Schweizer drückt Ronde seinen Stempel auf

Küng im Offensiv-Modus: “Ich wollte nicht Siebter werden“

Von Christoph Matt

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Stefan Küng (M.) zählte Mitte des Rennens zu den belebenden Elementen der Flandern-Rundfahrt 2025. | Foto: Cor Vos

06.04.2025  |  (rsn) - Stefan Küng (Groupama - FDJ) zählte bei der Flandern-Rundfahrt 2025 zu den aktivsten Fahrern im Rennen und zeigte wieder eine beherzte Leistung – auch wenn sie am Ende "nur" mit Rang sieben belohnt wurde. Dabei war der Plan zunächst ein anderer: "Eigentlich wollten wir defensiv bleiben“, sagte Küng nach dem Rennen bei Eurosport. "Aber letztendlich muss man seiner Intuition folgen.“

Die vielen Stürze zu Beginn sorgten für ein unübersichtliches Rennen, das früh selektiv wurde. Küng sah seine Chance am Eikenberg und Wolvenberg, als das Tempo anzog und einige Teamkollegen bereits zurückgefallen waren: "Es schien mir ein guter Moment für eine Attacke. Wir waren eine gute Gruppe", meinte er.

Mit in dieser Gruppe war auch Filippo Ganna (Ineos - Grenadiers), der etwas später mit einem zweiten Quartett aus dem Hauptfeld herausgefahren war und dann zu Küng vorkam. Er hatte sich dabei im Gegensatz zu Küng diszipliniert an die Teamstrategie gehalten: "Ich mache natürlich, was die Mannschaft entscheidet. Das ist mein Job“, so der Italiener am Eurosport-Mikrofon. Dabei wirkte er etwas so, als sei er mit den Entscheidungen der Teamleitung im Rennen nicht immer zufrieden gewesen.

Am Ende kam auch für Ganna kein besseres Ergebnis als Platz 8 heraus: "Ich wollte eigentlich kraftsparend fahren, aber die Beine haben nicht so reagiert, wie ich das gern gehabt hätte. Ich habe heute sehr gelitten."

Immerhin gewann der Italiener noch den Sprint in der Gruppe hinter Küng, der versuchte seine Karten offensiver zu spielen. "Ich habe vielleicht etwas zu viel gegeben, aber ich wollte einen großen Vorsprung herausfahren", erzählte Küng von seinem Vorstoß, durch den seine Gruppe bis zu 1:20 Minuten auf die großen Hauptfavoriten herausfuhr.

"Ich habe alles gegeben und bereue nichts"

Doch am Ende harmonierte die Gruppe nicht mehr wie gewünscht und der Vorsprung schmolz vor der zweiten Überfahrt des Oude Kwaremonts dahin. "Nach dem Koppenberg fühlte ich mich gut, aber ich war in einer unglücklichen Position und musste mich erst wieder erholen. Das kann man sich in so einem Rennen nicht erlauben", sagte der Schweizer, der noch bis über die Kuppe des Koppenbergs vor der Konkurrenz blieb und erst danach von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) eingeholt wurde.

Für Küng war vor dem Rennen klar: Wer hier gewinnen will, muss Risiken eingehen. "Ich wollte nicht Siebter werden. Das ist aber jetzt mein Ergebnis", sagte er, zog trotz allem aber ein positives Fazit: "Ich habe alles gegeben und bereue nichts. Ich bin sehr glücklich über meine Leistung.“

Der 31-jährige scheint also bereit fürs nächste Wochenende zu sein und der Kurs von Paris-Roubaix dürfte ihm noch etwas mehr liegen.

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