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02.06.2009 | (rsn) - Auch wenn er nach einer längeren Rennpause noch nicht wieder in Bestform ist, hat Tony Martin (Columbia-Highroad) wieder einmal eindrucksvoll seine Fähigkeiten im Kampf gegen die Uhr unter Beweis gestellt. Der 24-jährige Eschborner gewann bei der Bayern-Rundfahrt das 26 Kilometer lange Zeitfahren von Friedberg mit rund 25 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Bert Grabsch. Den Sieg auf der vorletzten Etappe wertete Martin als Entschädigung dafür, dass er in der Gesamtwertung schon nach der 2. Etappe keine Rolle mehr spielte.
„Natürlich war es für mich als deutschen Fahrer wichtig, bei der größten Rundfahrt gute Ergebnisse zu erzielen“, so Martin im Gespräch mit Radsport News. „Außerdem war meine Familie zu Besuch hier, das hat mich natürlich zusätzlich motiviert. Nach meiner dreiwöchigen Pause habe ich natürlich noch nicht Topform, umso glücklicher bin ich über den Etappensieg. Ich wollte mir bei der Bayern-Rundfahrt keinen Druck machen, trotzdem hatte ich mit dem Podium geliebäugelt.“
Damit wurde es aber nichts, weil Martin auf der vorentscheidenden Königsetappe am zweiten Tag eine falsche Entscheidung traf. Bei der Attacke von Linus Gerdemann (Milram) folgte aus dem Columbia-Team nur der Belgier Maxime Monfort, nicht aber Martin und Grabsch, die wegen ihrer Zeitfahrqualiäten die gefährlicheren Gegner für Gerdemann gewesen wären. „In der Situation habe ich mich taktisch falsch verhalten“, so Martin selbstkritisch. „Und als die Gruppe weg war, haben sich Milram und Columbia im Feld gegenseitig neutralisiert.“ Damit war das Gesamtklassement für das deutsche Columbia-Duo passé.
Nach der Bayern-Rundfahrt richtet sich Martins Konzentration ganz auf die Tour de France, wo er aller Voraussicht nach sein Debüt geben wird. „Wir haben ein zehn Fahrer starkes vorläufiges Aufgebot, und ich denke schon, dass ich dabei sein werde.“ Seine Form weiter aufbauen will der gebürtige Cottbuser bei der Tour de Suisse (13. -21. Juni), neben der Dauphiné Libéré die traditionelle Tour-Generalprobe. „In der Schweiz liegt mein Hauptaugenmerk natürlich auf den beiden Zeitfahren, aber ich will natürlich auch sehen, wie es im Hochgebirge klappt“, sagte Martin, der zusammen mit seinen Teamkollegen vom 6. Juni an vier Tage lang die Pyrenäenetappen der Tour sowie den Parcours des Teamzeitfahrens inspizieren wird.
Auch bei der Tour de France rechnet sich der junge Deutsche am meisten in seiner Spezialdisziplin, dem Zeitfahren aus. „Ich konzentriere mich schon auf die drei Zeitfahren und hoffe, dass, wenn die Kraft reicht, ich in der letzten Woche in einer Ausreißergruppe dabei sein kann.“
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