Sastre zog Basso zum Sieg

Riis: Die richtige Arbeit liegt noch vor uns

Von Matthias Seng

15.05.2006  |  Am achten Tag des Giro d’Italia haben Ivan Basso und CSC zum ersten großen Angriff geblasen - und alle Konkurrenten abgehängt. Mit dem in großartiger Manier herausgefahrenen Sieg auf der gestrigen Etappe von Civitanova Marche zur Bergankunft in Maielletta holte sich der 28jährige CSC-Kapitän das Rosa Trikot und bestätigte eindrucksvoll, dass er der große Giro-Favorit ist.

„Heute bin ich Anschlag gefahren“, bekannte Basso nach dem Rennen. „Mein Team hat großartige Arbeit geleistet, Carlos Sastre war sensationell. Als Cunego attackierte, konnte ich ihm nicht sofort folgen. Aber dann habe ich mich drangehängt und habe durchgezogen“, so der neue Spitzenreiter überglücklich.

Tatsächlich war es der erst kurzfristig von CSC-Chef Bjarne Riis ins Giro-Team geholte Sastre, der am durchschnittlich 8,4 Prozent steilen Schlussanstieg das Tempo für seinen Kapitän so anzog, dass nur noch eine kleine Gruppe von Fahrern folgen konnte. Bassos Antritt rund zwei Kilometer vor dem Ziel hatte dann niemand mehr etwas entgegenzusetzen. Der Italiener wollte seinen Sieg aber nicht überbewerten und erinnerte an seine bitteren Giro-Erlebnisse aus dem letzten Jahr, als ihn eine Magenverstimmung aller Chancen in der Gesamtwertung beraubte.

„Das letzte Jahr war eine gute Erfahrung für mich, weil ich daraus gelernt habe“, sagte der neue Mann in Rosa. „Ich schaue jetzt nur von Tag zu Tag. Wir sind gerade am Ende der ersten Woche. Wenn man krank wird, kann man auf einer Etappe ganz schnell eine Stunde verlieren.“

Daran wollte am Abend des ersten großen Sieges bei CSC aber niemand denken. „Es war ein perfekter Tag für uns“, bilanzierte Bjarne Riis. „Sastre war sehr stark und hat einen guten Job gemacht. Ivan hatte gute Beine und war eindeutig der stärkste Fahrer. Die richtige Arbeit diesem Giro liegt aber noch vor uns.“ Noch mehr Arbeit liegt aber vor der Konkurrenz: Damiano Cunego als Zweitplatzierter konnte den Schaden zwar in Grenzen halten verlor aber 30 Sekunden. Gilberto Simoni hatte 1:15 Rückstand, Danilo Di Luca rund eineinhalb Minuten. Am härtesten traf es Paolo Savoldelli: Der Titelverteidiger kam 2:20 Minuten nach dem Tagessieger ins Ziel und wird es schwer haben, gegen einen Ivan Basso in dieser Verfassung seinen dritten Giro-Triumph zu erringen.

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