--> -->
17.05.2024 | (rsn) - Jonathan Milan (Lidl - Trek) ist endgültig der dominierende Sprinter bei diesem Giro d’Italia. Auf der 13. Etappe über 179 Kilometer zwischen Riccione und Cento feierte der Italiener bereits seinen dritten Tagessieg bei dieser Rundfahrt. Platz zwei ging an Stanislaw Aniolkowski (Cofidis), Rang drei verbuchte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) vor Tim van Dijke (Visma – Lease a Bike) und Hugo Hofstetter (Israel – Premier Tech). In der Gesamtwertung bleibt Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) an der Spitze.
In Cento bot sich den Sprintern das vorerst letzte Flachstück bei diesem Giro d’Italia – und diese Chance ließen sich die schnellen Leute nicht nehmen. Das Teilstück kam ohne Bergwertung aus, allerdings spielte der Wind zwischenzeitlich eine bedeutsame Rolle und zerriss das Feld nach einer Aktion des Teams Ineos Grenadiers in zwei Gruppen. Unter anderem gehörte Milan zu den abgehängten Fahrern. Im Prinzip konnte sich der Italiener am Ende für zwei Kraftakte bei seinen Teamkollegen bedanken. Denn erst nach vielen Kilometern gelang es seiner Mannschaft, wieder zur ersten Gruppe aufzuschließen – im Finale fuhr Lidl – Trek für seinen Sprinter dann einen idealen Leadout.
Zwei Kilometer vor dem Ziel setzte sich die amerikanische Mannschaft in einem kurvenreichen Finale an die Spitze und lag an der Flamme Rouge noch mit drei Fahrern vor Milan. Als Fernando Gaviria (Movistar) 300 Meter vor dem Ziel aus zweiter Reihe den Sprint eröffnete, sprang Milan direkt an dessen Hinterrad und zog schließlich bis zur Linie durch. Mit einer Radlänge Abstand folgte die Konkurrenz. Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) konnte dieses Mal nicht in den Sprint eingreifen.
"Das Team hat mich perfekt abgeliefert und im Finale vorne gehalten. In der letzten Kurve hat Simone Consonni seinen Leadout gestartet. Es war beeindruckend, wie jeder seinen Part absolvierte für dieses Teamziel. Jeder glaubt an mich. Ich bin superstolz auf sie und bedanke mich für die Arbeit“, sagte Milan im Ziel und fügte zur Windkanten-Situation an: "Es war ein Moment, in dem es ungünstig war, schlecht positioniert zu sein. Ich war hinten, aber die Jungs haben hart gearbeitet, um mich wieder zurückzubringen. Das sagt eigentlich alles über mein Team aus.“
Die Klasse von Milan und dessen Team erkannte auch Bauhaus als Tagesdritter an: "Ich hatte eine gute Position am Hinterrad von Milan, musste aber bremsen, nachdem Rui Oliveira mit seinem Leadout fertig war. Dann ist es schwierig, wieder Geschwindigkeit aufzubauen und ich muss happy mit Platz drei sein. Ich hatte nicht mehr die Beine danach. Trek macht einfach supergute Leadouts mit drei Fahrern auf den letzten 500 Metern. Wenn Milan seinen Sprint nach einem perfekten Leadout startet, ist es fast unmöglich, ihn zu schlagen.“
Gaviria, der den Sprint früh begonnen hatte, landete schließlich auf Platz sechs. "Es war ein richtig spannendes Finale mit den vielen Kurven. Ich war in einer guten Position, sah schon die Ziellinie sehr nahe nach der letzten Kurve, aber die Beine haben es nicht zugelassen heute. Dagegen kannst du nichts machen. Ich habe früh eröffnet, wollte einen starken Sprint zeigen, aber die Wattwerte sind zu früh runtergegangen.“
In der Gesamtwertung gab es vor dem Zeitfahren der 14. Etappe auf den vorderen Positionen keine Veränderungen. Pogacar liegt weiterhin 2:40 Minuten vor Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe). Es folgen Geraint Thomas (Ineos Grenadiers / +2:56) und Ben O’Connor (Decathlon - AG2R La Mondiale / +3:39). Führender der Nachwuchswertung bleibt Antonio Tiberi (Bahrain Victorious). In der Bergwertung führt weiterhin ebenfalls Pogacar, in der Punktewertung baute Milan seine Führung aus.
Mit Etappenstart in Riccione fanden sich drei Fahrer zusammen, die das Feld auch ohne Gegenwehr fahren ließ: Andrea Pietrobon (Kometa – Polti) sowie Manuele Tarozzi und Alessandro Tonelli (beide VF Group – Bardiani CSF – Faizanè) fuhren sich im Anschluss einen Vorsprung von rund zwei Minuten heraus. Den ersten Zwischensprint nach 65 Kilometern in Villanova sicherte sich Pietrobon. Im Feld organisierten vor allem Lidl – Trek und Alpecin – Deceuninck die Nachführarbeit.
Die Etappe kam aber zwar ohne topografische Hürden aus, auf dem Weg von der Adriaküste in die Po-Ebene hatten einige Teams aber den Wind als Faktor ausgemacht. Nach rund 90 Kilometern trieb diese Angst erstmals die Klassementteams an die Spitze des Feldes, die Tempoverschärfung reduzierte den Abstand zu den drei Ausreißern kurzzeitig auf rund eine Minute. Doch Windkanten blieben zunächst im Peloton aus.
Das Streckenprofil der 13. Etappe des Giro d‘Italia | Foto: Veranstalter
Nach 95 Kilometern sicherte sich Tarozzi aus der Spitzengruppe die Intergiro-Wertung in Lugo, zudem nahm man im Peloton wieder etwas die Beine hoch. Nach der nächsten Zwischensprintwertung nach 113 Kilometern in Conselice, die Pietrobon gewann, lag der Vorsprung wieder bei knapp über zwei Minuten. Doch 60 Kilometer vor dem Ziel schlug dann der Seitenwind ins Peloton und zerriss das Feld in zwei Gruppen. In der ersten Gruppe drückte insbesondere Ineos Grenadiers aufs Tempo, wobei alle relevanten Klassementfahrer aufmerksam vorne dabei waren.
Allerdings hatte Milan den Postabgang verpasst. Um den Italiener formierte sich anschließend sein Team, doch der Abstand zur ersten Gruppe betrug schnell 20 Sekunden. Und während in der größeren zweiten Gruppe einzig Lidl – Trek um den Anschluss kämpfte, wechselten sich in der ersten Gruppe mehrere Teams ab, darunter Alpecin – Deceuninck, Jayco – AlUla, um Milan nicht mehr aufschließen zu lassen. Bei einer Ortsdurchfahrt 42 Kilometer vor dem Ziel schlossen beide Gruppen jedoch wieder zusammen – unter einem enormen Kraftakt von Lidl – Trek. Für die Ausreißer bedeutete das Windkantenrennen derweil das Ende ihres Fluchtunterfangens: Bereits 53 Kilometer vor dem Ziel war das Trio eingeholt.
30 Kilometer vor dem Ziel bildete sich eine neue Ausreißergruppe mit Dries De Pooter (Intermarché – Wanty) und Martin Marcellusi (VF Group – Bardiani CSF – Faizanè). Das Duo lag zeitweise 30 Sekunden vor der Meute. 20 Kilometer vor dem Ziel gab es zudem noch einen Sturz im Peloton, in dem allerdings keine großen Namen verwickelt waren. Im Feld forcierte insbesondere Alpecin – Deceuninck die Nachführarbeit, während De Pooter seinen Begleiter 15 Kilometer vor dem Ziel abschüttelte.
Weit als Solist kam De Pooter jedoch nicht, 8,9 Kilometer vor dem Ziel war er gestellt. Die Sprinterteams wollten sich dieses Teilstück nicht nehmen lassen. Im kurvenreichen Finale durch zwei Ortschaften versuchten mehrere Mannschaften, die Kontrolle zu übernehmen. Doch mit der Flamme Rouge bereitete Lidl – Trek seinen mustergültigen Leadout für Milan vor.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) – Sein Giro-Debüt musste Max Kanter bereits nach der 9. Etappe beenden. Der Sprinter von Astana Qazaqstan musste wie zahlreiche weitere Profis auch wegen eines grippalen Infekts das Rennen au
28.05.2024Gianetti: “Jetzt sind wir bereit für die Tour de France“(rsn) – Den ersten Teil seines großen Plans, als erster Fahrer nach Marco Pantani 1998 im Lauf einer Saison das Double aus dem Giro d’Italia und der Tour de France zu gewinnen und damit ein weite
28.05.2024Grande Partenza 2026 in Albanien?(rsn) – Kurz nach dem Finale des 107. Giro d’Italia, der am Sonntag in Rom mit dem überlegenen Gesamtsieg von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) endete, kursieren bereits zahlreiche Berichte über
27.05.2024Martinez macht beim Giro einen Kindheitstraum wahr(rsn) - Trotz eines fünften Platzes beim Giro d’Italia 2021 galt Daniel Martinez bisher eher als Mann für einwöchige Rundfahrten. Mit seinem zweiten Rang bei der 107. Italien-Rundfahrt hat der Ne
27.05.2024O´Connor zeigte beim Giro große Grand-Tour-Klasse(rsn) – Viele Jahre galt Ben O´Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) als Rohdiamant im Hinblick auf dreiwöchige Landesrundfahrten. Nach vielversprechenden Leistungen aber gelang es ihm bislang nur s
27.05.2024Bora-Teamchef Denk bestätigt Abschied von Buchmann(rsn) – Nach den Verwerfungen im Zusammenhang mit der Giro-Ausbootung von Bora – hansgrohe war bereits über einen bevorstehenden Abschied von Emanuel Buchmann berichtet worden. Nun bestätigte Te
27.05.2024Giro-Debütant Steinhauser: “Grand Tours sind was für mich“(rsn) – Mit einem Etappensieg und zwei dritten Plätzen kehrt Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) von seinem Grand-Tour-Debüt zurück. Der 22-jährige Allgäuer gehörte zu den großen Ü
27.05.2024Giro-Entdeckung Pellizzari auf dem Weg zu Bora - hansgrohe(rsn) – Neben Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) war er die Entdeckung dieses Giro d´Italia: Giulio Pellizzari (VF Group – Bardiani CSF). Der 20-jährige Italiener aus den Marken fuhr
26.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a
26.05.2024Highlight-Video der 21. Etappe des Giro d´Italia(rsn) – Mit einem spektakulären Sprintfinale ist der 107. Giro d’Italia in Rom zu Ende gegangen. Nach 125 Kilometern durch die italienische Hauptstadt holte sich Tim Merlier (Soudal - Quick Step)
26.05.2024Pogacar: “Das Rosa Trikot ist eine verrückte Erfahrung“(rsn) – Mit einem spektakulären Sprintfinale ist der 107. Giro d’Italia in Rom zu Ende gegangen. Nach 125 Kilometern durch die italienische Hauptstadt holte sich Tim Merlier (Soudal - Quick Step)
26.05.2024Merlier holt sich in Rom vor Milan seinen dritten Etappensieg(rsn) – Der schnellste Sprint-Gladiator auf der Schlussetappe des 107. Giro d´Italia war Tim Merlier (Soudal – Quick Step). Der Belgier verwies nach 125 Kilometern in Rom auf der Zielgeraden am K
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den