Vorschau Rund um Köln

Sprinter oder Ausreißer?

09.04.2007  |  (Ra) - Traditionell findet am heutigen Ostermontag mit Rund um Köln das erste große Radrennen auf deutschem Boden statt. Bei der 92. Auflage des Klassikers, der in diesem Jahr von der UCI in die Kategorie 1.HC aufgewertet wurde, wird es wieder zum Kampf zwischen den Ausreißern und Sprinter kommen.

22 Mannschaften - darunter acht ProTour Teams - mit insgesamt 171 Fahrern werden sich bei traumhaften äußeren Bedingungen um 10.50 Uhr am Sportpark in Leverkusen auf die 203 Kilometer langen Strecke begeben. Auch diesmal werden wieder Zehntausende von Zuschauern die Profis auf ihrer Fahrt bejubeln.

Unterwegs muss das Fahrerfeld insgesamt neun Bergwertungen meistern, darunter gleich zweimal den berühmten Kopfsteinpflaster-Anstieg hinauf zum Schloss Bensberg. Allerdings liegt die letzte Bergwertung knapp 50 Kilometer vor dem Ziel, so dass bereits distanzierte Sprinter noch einmal den Anschluss zur Spitze schaffen könnten. Die Auflösung des Rätsels, ob ein Ausreißer oder doch ein Sprinter gewinnt, kann also im Extremfall bis zur Zielgeraden am Niederländischen Ufer auf sich warten lassen. Nach einer Fahrzeit von knapp fünf Stunden wird dann der Sieger feststehen.

Zu den Favoriten zählt in diesem Jahr Vorjahressieger Christian Knees. Der 26-jährige Milram-Profi wird einer der beiden Kapitäne seines Teams und der Mann für die Gruppen sein. Falls sich jedoch nicht die Ausreißer auf dem vor allem im Mittelteil der Strecke sehr welligen Kurs durchsetzen können, hat die Mannschaft noch einen ganz besonderen Trumpf in der Hinterhand. Der Italiener Alessandro Petacchi ist zumindest auf dem Papier der stärkste Sprinter im Fahrerfeld. Ihn gilt es bei einer Massenankunft zu besiegen.

Bei T-Mobile wird sich alles auf den Puhlheimer Lokalmatadoren Gerald Ciolek konzentrieren. Das 20-jährige Sprintertalent möchte in seiner Geburtsstadt seinen ersten Saisonsieg feiern und geht dementsprechend motiviert an den Start.

Die nationale Konkurrenz vom Team Gerolsteiner hat für einen möglichen Massensprint mit Robert Förster ebenfalls ein ganz heißes Eisen im Feuer. Sollte es nicht zu einem großen Sprint kommen, hat die von Udo Bölts betreute Mannschaft mit dem Schweizer Markus Zberg und der deutschen Rundfahrerhoffnung Markus Fothen zwei weitere Asse im Ärmel.

Auch die internationalen ProTour Teams möchten beim rheinischen Klassiker ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Das dänische CSC-Team setzt auf den Norweger Kurt-Asle Arvesen, den Luxemburger Andy Schleck und den sprintstarken Argentinier Juan José Haedo. Die Niederländer vom Rabobank-Team setzen auf Kletterer Robert Gesink und den Sprinter Graeme Brown aus Australien.

Die großen Teams ärgern möchte der deutsche Zweitdivisionär Wiesenhof-Felt. Die Hoffnungen von Teammanager Raphael Schweda ruhen vor allem auf Sprinter Steffen Radochla, Artur Gajek aus dem benachbarten Bergisch Gladbach und auf dem jungen Slowaken Peter Velits.

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