Belgier holt sich letztes WorldTour-Rennen der Saison

Van Eetvelt gewinnt Tour of Guangxi, Govekar den letzten Sprint

Foto zu dem Text "Van Eetvelt gewinnt Tour of Guangxi, Govekar den letzten Sprint"
Matevz Govekar (Bahrain Victorious) hat die Schlussetappe der Tour of Guangxi gewonnen. | Foto: Cor Vos

20.10.2024  |  (rsn) – Lennert Van Eetvelt (Lotto – Dstny) hat sich zum Saisonausklang seinen zweiten Gesamtsieg bei einer WorldTour-Rundfahrt gesichert. Der 23-jährige Belgier, der bereits im Februar die UAE Tour für sich entscheiden hatte, verteidigte am letzten Tag der 5. Gree-Tour of Guangxi (2.UWT) im Süden Chinas souverän sein Rotes Trikot verabschiedet sich mit seinem sechste Profisieg in die Winterpause.

“Nach dem letzten Anstieg gab es zwar noch viele Attacken, aber ich habe mich trotzdem sehr gut gefühlt. Wenn man mir vor Saisonbeginn gesagt hätte, dass ich eine WorldTour-Runde gewinnen würde, wäre ich sehr glücklich gewesen. Aber zwei zu gewinnen, das ist … Ich denke nicht wirklich darüber nach, aber ich kann damit mehr als zufrieden sein“, sagte Van Eetvelt, der damit auch die Vuelta a Espana vergessen machte, die er aufgrund von Lungenproblemen nach der 11. Etappe hatte verlassen müssen. “Ich war nach der Vuelta ziemlich enttäuscht, dass sie nach einem guten Start so enden musste. Das war ein sehr wichtiger Faktor für meine Moral.“

Govekar feiert ersten Sieg auf WorldTour-Niveau

Die abschließende 6. Etappe über 134 Kilometer rund um Nanning, die Hauptstadt der Guangxi-Region gewann im Massensprint der Slowene Matevz Govekar (Bahrain Victorious) vor dem Niederländer Marijn van den Bergh (EF Education – EasyPost) und seinem australischen Teamkollegen Robert Stannard. Hinter dem Briten Joe Blackmore (Israel – Premier Tech) landete der Franzose Matis Louvel (Arkéa – B& B Hotels) auf dem fünften Platz.

Für den 24-jährigen Govekar war der vierte Sieg bei den Profis zugleich der erste auf WorldTour-Niveau. Zugleich bescherte er seinem Team einen versöhnlichen Saisonabschluss, nachdem Bahrain Victorious mit lediglich 13 Siegen weiter hinter den Erwartungen blieb Bester deutsche Profi war ein weiteres Mal Max Kanter (Astana Qazaqstan), der sich diesmal aber mit Rang 15 begnügen musste – seinem schlechtesten Ergebnis in den Sprintankünften des letzten WorldTour-Rennens des Jahres.

Van Eetvelt kam mit dem Feld auf Platz 25 ins Ziel und behauptete im Klassement seinen knappen Vorsprung von fünf Sekunden auf den Briten Oscar Onley (dsm-firmenich – PostNL), der Gesamtzweiter wurde vor dem Franzosen Alex Baudin (Decathlon – AG2R La Mondiale / +0:15) und dessen Teamkollegen Victor Lafay (+0:19). Damit ist Van Eetvelt der zweite Belgier, der das Rennen gewinnen konnte, nachdem Tim Wellens zum Auftakt im Jahr 2017 erfolgreich gewesen war.

Aleotti bester Red-Bull-Fahrer, Schachmann bester Deutscher

Bester Fahrer von Red Bull – Bora – hansgrohe war der Italiener Giovanni Aleotti (+0:25), der zwischen dem UAE-Duo Pavel Sivakov (+0:21) und Tim Wellens (+0:31) Sechster wurde. Der Österreicher Felix Großschartner (UAE Team – Emirates / +0:36) fiel noch vom zehnten auf den elften Rang zurück, Max Schachmann /Red Bull – Bora – hansgrohe) war auf Platz 29 (+5:34) bester der acht deutschen Starter.

Der Brite Ethan Vernon (Israel – Premier Tech) gewann die Punktewertung mit einem Zähler Vorsprung auf den Belgier Stan Dewulf (Decathlon – AG2R La Mondiale), Kanter belegte den dritten Platz. Das blau gepunktete Bergtrikot nahm der Niederländer Pepijn Reinderink (Soudal - Quick-Step) mit nach Hause, Van Eetvelt wurde auch als bester Nachwuchsfahrer ausgezeichnet. UAE gewann die Teamwertung vor Decathlon und Red Bull.

So lief die 6. Etappe der Tour of Guangxi:

Vier Mal war zum Finale der letzten WorldTour-Rundfahrt des Jahres ein 27 Kilometer langer Rundkurs zu bewältigen, ehe es über 20 flache Kilometer zum Ziel ging. Bei Temperaturen um die 30 Grad lösten sich nach zahlreichen vergeblichen Attacken Wellens, Dewulf, Tosh Van Der Sande (Visma – Lease a Bike), Michael Leonard (Ineos Grenadiers), Esteban Chaves (EF Education – EasyPost) und Amanuel Ghebreigzabhier (Lidl – Trek) aus dem Feld.

Wellens war als Zwölfter im Gesamtklassement bestplatzierter Fahrer des Sextetts zwischenzeitlich virtueller Leader und holte sich an den beiden Zwischensprints des Tages fünf von sechs möglichen sechs Bonussekunden. Lotto – Dstny und dsm-firmenich übernahmen für ihre Kapitäne Van Eetvelt und Onley die Tempoarbeit im Feld, das eingangs der Schlussrunde nur noch rund eine halbe Minute betrug. Das Gruppetto, in dem sich im letzten Rennen seiner Karriere Rüdiger Selig (Astana Qazaqstan) und Bergkönig Reinderink befanden, folgte mit 2:40 Minuten Rückstand.

Auf den letzten 27 Kilometern beteiligte sich auch Bahrain Victorious an der Jagd auf die Ausreißer, die an der fast 12 Prozent steilen letzten Rampe des Tages 20 Kilometer vor dem Ziel eingefangen wurden.

Das Profil der 6. Etappe der Tour of Guangxi | Foto: Veranstalter

Van Eeetvelt parierte hier Angriffe von Lafay und Sivakov, der sich den letzten Bergpreis der Rundfahrt sicherte und auch in der folgenden Abfahrt sich an weiteren Angriffen beteiligte, in deren Folge sich eine rund 40-köpfige Spitzengruppe formierte.

Erst auf den letzten fünf Kilometern kehrte dort Ruhe ein, als Lotto, dsm und Visma wieder die Kontrolle übernehmen konnten. Auf den letzten beiden Kilometern spannte sich Arkéa mit vier Fahrern vor das Feld, zu dem eingangs der letzten 1.000 Meter eine weitere Gruppe mit mehreren Sprintern aufschließen konnte. Kurz zuvor hatten es Lafay und Wellens nochmals mit Attacken versucht, die jedoch vereitelt wurden.

Quinn Simmons (Lidl – Trek) lancierte seinen Teamkollegen Natnael Tesfatsion, doch der Eritreische Meister war zu früh im Wind und wurde auf der rechten Seite von van den Bergh übersprintet. Links vom Niederländer zog jedoch auf den letzten Metern Govekar an van den Bergh vorbei, der knapp vor Stannard Zweiter wurde.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

21.10.2024Aleotti nutzte zum Saisonfinale seine Chance in Guangxi

(rsn) – Ohne einen Etappensieg, aber mit einer Spitzenplatzierung im Gesamtklassement kehrt Red Bull – Bora – hansgrohe vom letzten WorldTour-Rennen der Saison zurück. Giovanni Aleotti beendete

19.10.2024Van Eetvelt klettert bei Tour of Guangxi ins Rote Trikot

(rsn) - Lennert van Eetvelt (Lotto – Dstny) hat die 5. Etappe der Tour of Guangxi (2.UWT) gewonnen. Der Belgier steht damit vor seinem zweiten Gesamtsieg bei einer WorldTour-Rundfahrt in diesem Jahr

18.10.2024Strafe gegen Vernon: Kanter unerwartet zurück im Führungstrikot

(rsn) – Zum zweiten Mal im Verlauf dieser Gree-Tour of Guangxi (2.UWT) musste sich Max Kanter (Astana Qazaqstan) mit Rang zwei im Massensprint begnügen. Und wie schon am Ende der 2. Etappe konnte s

18.10.2024Vernon feiert zweiten Etappensieg, büßt aber Rotes Trikot ein

(rsn) – Ethan Vernon (Israel – Premier Tech) hat bei der Gree-Tour of Guangxi (2.UWT) zwar seinen Tagessieg gefeiert. Dennoch musste der 24-jährige Brite nach der 4. Etappe über 176,8 Kilometer

17.10.2024Tiefe Wunde am Knie: Titelverteidiger Vader aus dem Rennen

(rsn) – Titelverteidiger Milan Vader (Visma – Lease a Bike) gehörte zu den 20 Fahrern, die beim Massensturz zu Beginn der 3. Etappe der Tour of Guangxi zu Boden gingen. Während der Großteil sei

17.10.2024Buchmann beendet letzten Einsatz für Red Bull vorzeitig

(rsn) – Emanuel Buchmann hat sich mit einem “DNF“ von Red Bull – Bora – hansgrohe verabschiedet. Wie das Team auf dem Portal X mitteilte, konnte der Tour-de-France-Vierte von 2019 aufgrund v

17.10.2024Jakobsen beschließt enttäuschendes erstes Jahr bei dsm-firmenich

(rsn) – Nach seinem Wechsel zu dsm-firmenich – PostNL war Fabio Jakobsen mit großen Erwartungen in die Saison gestartet. In seinem letzten Jahr bei Soudal – Quick-Step lief es beim Niederlände

17.10.2024Vernon siegt und nimmt Kanter Guangxi-Führung ab

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat bei der 5. Gree-Tour of Guangxi (2.UWT) nach einem Tag das Rote Trikot des Gesamtführenden wieder abgeben müssen. Auf der hügeligen 3. Etappe der sechstÃ

16.10.2024Kanter wählt die falsche Seite, übernimmt aber Rot in Guangxi

(rsn) – Warre Vangheluwe (Soudal – Quick-Step) hat überraschend die 2. Etappe der Tour of Guanxi (2.UWT) im Massensprint gewonnen. Der Neoprofi war nach 181 Kilometern zwischen Chongzuo und Jongx

15.10.2024Kanter hatte “nicht mehr genug Weg für ein besseres Resultat“

(rsn) – Max Kanter ist einer von acht deutschen Profis am Start der 5. Gree-Tour of Guangxi (2.UWT). Zum Auftakt des letzten WorldTour-Rennens des Jahres reichte es für den Astana-Sprinter nach 149

15.10.2024Taminiaux krönt belgischen Tag in China, Kanter Fünfter

(rsn) – Die belgischen Profis haben den Auftakt der 5. Gree-Tour of Guangxi (2.UWT) dominiert. Nachdem Stan Dewulf (Decathlon - AG2R La Mondiale) als letzter von zwei Ausreißern des Tages drei Kilo

14.10.2024Dominiert UAE auch das letzte WorldTour-Rennen der Saison?

(rsn) – Auch in diesem Jahr wird das letzte WorldTour-Rennen der Saison in China ausgetragen. Im Süden des Landes steht die Gree Tour of Guangxi (15. – 20. Oktober / 2. UWT) auf dem Programm. Die

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

30.03.2025Clever und stark: Roglic nach Katalonien bereit für den Giro

(rsn) - Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat mit seinem Gesamtsieg bei der Katalonien-Rundfahrt eindrucksvoll bewiesen, dass er in bestechender Form ist. Der 35-jährige Slowene zeigte nic

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine