentierte der Mit-Favorit auf Twitter seinen vierten Platz. „Ich wollte das Weiße Trikot unbedingt und ich ahbe alles gegeben, auf der letzten Runde hatte ich überall Krämpfe. Glückwünsche an Fabi Wegmann!"

Fünfter wurde 2:30 Minuten hinter Wegmann im Sprint einer ersten Verfolgeruppe Marcus Burghardt (BMC) vor Stefan Schumacher (Christina Watches) und dem erst 20-jährigen Mario Vogt (Specialized Concept Store). Die Top Ten komplettierten Danilo Hondo (Lampre-ISD), Marcel Sieberg und André Greipel (beide Lotto-Belisol), die allesamt bereits mehr als vier Minuten Rückstand aufwiesen.

Auf dem schweren Rundkurs östlich von Leipzig entwickelte sich von Beginn an ein abwechslungsreiches Rennen. Bereits zu Beginn der zweiten von 19 Runden bildete sich eine elf Fahrer starke Gruppe um die Routiniers Jens Voigt (RadioShack-Nissan) und Hondo, Marcel Kittel (Argos-Shimano) und Kern, die sich einen Maximalvorsprung von 2:15 Minuten herausfahren konnte.

Aus dem Feld heraus versuchten immer wieder Fahrer, zu Hondo & Co aufzuschließen. Für längere Zeit bemühte sich auch Martens, als Solist nach vorne zu kommen. Das gelang ihm gut 60 Kilometer vor dem Ziel, mit Gerdemann, Greipel und Wegmann konnten weitere Fahrer nach vorne fahren.

Vier Runden vor Schluss setzten sich Wegmann, Gerdemann, Kern und Martens aus dieser Gruppe ab, fuhren schnell mehr als eine Minute Vorsprung heraus und sorgten so für die Vorentscheidung. Der 28 Jahre alte Martens verlor allerdings dann wieder den Anschluss, so dass Wegmann und seine beiden Begleiter den Sieg unter sich ausmachten. Auf der ansteigenden Zielgeraden war es dann der Freiburger, der die meisten Kraftreserven hatte und sich den Sieg sicherte.

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