Zaugg-Tagebuch Paris-Nizza: 5. Etappe

Von wegen Schönwetterfahrerei

Von Oliver Zaugg

14.03.2008  |  (rsn) - Heute war das Wetter endlich einmal so, wie man es sich beim Rennen zur Sonne vorstellt: angenehme Temperaturen und wenig Wind, so dass man auch in kurzem Trikot und kurzer Hose fahren konnte.

Von Schönwetterfahrerei waren wir heute jedoch weit entfernt. Es war von Anfang an super schnell. Die Berge der zweiten und dritten Kategorie sind wir voll raufgeballert. Schon gleich am Anfang konnten viele Fahrer das Tempo im Feld nicht mehr halten und mussten aufgeben. Von uns betroffen waren Carlo Westphal und mein Zimmerkollege Tom Stamsnijder, der zudem Knieprobleme beklagt.

Ich selbst war heute auch aktiv und fand mich zwischenzeitlich in einer 24 Mann starken Spitzengruppe wieder. Allerdings harmonierten wir überhaupt nicht, so dass aus der Spitze heraus Attacke auf Attacke folgte. Schließlich setzten sich 16 Mann noch einmal ab – jedoch ohne mich. Das ist blöd gelaufen, denn diese Gruppe kam durch.

Dass ich in dieser Phase den Anschluss verpasst habe, ist für mich aber kein Weltuntergang. Das Finale mit der flachen Zielankunft wäre mir eh nicht entgegenkommen und zudem hat mich die Mannschaft auch hinten zum Arbeiten gebraucht.

Da mit Carlos Barredo ein gefährlicher Mann in der Spitzengruppe war, ließ man die Ausreißer nicht weit davonfahren. Zunächst kontrollierte das Team Rabobank für den Spitzenreiter Robert Gesink das Tempo. Irgendwann sind dann aber auch Matthias Ruß und ich nach vorne beordert worden, um den Abstand zu den Ausreißern in Grenzen zu halten. Am letzten Berg des Tages hatte ich deshalb auch keine Kraft mehr, um mich im Peloton zu halten und kam in einer kleinen Gruppe ins Ziel. Dennoch kann ich mit meiner Leistung zufrieden sein.

Auf morgen freue ich mich schon sehr. Nicht weil es ein leichter Renntag wird, sondern weil meine Frau und meine Mutter zu Besuch kommen. Während ich morgen bei dieser schweren Bergetappe schuften muss, gehen die beiden nach Nizza zum Shopping. So kann man es auch aushalten.

Oliver Zaugg fährt seit 2007 für das Team Gerolsteiner. Bei der Fernfahrt Paris-Nizza wird der 26-jährige Schweizer für Radsport news Tagebuch führen und von seinen Erlebnissen berichten.

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