RSNplusPlatz zwei und fünf für Lidl – Trek

Pedersens Traum muss warten – aber wie lange noch?

Von Jan Zesewitz

Foto zu dem Text "Pedersens Traum muss warten – aber wie lange noch?"
Mads Pedersen (Lidl - Trek) gewann den Sprint um Platz zwei vor Mathieu Van der Poel (Alpecin - Deceuninck). | Foto: Cor Vos

06.04.2025  |  (rsn) – Platz zwei – wieder einmal. Mads Pedersen (Lidl – Trek) stand zum vierten Mal bei einem Monument auf dem Podium, zum vierten Mal nicht auf dem höchsten Platz in der Mitte. Der Däne näherte sich wieder einmal seinem großen Traum vom Sieg bei einem der größten Eintagesrennen des Radsports an und wieder einmal wurde die Erfüllung des Traums knapp verfehlt. Diesmal war Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) der Stärkere, Pedersen konnte sich aber im Sprint um Platz zwei gegen die hochkarätige Konkurrenz um Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) durchsetzen.

“Zum Schluss gab es acht Kilometer Gegenwind – und wir waren zu viert“, sagte der zweitplatzierte im offiziellen Interview im Ziel. “Natürlich hofft man da noch auf den Sieg. Dieses Rennen ist nie vorbei, bevor man über den Zielstrich fährt. Heute war Tadej aber in einer anderen Liga. Er hat uns am Kwaremont abgehängt – ciao, Kakao!“ ___STEADY_PAYWALL___

Pedersen war wohl nie der Topfavorit bei einem Monument, trotz seines beeindruckenden Siegs bei Gent-Wevelgem (1.UWT) auch nicht bei der Flandern-Rundfahrt. Auch diesmal gab es wieder einen “Überfahrer“, der stärker war als der Däne – ciao, Kakao. Aber er kam auch am Ronde-Sonntag diesem erlauchten Kreis der Topfahrer wieder ein Stück näher – und was vielleicht noch wichtiger war: Sein Team schloss die Lücke zu den Top-Teams UAE, Visma und Alpecin.

Stuyven überzeugte im Finale

“Es war am Ende ideal, dass wir mit Jasper und mir noch zu zweit waren“, sagte Pedersen. "Jasper Stuyven weiß, dass ich so einen Sprint gern gut lanciert beginne. Einen Kilometer vor dem Ziel wurden wir langsamer, 500 Meter danach hat Jasper das Tempo aber angezogen. 250 Meter vor der Ziellinie sah ich den Moment, den Sprint selbst anzugehen. Ich danke Jasper dafür – und dem Team insgesamt. Die Mannschaft war heute sehr beeindruckend.“

Die US-amerikanische Equipe war heute in allen entscheidenden Phasen vertreten. Vor allem Stuyven zeigte ein extrem starkes Rennen und konnte Pedersen bis zum Zielstrich unterstützen, indem er die Vor-Selektion rund 57 Kilometer vor dem Ziel um die Topfavoriten wieder einholen konnte.

Einer steht noch über ihm: Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) und Pedersen auf dem Podium der Flandern-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

"Mads konnte länger dranbleiben als ich. Ich war anfangs in der Gruppe hinter ihm“, schilderte der "stille Held“ sein Rennen. "Vom Taaienberg bis zum Kruisberg konnte ich vorn dran bleiben, damit war ich sehr zufrieden. Die Beine waren danach aber schnell leer. Ab und zu hatte ich Krämpfe. Nicht wirklich schlimme, aber genug um zu leiden. Ich habe Mads gesagt, dass ich den Hauptteil der Arbeit machen werde, wenn ich noch dabei bin. Wir haben getan, was wir konnten.“ Das galt vor allem für den Belgier, der trotz Krämpfen bis zum Ende in der Verfolgergruppe von Pogacar bleiben konnte und auch Führungsarbeit leistete.

Mit Selbstvertrauen voller Fokus auf Roubaix

Lidl – Trek konnte sich für den Rennplan und die Ausführung nichts vorwerfen, auch wenn es wieder nicht ganz gereicht hat. Das Selbstvertrauen für das nächste Monument sollte im Team groß sein. Auch Pedersen setzt nun alle Hoffnungen auf Paris-Roubaix (1.UWT).

“Ein Rennen ohne Anstiege liegt mir besser“, erklärte der Däne. "Meine Klassikerkampagne war sehr gut und ich würde sie sehr gern mit einem Sieg in Roubaix beenden. Von allen Monumenten liegt mir das Rennen wohl am besten. Aber auch dort werden ein paar sehr starke Fahrer dabei sein. Die gleichen Leute wie heute werden um den Sieg kämpfen.“ Für Pedersen gilt es auf den Kopfsteinpflasterpassagen ohne Anstiege auf dem Weg ins Velodrom die Konkurrenz und insbesondere Pogacar unter Druck zu setzen. Nach seinem Frühjahr ist das ihm und seinem Team zuzutrauen. Dann wird er versuchen wollen, den Spieß umzudrehen, sodass die Konkurrenz nach einem entscheidenden Sektor nur sagen kann: Ciao, Kakao.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.04.2025Degenkolb: “Das komplette Gesamtpaket rechts ist kaputt“

(rsn) - Trotz schwerster Armverletzungen denkt John Degenkolb (Picnic – PostNL) nicht ans Karriereende. Nachdem er 2016 im Trainingslager von Calpe von einem Auto umgefahren worden war, will sich de

15.04.2025Red-Bull-Teamchef Denk: “Vielleicht fehlt der Klassikerfuchs“

(rsn) – In den letzten Wochen stand genau jene Klassikerfraktion im Dauereinsatz, die Red Bull – Bora – hansgrohe zur neuen Saison so massiv verstärkt hatte. Mit dem im Winter etablierten eigen

08.04.2025Reusser: “Ich hätte geheult, wenn Liane gewonnen hätte“

(rsn) – Bei der Ronde van Vlaanderen 2025 gab Marlen Reusser (Movistar) fast so etwa wie ein doppeltes Comeback. Zum einen musste sie das Rennen vor einem Jahr mit schweren Sturzverletzungen beenden

08.04.2025Kann van Aert bei Paris-Roubaix noch eine Schippe drauflegen?

(rsn) – Im Sprint um Platz drei bei der Flandern-Rundfahrt musste sich Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) Vorjahressieger Mathieu van der Poel geschlagen geben. Doch der Auftritt des 30-jährige

07.04.2025Van der Poel war vor der Flandern-Rundfahrt erkrankt

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin -Deceuninck) war vor der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) krank und musste sogar drei Tage lang Antibiotika nehmen. Dies bestätigte der Sportliche Leiter seines Tea

07.04.2025Knochenbrüche: Degenkolb verpasst Paris-Roubaix

(rsn) – Seit Wochen hat John Degenkolb vom 13. April gesprochen und sich auf Paris-Roubaix gefreut. Genau zehn Jahre und einen Tag nachdem er am 12. April 2015 die Königin der Klassiker gewonnen ha

07.04.2025Kopecky: “Von diesem Sieg habe ich lange Zeit geträumt“

(rsn) – Während die Ronde van Vlaanderen bei den Männern auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken kann, ist die Ausgabe der Frauen mit bislang 22 Editionen noch vergleichbar jung. Am

07.04.2025Longo Borghini erleidet Gehirnerschütterung

(rsn) – Elisa Longo Borghini (UAE Team – ADQ) hat bei ihrem schweren Sturz in der frühen Phase der Flandern-Rundfahrt (1.WWT) eine Gehirnerschütterung erlitten. Dies gab das Team der Italienerin

07.04.2025Pogacar trotzt in Flandern dem Pech und van der Poel

(rsn) – Als die beiden Überflieger wurden Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) und Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) vor der 109. Ronde van Vlaanderen (1.UWT) bezeichnet und am Ende wa

06.04.2025Lippert glänzt an den Hellingen und fährt aufs Ronde-Podium

(rsn) – Als sich Liane Lippert (Movistar), Lotte Kopecky (SD Worx – Protime), Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) und Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) auf den letzte

06.04.2025Haller geht wieder in die Offensive - und wieder leer aus

(rsn) - Marco Haller (Tudor) setzte bei der diesjährigen Flandern-Rundfahrt früh Akzente und gehörte in der ersten Rennhälfte zu den auffälligsten Fahrern. Der Österreicher setzte sich nach nur

06.04.2025Kein Podium – aber das Vertrauen bei Visma ist zurück

(rsn) – Es hat wieder nicht gereicht. Der Traum vom Sieg bei der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) bleibt Visma – Lease a Bike und vor allem Wout van Aert weiter verwehrt. Die niederländische Equipe is

Weitere Radsportnachrichten

10.12.2025Formolo muss wegen zersprungener Teetasse pausieren

(rsn) – Eine zersprungene Tasse Tee hat für Davide Formolo eine lange Zwangspause zur Folge. Wie der Movistar-Profi auf Instagram mitteilte, habe er sich bei einem Haushaltsunfall eine Schnittwunde

10.12.2025Faure-Prost von Intermarché zu Picnic

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

10.12.2025Immer wieder das Glück in der Flucht gesucht

(rsn) - Marius Mayrhofer (Tudor) zauderte ein wenig, wie er sein viertes Profijahr einordnen sollte. Es hielt nach der durch Stürzen gekennzeichneten Saison 2024 einen Sieg bereit, endlich mal wieder

10.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

09.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

09.12.2025Fliegende Wechsel zwischen den Kontinenten

(rsn) – Wettkämpfe auf fünf verschiedenen Kontinenten: Auf einen so abwechslungsreichen Kalender kann nicht jeder Fahrer  der RSN-Rangliste zurückblicken. Für Simon Pellaud gehörte der fliege

09.12.2025100-Kilometer-Runde: Van Aerts Genesung schreitet voran

(rsn) – Kurz nachdem er seine Crossplanung 2025/26 bekanntgegeben hatte, erwischte eine Erkrankung Wout van Aert (Visma – Lease a Bike). Der Belgier saß er drei Tage nicht auf dem Rad, scheint si

09.12.2025Neff vor Weltcup-Comeback in Namur

(rsn) – Neben Weltmeister Mathieu van der Poel, Tibor Del Grosso (beide Alpecin – Deceuninck) und Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) werden am 14. Dezember drei große Namen in die Crosssaison 2

09.12.2025Tour-Vierter Onley in “Last-Minute-Transfer“ zu Ineos?

(rsn) – Zwar läuft Oscar Onleys Vertrag mit Picnic - PostNL noch bis zum Jahresende 2027. Doch ob er in der kommenden Saison noch für das niederländische Team fahren wird, stellt der Gesamtvierte

09.12.2025Tour of Norway 2026 abgesagt

(rsn) – In Folge der Streichung des staatlichen Zuschusses muss die Tour of Norway 2026 abgesagt werden. Wie der Veranstalter Fjords Cycling am Montag in einer Pressemitteilung schrieb, gebe es dadu

09.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

09.12.2025Nach “Schock fürs System“ zum “Motorrad“ geworden

(rsn) – Eine Märchentante ist Rosa Maria Klöser gewiss nicht, auch wenn sie schon vor so einigen Studenten über Lieferketten und Geschäftsdatenanalyse dozierte. Ihr Aufstieg in der Welt des Rads

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)