RSNplusRSN-Rangliste, Platz 57: Juri Hollmann

Romandie-Bergkönig mit bester Saison der Karriere

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Romandie-Bergkönig mit bester Saison der Karriere"
Juri Hollmann (Movistar) | Foto: Cor Vos

01.12.2024  |  (rsn) – Nach vier Jahren bei Movistar wechselte Juri Hollmann im letzten Winter zu Alpecin – Deceuninck, was sich rückblickend als die richtige Entscheidung herausstellte. Der gebürtige Berliner gewann im April das Bergtrikot der Tour de Romandie (1.UWT), hatte wenige Wochen später beim Antwerp Port Epic (1.1) seinen ersten UCI-Sieg vor Augen, feierte bei der Vuelta eine gelungene Grand-Tour-Premiere und trug als Helfer zu zahlreichen Erfolgen seines Teams bei.

“Der Wechsel zu Alpecin war für mich nur positiv. Das Team hat eine gute Struktur, einen guten Rennkalender und eine gute Herangehensweise an die Rennen. Der Wechsel hat mir sehr gut getan“, kommentierte Hollmann gegenüber RSN seine fünfte Saison bei den Profis.

___STEADY_PAYWALL___

Auch wenn der Start bei der Tour Down Under in Australien und beim Openingsweekend in Belgien noch nicht rund lief – “da habe ich mir noch etwas schwer getan“ - , fällt Hollmanns sportliche Bilanz “definitiv sehr positiv“ aus. “Rückblickend war es meine beste Profisaison, in der ich definitiv einige schöne Momente hatte“, fügte der 25-Jährige an.

Beim Antwerp Port Epic hatte Juri Hollmann (Alpecin – Deceuninck) seinen ersten UCI-Sieg vor Augen, ehe er rund 1500 Meter vor dem Ziel noch gestellt wurde. | Foto: Cor Vos

Dazu gehörte zweifellos der Sieg in der Bergwertung der Tour de Romandie. Den Grundstein dazu legte Hollmann als Ausreißer auf der 1. Etappe, wo er 31 Punkte sammelte und damit das hellblaue Bergtrikot übernahm. Danach verteidigte der mittlerweile in Köln lebende Allrounder seine Führung souverän.

"Es war gar nicht der Plan, auf das Bergtrikot zu gehen. Es hat sich einfach aus der Gruppe heraus ergeben. Am nächsten Morgen bei der Besprechung haben wir dann entschieden, dass es das Ziel sein sollte, das Bergtrikot nach Hause mit zu nehmen. Und es ist schön, mal selbst einen Erfolg feiern zu können“, berichtete Hollmann nach der Rundfahrt gegenüber RSN.

Das nächste Highlight folgte knapp einen Monat später in Belgien, wo er im Finale des auch über Gravel- und Pavé-Sektoren führenden Antwerp Port Epic (1.1) in Führung lag, um aber 1500 Meter vor dem Ziel noch gestellt zu werden. Rang 29 in Antwerpen spiegelte seiner Leistung allerdings nicht wider. “Zwischenzeitlich habe ich auch an den Sieg geglaubt. Doch auch, wenn es nicht klappte, war es ein cooles Rennen“, sagte Hollmann damals zu RSN.

 

Bei seinem Vuelta-Debüt stellte sich Hollmann in den Dienst seines Sprintkapitäns Kaden Groves. Auf der 10. Etappe erhielt er allerdings freie Fahrt und wurde schließlich Tagesfünfter. | Foto: Cor Vos

Der Höhepunkt einer beeindruckenden Debütsaison bei Alpecin - Deceuninck sollte aber noch kommen. Bei seiner ersten Grand Tour gehörte Hollmann zur Helferriege von Kaden Groves, der sich wie im Vorjahr mit drei Etappensiegen das Sprinttrikot der Spanien-Rundfahrt sicherte. Hollmann selber konnte auf der 10. Etappe auf eigene Rechnung fahren und belegte nach einer 116 Kilometer langen Flucht beim Sieg von Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) Rang fünf.

“Es war schön, dass ich bei einem so großen Rennen auch mal am Sieg schnuppern konnte, auch wenn ich natürlich noch weit davon entfernt war, einen Wout van Aert zu schlagen“, sagte Hollmann, der in Baiona mit zwei Minuten Rückstand auf van Aert ins Ziel gekommen war.

Auch nach der Vuelta noch ein “gewisses Standgas“

Der fünfte Platz stand stellvertretend für eine fast perfekt verlaufene Vuelta. Hollmann hatte keinen schlechten Tag und kam gesund und unverletzt nach Madrid, wo er auf Rang 96 des Gesamtklassements gewertet wurde. “Und nach der Vuelta war die Form auch noch richtig gut. Schade nur, dass ich dann bei den Rennen in Italien krank wurde. Dennoch habe ich die Vuelta supergut weggesteckt und hatte danach im Training auch ein gewisses Standgas gespürt“, sagte Hollmann, der mit einem 72. Platz bei Il Lombardia (1. UWT) die Saison beendete.

Von seiner Vuelta-Teilnahme will Hollmann in seiner zweiten Saison bei Alpecin – Deceuninck profitieren. “Nach der ersten Grand Tour macht man noch mal einen Schritt. Ich hoffe, dass das bei mir auch der Fall ist. 2025 möchte ich an dieses Jahr anknüpfen. Wenn es geht, möchte ich wieder eine Grand Tour fahren, bei den großen Rennen dabei sein und Siege mit dem Team feiern“, listete Hollmann seine Ziele auf. Zudem hofft er, auch in der kommenden Jahr ab und an auf eigene Rechnung fahren zu dürfen.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.01.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

01.01.2025Nach Traumsommer endlich in der absoluten Weltspitze

(rsn) – Erneut ist Marc Hirschi die klare Nummer 1 in der RSN-Jahresrangliste. Nachdem er schon 2023 mehr als doppelt so viele Punkte auf sein Konto gebracht hatte wie der damals zweitplatzierte Ste

31.12.2024Die Strassacker-Trophäe zur RSN-Jahresrangliste 2024

(rsn) – Seit inzwischen 17 Jahren blicken wir von radsport-news.com in Form unserer RSN-Jahresrangliste auf die Saison der Radprofis aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zurück u

31.12.2024Mit freiem Kopf zu schönen Erfolgen

(rsn) - Nils Politt kann auf eine erfolgreiche erste Saison beim UAE Team Emirates zurückblicken, es war vielleicht sogar die beste in seiner gesamten Karriere. Der Allrounder wurde Zweiter beim Omlo

30.12.2024Ausgerechnet bei den Highlights fehlten ein paar Prozent

(rsn) – Zwei große Highlights hatte sich Stefan Küng (Groupama – FDJ) für die Saison 2024 in seiner Spezialdisziplin, dem Einzelzeitfahren, vorgenommen. Doch sowohl bei den Olympischen Spielen

29.12.2024Dank Höhentrainingslager in neue Sphären

(rsn) – Keiner hatte diese Entwicklung erwartet. Vor allem nicht Florian Lipowitz selbst. Der Ex-Biathlet, der 2024 seine zweite Profisaison im Radsport absolvierte, wurde Siebenter der Vuelta Espan

27.12.2024Schweizer Radsport-Diamant glänzte auch in WorldTour-Rennen

(rsn) - Jan Christen trug mit drei Siegen bei kleineren Rennen und einer Top-10-Platzierung beim schweren Klassiker in San Sebastian seinen Teil zur überragenden Saison von UAE Team Emirates bei. “

27.12.2024Als Schweizer Meister knapp an einem Vuelta-Coup vorbei

(rsn) – Mauro Schmid (Jayco – AlUla) geht das Jahr 2025 im Schweizer Meistertrikot an. “Das war für mich sicher der Höhepunkt der Saison. Der Meistertitel ist einfach etwas, was man einmal in

26.12.2024Im neuen Trikot den Durchbruch geschafft und Siege gefeiert

(rsn) – Mit seinem Wechsel von dsm – firmenich zu Tudor Pro Cycling hat Marco Brenner im vergangenen Winter nicht nur einen für ihn auf persönlicher Ebene wichtigen Schritt gemacht, sondern auch

25.12.2024Zwei kräftezehrende Grand Tours haben etwas bewirkt

(rsn) – Nach seinem Etappensieg und Platz acht in der Gesamtwertung der Tour de France 2023 war Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) mit großen Erwartungen in die Saison 2024 gestartet, in

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

Weitere Radsportnachrichten

14.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

14.08.2025Wieder in Tschechien: Lamperti gewinnt den Auftakt

(rsn) – Dicht dran war Luke Lamperti (Soudal – Quick-Step) in diesem Jahr schon öfters. Bei der Bredene Koksijde Classic (1.Pro) etwa als Zweiter, oder in einem weiteren belgischen Frühjahrsklas

14.08.2025Söderqvist gewinnt Zeitfahren in Dänemark

(rsn) – Fünf Fahrer von Lidl – Trek beendeten das Zeitfahren der Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) auf der 3. Etappe unter den besten Elf des Tages. Auch der Sieger gehört dem Team an. Seine Name laut

14.08.2025Medien melden: Lipowitz startet bei der Deutschland Tour

(rsn) - Wie die FAZ und andere Medien berichten, soll Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) an der in der kommenden Woche startenden Deutschland Tour (20. – 24. August) teilnehmen. Der

14.08.2025Machtdemonstration macht Consonni zur Siegerin der Polen-Rundfahrt

(rsn) – Dritter und letzter Tag bei der Tour de Pologne Women (2.1) und wiederum kam es bei der finalen Entscheidung zu einem Sprintfinale einer größeren Gruppe. Dabei hatte wie schon bei der Auf

14.08.2025Van der Poel kehrt zur Renewi-Tour zurück ins Peloton

(rsn) - Mathieu van der Poel gibt sein Comeback im Peloton bei der Renewi Tour (2.UWT). Einen entsprechend verheißungsvollen Post setzte die Rundfahrt auf ihren Social-Media-Kanälen ab. Der Profi vo

14.08.2025Tanfield scheitert an Gannas Stundenweltrekord

(rsn) – Rekordversuch gescheitert! Der Brite Charly Tanfield, Teil des Bahn-Vierers, der im vergangenen Jahr Silber bei Olympia und Weltmeisterschaften holte, konnte den Stundenweltrekord, den seit

14.08.2025Schwere Tour de Romandie Feminin auch ohne Vollering stark besetzt

(rsn) – Auf Lokalmatadorin Marlen Reusser (Movistar), die sich nach ihrem frühen Aus bei der Tour de France Femmes noch im Erholungsmodus befindet, mussten die heimischen Fans ohnehin schon verzich

14.08.2025Berthet wechselt innerhalb Frankreichs

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.08.2025Cyclassics-Kurs etwas schwerer als in der Vergangenheit

(rsn) – Die Cyclassics in Hamburg am kommenden Sonntag warten in diesem Jahr nicht nur mit einem neuen Termin, sondern auch einer veränderten Strecke auf. Das Rennen, das im letzten Jahr erst im Se

13.08.2025Denk hofft mit Evenepoel auf den Sagan-Effekt

(rsn) – Ralph Denk hat sich im Podcast ´Sport am Samstag´ beim Deutschlandfunk zur Verpflichtung von Remco Evenepoel durch sein Team Red Bull – Bora – hansgrohe geäußert und dabei die rund u

13.08.2025Waerenskjold mit perfektem Timing zu Sieg Nr. 1 seit dem Omloop

(rsn) – Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility) hat den erwarteten Massensprint am Ende der 2. Etappe der Tour of Denmark (2.Pro) in Gladsaxe gewonnen. Der 25-jährige Norweger setzte sich am Ende des

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Maurice (2.2, 000)
  • Tour of Szeklerland (2.2, ROU)
  • Czech Tour (2.1, CZE)
  • Circuit Franco-Belge (1.Pro, BEL)
  • PostNord Tour of Denmark (2.Pro, DEN)