RSN-Rangliste 2009, Platz 74: Gerald Ciolek (Milram)

Bei der Tour aus dem Formtief herausgefahren

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Bei der Tour aus dem Formtief herausgefahren"

Gerald Ciolek (Milram) auf der 16. Etappe der Vuelta 2009

Foto: ROTH

30.11.2009  |  (rsn) – Ähnlich wie im Fall von Linus Gerdemann wurde auch Gerald Cioleks Wechsel von Columbia-HTC zum Team Milram von vielen Vorschlusslorbeeren begleitet. Nach einem guten Saisonauftakt blieb der Sprinter allerdings vieles schuldig. Bei der Tour de France und der Vuelta a Espana fand der Pulheimer aber wieder in die Erfolgsspur zurück und holte sich einen großen Sieg als Entschädigung für eine schwierige Saison.

Dabei hätte Ciolek kaum einen gelungeneren Einstand hinlegen können. Im Rahmen der Mallorca Challenge holte der Milram-Neuzugang einen frühen ersten Sieg, als er die Trofeo Calvia (Kat. 1.1) für sich entscheiden konnte. Wegen gesundheitlicher Probleme war in den folgenden Wochen und Monaten - abgesehen von einem dritten Etappenrang bei der Algarve-Rundfahrt (Kat. 2.1) - vom Rheinländer aber nur wenig zu sehen. „Wenn man wegen einer verschleppten Viruserkrankung ewig nicht in Tritt kommt und bei vielen Rennen aussteigen muss, ist irgendwann das Selbstvertrauen futsch“, begründete Ciolek gegenüber Radsport News eine flaue erste Saisonhälfte.

Erst zur Tour de Suisse Mitte Juni meldete sich der U23-Straßenweltmeister von 2006 mit einem zweiten Etappenplatz zurück. Bei der Tour de France erreichte Ciolek dann auch seine Bestform, auch wenn in den Sprintankünften gegen Mark Cavendish (Columbia-HTC) kein Kraut gewachsen war. Vier Mal konnte sich der Milram-Kapitän unter den besten Fünf platzieren, einmal gelang ihm der Sprung aufs Podium. In der Punktewertung im Kampf um das Grüne Trikot wurde Ciolek für seine Beständigkeit mit Rang drei belohnt.

„Aufgrund des durchwachsenen Frühjahrs bin ich mit der Tour de France zufrieden. Ich war in guter Verfassung, es hat nicht viel gefehlt. Das Selbstvertrauen kam allerdings erst während der Tour wieder. Ich war froh, dass es dann im Sommer wieder gut lief und ich aus meinem kleinen Formtief wieder raus gekommen bin“, lautete Cioleks Tour-Bilanz.

Nach der Frankreich-Rundfahrt zeigte sich Ciolek mit den Plätzen zwei und drei beim Sparkassen Giro (Kat. 1.1) in Bochum und den Hamburger Vattenfall Cyclassics erneut ganz vorne. Zum heiß ersehnten zweiten Saisonsieg langte es aber wieder nicht. Der gelang ihm schließlich bei der Vuelta a Espana – es war zugleich Cioleks erster Erfolg bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt. Danach hatte der Deutsche Meister von 2005 in Spanien allerdings nicht mehr viel Grund zur Freude. Nach einem bösen Sturz musste Ciolek die Rundfahrt vorzeitig aufgeben.

Für seine zweite Saison bei Milram hat sich der Blondschopf viel vorgenommen. „Ich möchte 2010 mit guten Leistungen in den ersten Monaten den Beginn der vergangenen Saison vergessen machen", so Ciolek, der vor allem darauf hofft, frei von Verletzungen und Krankheiten zu bleiben. "Ich wäre froh, wenn ich dann meine Kräfte mal voll ausschöpfen kann und nicht das ganze Frühjahr bei 50, 60 Prozent herum fahre.“

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