75. Tour de Suisse mit dramatischem Finale

Demol schrie Leipheimer zum Sieg

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Levi Leipheimer (Radio-Shack) im abschließenden Zeitfahren der 75. Tour de Suisse Foto: ROTH

20.06.2011  |  (rsn) - Vor dem abschließenden Zeitfahren der Tour de Suisse hätte wohl niemand größere Beträge auf einen Gesamtsieg von Levi Leipheimer (Radio-Shack) gesetzt. Doch der US-Amerikaner machte das nahezu Unmögliche wahr und stand nach einem Wimpernschlagfinale ganz oben auf dem Podest der Tour-Generalprobe.

Dort zeigte Leipheimer sein breitestes Lachen. Von Platz 4  - bei 1:59 Minuten Rückstand auf den bis dahin führenden Damiano Cunego (Lampre-ISD) - fuhr der 37-Jährige noch auf den ersten Rang vor und schlug den favorisierten Cunego um ganze vier Sekunden

Mit diesem Ergebnis hat nicht einmal Leipheimer selbst gerechnet. "Was für ein Rennen. Ich wusste überhaupt nicht, wie knapp es mit Cunego war. Alles, was ich gehört habe, war mein Sportlicher Leiter, der in der letzten Kurve nur noch geschrien hat: 'Sprinte! Sprinte!'. An seiner Stimme konnte ich hören, dass es wirklich um Sekunden ging", sagte der überglückliche Kalifornier im Ziel in Schaffhausen.

Gelitten hat dagegen Leipheimers Sportlicher Leiter Dirk Demol. "Ich habe fast meine Stimme verloren, so wie ich geschrieen habe. Levi mag es, wenn man ihn pusht und das war heute auch nötig. Dass er die Tour de Suisse gewinnt, konnte man so nicht erwarten", sagte Demol.

Schon gar nicht, wenn man mit der sportlichen Geschichte Leipheimers vertraut ist. Er selbst ist das natürlich bestens und nahm nach dem Rennen darauf Bezug: "Ich habe schon viele Rennen wegen weniger als einer Sekunde verloren. Heute war ich mal dran mit gewinnen und ich bin glücklich und stolz darauf", freute sich der RadioShack-Kapitän.

Ob es bei der Tour de France auch so knapp zugehen wird, bleibt abzuwarten. Dirk Demol ist jedenfalls sicher, dass sein Schützling in der Lage sein wird, wieder um das Gelbe Trikot zu kämpfen. "Levi wird bereit sein für das Rennen, bei dem er schon auf dem Podium stand. Ich denke nicht, dass er zu früh in Form ist. Er wird gut sein in Frankreich", prognostizierte der Belgier.


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