Kraftlos im Finale

Was ist mit Petacchi los?

10.04.2007  |  (Ra) – Ist Alessandro Petacchi noch nicht oder nicht mehr der alte? Angesichts der jüngsten Niederlagen des italienischen Sprintstars fällt eine Antwort nicht leicht. Nach zwei schweren Verletzungen im vergangenen Jahr kommt der 33-jährige Ligurer, mit großen Erwartungen in die Saison gestartet, einfach nicht in Tritt. Bei der Katar-Rundfahrt war der Milram-Kapitän gegen Tom Boonen chancenlos. Danach dominierte Petacchi zwar die Algarve-Rundfahrt, aber schon kurz darauf bei der Valencia-Rundfahrt musste er gleich drei Sprintniederlagen gegen seinen Landsmann Daniele Bennati einstecken.

Die größte Enttäuschung folgte Ende März beim ersten Frühjahrsklassiker der Saison, Mailand-San Remo. Petacchi rechnete sich Chancen auf seinen zweiten Triumph nach 2005 aus. Im Finale zog ihm sein Milram-Zug mustergültig den Sprint an, doch auf den letzten entscheidenden Metern hatte der Kapitän keine Kraft mehr und rollte sogar noch nach seinem Anfahrer Erik Zabel ins Ziel. „Im linken Bein habe ich noch nicht die Kraft von früher“, so der frustrierte Geschlagene damals.

Vorläufiger Tiefpunkt war jetzt der Auftritt bei „Rund um Köln“. Von Fahrern wie Juan Haedo oder Graeme Brown, die zwar zur gehobenen, aber gewiss nicht zur allerersten Kategorie der schnellen Männer gehören, übersprintet zu werden, muss für den einstigen Sprinterkönig Petacchi besonders bitter gewesen sein. Und wieder folgte die Klage über die fehlende Explosivität: „30 Meter vor dem Ziel war die Kraft weg. Es tut mir unheimlich leid für mein Team, das heute sehr stark für mich gearbeitet hat“, sagte ein geknickter Petacchi im Ziel.

Für sein Team besonders deprimierend muss die Erkenntnis Petacchis sein, dass er sich wohl zu viel vorgenommen hatte für diese Saison. „Ich habe wohl übertrieben und alles falsch eingeschätzt“, lautete in Anspielung auf die lange Verletzungspause die Erkenntnis über den bisherigen Saisonverlauf. „Es ist nicht so leicht, wie ich mir das vorgestellt habe.“ Auch wenn Teammanager Gianluigi Stanga beschwichtigte - „Zufrieden ist man eigentlich nur, wenn man gewonnen hat. Aber Dritter ist besser als Vierter“ -, wird man sich bei Milram die bange Frage stellen, ob Alessandro Petacchi jemals wieder der alte werden wird.

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Weitere Einschränkungen für die 16. Giro-Etappe drohen

(rsn) – Bereits in der vergangenen Woche wurde der Streckenverlauf der über den Stelvio führenden 16. Giro-Etappe entschärft. Wegen Lawinengefahr nahm RCS Sport die Überquerung des 2.757 Meter

20.05.2024Algerien: Peschges wird auf neutralisierter Etappe Dritter

(rsn) - Marcel Peschges hat dem Team Embrace The World auf der 9. Etappe der Algerien-Rundfahrt (2.2) die nächste Podiumsplatzierung beschert. Der 27-Jährige sprintete Peschges in Annaba hinter dem

20.05.2024Müller sprintet bei Paris-Troyes aufs Podium

(rsn) – Tobias Müller (rad-net Oßwald) hat bei Paris – Troyes (1.2) sein erstes UCI-Podium der Saison eingefahren. Der 20-Jährige musste sich in Troyes nach 180 Kilometern im Sprint nur dem Au

20.05.2024Die Tour im Blick: Hält sich Pogacar in dritter Giro-Woche zurück?

(rsn) – Spätestens seit seiner Vorstellung auf der Königsetappe des 107. Giro d’Italia bestehen keinerlei Zweifel mehr daran, dass nur noch ein Sturz oder eine Krankheit den Gesamtsieg von Tadej

20.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

20.05.2024Nur Groenewegen in Tongeren schneller als Ballerstedt

(rsn) – Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) hat bei der Ronde van Limburg (1.1) nur knapp seinen ersten Profisieg verpasst. Der 23-jährige Berliner musste sich bei dem belgischen Eintagesr

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

20.05.2024Geschke griff auf Königsetappe mutig nach Pogacars Bergtrikot

(rsn) - Simon Geschke (Cofidis) setzte auf der 15. Etappe von Manerba del Garda nach Livigno (Mottolino) zum großen Kampf um das Bergtrikot des Giro an. Am Ende musste er sich aber der schieren Kraf

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)