Vorschau auf die 5. Tour of Guangxi

Dominiert UAE auch das letzte WorldTour-Rennen der Saison?

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Szene der Tour of Guangxi 2023 | Foto: Cor Vos

14.10.2024  |  (rsn) – Auch in diesem Jahr wird das letzte WorldTour-Rennen der Saison in China ausgetragen. Im Süden des Landes steht die Gree Tour of Guangxi (15. – 20. Oktober / 2. UWT) auf dem Programm. Die sechstägige Rundfahrt durch die Autonome Region Guangxi führt über hügeliges Terrain und wird wohl wieder an der Bergankunft in Nongla entschieden, wo Milan Vader (Visma – Lease a Bike) im vergangenen Jahr den Grundstein zu seinem späteren Gesamtsieg legte.

Zuvor war das Rennen wegen der Corona-Pandemie dreimal in Folge abgesagt worden, so dass es nun zum erst fünften Mal ausgetragen wird. Mit Ausnahme von Alpecin – Deceuninck und Groupama – FDJ haben alle WorldTour-Teams gemeldet, dazu kommen die beiden Zweitdivisionäre Israel – Premier Tech und Lotto – Dstny sowie eine chinesische Nationalauswahl.

Die Strecke der diesjährigen Tour of Guangxi führt über welliges bis hügeliges Terrain, die Sprinter dürfen sich zum Auftakt und zum Finale die besten Chancen ausrechnen. An beiden Tagen müssen Rundkurse absolviert werden: Auf der 1. Etappe geht es durch die Küstenstadt Fangchenggang, das sechste Teilstück wird in der Provinzhauptstadt Nanning ausgetragen, wobei auf den fünf Runden eine nur 1,4 Kilometer lange, aber 11,7 Prozent steile Rampe den schnellen Männern Probleme bereiten wird.

Entscheidung an der Bergankunft in Nongla

Die Klassementfahrer können schon am zweiten Tag ihre Beine testen, denn die letzten 40 Kilometer der Etappe verlaufen bergauf, wenn auch eher moderat – der letzte der beiden kategorisierten Anstiege weist auf knapp zwölf Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 3,3 Prozent auf.

Die beiden folgenden Etappen sind wie gemacht für Ausreißergruppen. Das dritte Teilstück, mit seinen 214 Kilometern zugleich das längste der gesamten Rundfahrt, führt zunächst tendenziell bergab, ehe es in der zweiten Rennhälfte hoch und runter geht. Das Finale wird an einer 1,5 Kilometer langen und knapp sechs Prozent steilen Rampe eingeläutet, von der aus es über 13 abfallende Kilometer ins Ziel geht.

Die 4. Etappe ist zwar rund 40 Kilometer kürzer als die des Vortags, hat aber mehr als 2.100 Höhenmeter im Programm. Vier Bergwertungen sowie einige weitere, nicht-kategorisierte Anstiege bieten beste Gelegenheiten für Attacken, um die Sprinter loszuwerden. Nach der letzten Rampe des Tages stehen erneut knapp 13 bergabführende Kilometer bis zum Ziel in Jinchengjiang an.

Die für die Gesamtwertung der Tour of Guangxi wohl entscheidende 5. Etappe weist nur 160 Kilometer auf – und auch die 1.420 Höhenmeter sind nicht sonderlich beeindruckend. Dafür läuft alles auf den Showdown am 3,3 Kilometer langen und im oberen Teil fast zehn Prozent steilen Schlussanstieg von Nongla zu, wo bei den bisherigen Austragungen jeweils die Gesamtsieger triumphierten.

UAE mit Sivakov, Großschartner und Wellens

Zwar geht Vorjahressieger Vader mit der Startnummer 1 ins Rennen. Angesichts seiner jüngsten Vorstellungen gehört der 28-jährige Niederländer, der Gerüchten zufolge ab der kommenden Saison für den Schweizer Zweitdivisionär Q36.5 fahren wird, allerdings nicht zu den Favoriten. 

Bessere Chancen hat Tim Wellens, der 2017 die Premiere für sich entscheiden konnte und dessen UAE-Team noch weitere Sieg-Kandidaten an den Start bringt: Pavel Sivakov, am vergangenen Samstag Sechster bei Il Lombardia, präsentierte sich in der zweiten Saisonhälfte in starker Verfassung und wird in China freie Fahrt erhalten. Sein österreichischer Teamkollege Felix Großschartner verpasste 2018 den Gesamtsieg gegen Gianni Moscon nur um neun Sekunden, wurde 2019 Fünfter und im vergangenen Jahr Neunter der Gesamtwertung.

Ähnlich stark wie Sivakov präsentierte sich Lennert Van Eetvelt (Lotto – Dstny) bei Il Lombardia, wo der Belgier zeitgleich mit dem Franzosen auf Rang sieben ins Ziel kam. Das Team dsm-firmenich – Post – NL hat mit Langkawi-Gesamtsieger Max Poole und Oscar Onley zwei zu beachtende Kandidaten an Bord. Zum Favoritenkreis gehören zudem Tour-de-l’Avanir-Gewinner Joseph Blackmore (Israel – Premier Tech), Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers), Quinn Simmons (Lidl – Trek) und Alexej Lutsenko (Astana Qazaqstan).

Buchmann und Schachmann verabschieden sich von Red Bull

Vier der acht deutschen Starter stehen im Aufgebot von Red Bull – Bora – hansgrohe, wobei Emanuel Buchmann und Maximilian Schachmann ihre Abschiedsvorstellungen geben. Vor allem dem 30-jährigen Schachmann, der zu Soudal – Quick-Step wechselt, während der knapp zwei Jahre ältere Buchmann künftig das Trikot der Cofidis-Equipe tragen wird, sollte die Streckenführung entgegenkommen. Mit dem ehemaligen Juniorenweltmeister Emil Herzog und Luis-Joe Lührs beenden auch zwei der Red-Bull-Youngster die Saison in China.

Intermarché-Neuzugang Jonas Rutsch wird sein letztes Rennen im EF-Trikot bestreiten, Rüdiger Selig wird nach der Tour of Guangxi seine Karriere beenden und sich im Astana-Trikot ein letztes Mal als Anfahrer in den Dienst seiner Teamkollegen Gleb Syritsa und Max Kanter stellen, die es in den Sprints mit starken Gegnern wie Sam Bennett (Decathlon AG2R), Juan Sebastián Molano (UAE Emirates), Luke Lamperti (Soudal – Quick-Step), Milan Fretin (Cofidis), Casper van Uden und Fabio Jakobsen (beide dsm-firmenich – PostNL) zu tun bekommen.

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