RSNplusRSN-Rangliste, Platz 82: Marco Schrettl

Die negativen Erlebnisse übertrafen die positiven

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Die negativen Erlebnisse übertrafen die positiven"
Marco Schrettl (Tirol - KTM) | Foto: Reinhard Eisenbauer

20.11.2024  |  (rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambitionierte Plan des jungen Österreichers nicht. Immer wieder warfen ihn Krankheiten zurück.

“2024 ist für mich relativ schwach ausgefallen“, gab er eine ehrliche und sehr offene Einschätzung gegenüber radsport-news.com ab. Der 21-Jährige stand nach einem guten Frühjahr schon in Gesprächen mit einigen Devo-Teams, die aber am Ende ohne Vertragsangebot abliefen, wodurch der Tiroler 2025 auch bei seiner angestammten Mannschaft bleiben wird. ___STEADY_PAYWALL___

“Das Jahr hat sehr gut angefangen, mit einem sechsten Platz in Slowenien und dem Podium beim Ligaauftakt“, erzählte er. Denn mit den Istrien-Rennen in den Beinen schnitt er dann beim GP Goriska & Vipava Valley (1.2) sehr gut ab; landete im finalen Sprint auf dem sechsten Rang. Kurz darauf stand er in Leonding als Dritter und bester U23-Fahrer auf dem Podium beim Eröffnungsrennen der Road Cycling League Austria, der österreichischen Radbundesliga.

Schrettl bei der Einschreibung zum Rennen in Nenzing | Foto: Reinhard Eisenbauer

In den nächsten Wochen folgten die gut besetzten U23-Eintagesrennen in Italien mit dem Giro del Belvedere (1.2U), wo Schrettl die Ziellinie nicht sah. Besser lief es beim GP Palio del Recioto (1.2U) und der Trofeo Piva (1.2U), wo er in die Top Ten vorstieß. “Eigentlich wäre da sogar noch mehr drinnen gewesen. Wir waren schon eine sechs Mann starke Gruppe rund 15 Kilometer vor dem Ziel und dann wurde wieder getrödelt, sodass die Gruppe größer und größer wurde“, erinnerte er sich.

Immer wieder schlugen die Krankheiten zu

Mit guter Form wartete dann eines der ersten Saisonhighlights mit der Tour of the Alps (2.Pro), welche er im Trikot des Nationalteams bestritt. Doch die Österreicher konnten sich bei dem stark besetzten und auch in diesem Jahr von der Etappenplanung sehr schweren Rennen nicht wirklich in Szene setzen. “Von dem her war das Rennen ein erster kleiner Dämpfer“, so Schrettl.

Mit Rang fünf gab es zugleich den Tiroler Meistertitel für Schrettl | Foto: Reinhard Eisenbauer

Beim Grand Prix Vorarlberg (1.2) am 1. Mai wurde er Fünfter und ging als einer der Mitfavoriten in die U23-Friedensfahrt (2.Ncup). Schon am ersten Tag schaffte er den Sprung in eine Ausreißergruppe und wurde Sechster, doch das gesundheitliche Pech machte sich schnell wieder breit. Eine Zahnfleischentzündung wurde von Tag zu Tag schlimmer und anstatt vorne um den Sieg zu kämpfen, beendete er das Rennen mit einem vorzeitigen Ausstieg.

Mehr auf den eigenen Körper hören

Der junge Österreicher reiste dann ins Höhentrainingslager, gewann die rot-weiß-rote U23-Meisterschaft und ging sehr motiviert in die Tour of Austria (2.1). Das tat er allerdings auch mit einer frisch aufgerissenen Angina. Nach dem Tourausstieg vor der 2. Etappe folgte eine zweiwöchige Pause, wo der Tiroler Antibiotika nehmen musste. “Danach habe ich eigentlich nie wieder eine Form bekommen“, erzählte Schrettl, der dann mit einer Corona-Infektion auch noch für die Tour de l’Avenir (2.Ncup) passen musste.

2024 war kein leichtes Jahr für den Tiroler, nicht immer hatte er leicht zu lachen | Foto: Reinhard Eisenbauer

“Eigentlich habe ich ein sehr stabiles Immunsystem, war im Winter nie krank. Es war viel Pech dabei, aber ich habe heuer auch gelernt, dass ich mehr auf meinen Körper hören muss und mich nicht immer von anderen beeinflussen lassen darf“, resümierte der junge Österreicher und fügte an: “Die Situation war natürlich für den Kopf nicht gut. Ich hätte es immer gut geschafft, für die Höhepunkte in Form zu sein, aber dann genau wurde ich immer krank. Insofern haben heuer die negativen Erlebnisse die positiven übermalt."

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.01.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

01.01.2025Nach Traumsommer endlich in der absoluten Weltspitze

(rsn) – Erneut ist Marc Hirschi die klare Nummer 1 in der RSN-Jahresrangliste. Nachdem er schon 2023 mehr als doppelt so viele Punkte auf sein Konto gebracht hatte wie der damals zweitplatzierte Ste

31.12.2024Die Strassacker-Trophäe zur RSN-Jahresrangliste 2024

(rsn) – Seit inzwischen 17 Jahren blicken wir von radsport-news.com in Form unserer RSN-Jahresrangliste auf die Saison der Radprofis aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zurück u

31.12.2024Mit freiem Kopf zu schönen Erfolgen

(rsn) - Nils Politt kann auf eine erfolgreiche erste Saison beim UAE Team Emirates zurückblicken, es war vielleicht sogar die beste in seiner gesamten Karriere. Der Allrounder wurde Zweiter beim Omlo

30.12.2024Ausgerechnet bei den Highlights fehlten ein paar Prozent

(rsn) – Zwei große Highlights hatte sich Stefan Küng (Groupama – FDJ) für die Saison 2024 in seiner Spezialdisziplin, dem Einzelzeitfahren, vorgenommen. Doch sowohl bei den Olympischen Spielen

29.12.2024Dank Höhentrainingslager in neue Sphären

(rsn) – Keiner hatte diese Entwicklung erwartet. Vor allem nicht Florian Lipowitz selbst. Der Ex-Biathlet, der 2024 seine zweite Profisaison im Radsport absolvierte, wurde Siebenter der Vuelta Espan

27.12.2024Schweizer Radsport-Diamant glänzte auch in WorldTour-Rennen

(rsn) - Jan Christen trug mit drei Siegen bei kleineren Rennen und einer Top-10-Platzierung beim schweren Klassiker in San Sebastian seinen Teil zur überragenden Saison von UAE Team Emirates bei. “

27.12.2024Als Schweizer Meister knapp an einem Vuelta-Coup vorbei

(rsn) – Mauro Schmid (Jayco – AlUla) geht das Jahr 2025 im Schweizer Meistertrikot an. “Das war für mich sicher der Höhepunkt der Saison. Der Meistertitel ist einfach etwas, was man einmal in

26.12.2024Im neuen Trikot den Durchbruch geschafft und Siege gefeiert

(rsn) – Mit seinem Wechsel von dsm – firmenich zu Tudor Pro Cycling hat Marco Brenner im vergangenen Winter nicht nur einen für ihn auf persönlicher Ebene wichtigen Schritt gemacht, sondern auch

25.12.2024Zwei kräftezehrende Grand Tours haben etwas bewirkt

(rsn) – Nach seinem Etappensieg und Platz acht in der Gesamtwertung der Tour de France 2023 war Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) mit großen Erwartungen in die Saison 2024 gestartet, in

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

Weitere Radsportnachrichten

13.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

12.03.2025Vingegaard: “Wir hätten nicht weiterfahren sollen“

(rsn) – Zwar schien im Finale der 4. Etappe von Paris-Nizza wieder die Sonne und das Rennen wurde nach einer rund dreiviertelsündigen Neutralisationsphase fortgesetzt. Doch einige Fahrer waren mit

12.03.2025Bei Regen, Schnee und Kälte: Herausforderung bewältigt

(rsn) - Trotz schwieriger meteorologischer Bedingungen konnten sowohl bei Paris – Nizza als auch bei Tirreno-Adriatico Rennen gefahren werden. Augenmaß bei Veranstaltern und Peloton trugen dazu bei

12.03.2025Lipowitz blieb im Schlussanstieg an den Topfahrern dran

(rsn) – Schon im Vorjahr zeigte Florian Lipowitz (Red Bull - Bora – hansgrohe), dass bei den schweren Rundfahrten mit ihm zu rechnen ist. Er beendete die Tour de Romandie auf Rang drei und landet

12.03.2025Vingegaard von Almeida noch abgefangen, Lipowitz Fünfter

(rsn) – Zwischendurch war nicht mal klar, ob die 4. Etappe von Paris-Nizza überhaupt beendet werden könnte. Starker Regen, Schnee und mitunter auch Hagel hatten für eine dreiviertelstündige Unte

12.03.2025 “Superteams“ gegen zusätzliche Grand-Tour-Wildcards?

(rsn) – Gegen die Forderung mehrerer ProTeams und der Organisatoren, bei den drei großen Landesrundfahrten Giro d’Italia, Tour de France und Vuelta a Espana jeweils fünf statt bisher vier Wildca

12.03.2025Vendrame bezwingt Pidcock nach Marathon-Tag im Sprint

(rsn) – Andrea Vendrame (Decathlon – AG2R) hat in Colfiorito die 3. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico (2.UWT) gewonnen. Der Italiener setzte sich auf nasser Straße nach einem kalten und regn

12.03.2025Highlight-Video der 3. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Andrea Vendrame (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat die bei kaltem Dauerregen ausgetragene 3. Etappe von Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 30-jährige Italiener setzte sich am längsten Tag d

12.03.20254. Etappe bei Paris-Nizza wegen Unwetters unterbrochen

(rsn) – Die 4. Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza (2.UWT) ist 45 Kilometer vor dem Ziel unterbrochen und rund 45 Minuten später 16 Kilometer weiter wieder fortgesetzt worden. Grund für die Neutralis

12.03.2025Landeszuschuss soll wegfallen: Thüringen Ladies Tour droht Aus

(rsn) – Wie der Mitteldeutsche Rundfunk MDR berichtet, droht der 37. Ausgabe der Lotto Thüringen Ladies Tour die Absage. Das Land Thüringen sehe sich demnach nicht in der Lage, die benötigten 200

12.03.2025Dreijahresranking: Astana und Uno-X machen Boden gut

(rsn) – Am Ende der Saison 2025 wird die WorldTour neu sortiert. Dann nämlich endet der Dreijahreszyklus für die Erstliga-Lizenzen im Profi-Straßenradsport und selbige werden für den nächsten Z

12.03.2025Paris-Nizza: Versinkt auch diesmal die Königsetappe im Schnee?

(rsn) – Nachdem bereits im vergangenen Jahr die Königsetappe von Paris-Nizza in Folge schlechter Witterungsbedingungen deutlich verkürzt werden musste, droht dem “Rennen zur Sonne“ auch diesma

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Paris-Nice (2.UWT, FRA)
  • Tirreno-Adriatico (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Istrian Spring Trophy (2.2, CRO)
  • Tour of Rhodes (2.2, GRE)