Bissegger und Hayter auf den Plätzen

Lampaert gewinnt Auftakt-Zeitfahren der Tour de Suisse

Foto zu dem Text "Lampaert gewinnt Auftakt-Zeitfahren der Tour de Suisse"
Yves Lampaert (Soudal – Quick-Step) hat den Auftakt der 87. Tour de Suisse für sich entschieden. | Foto: Cor Vos

09.06.2024  |  (rsn) – Die Tour de Suisse wählte für ihre 87. Auflage einen ungewohnten Start: Lediglich 4,77 Kilometer mussten die Fahrer zum Auftakt beim Prolog bewältigen. Am Ende setzte Yves Lampaert (Soudal – Quick-Step) frühzeitig mit 5:05 Minuten eine Bestzeit, die bis zum Ende kein Fahrer mehr unterbot.

Der Belgier übernahm damit die Gesamtführung und bewältigte den Kurs mit einem Stundenmittel von 56,95 km/h. Platz zwei erreichte Stefan Bisegger (EF Education – EasyPost, 5:08 Minuten) vor Ethan Hayter (Ineos Grenadiers, 5:09 Minuten). Der Großteil der Klassementfahrer reihte sich weiter hinten ein. Die Zeitabstände hielten sich jedoch in Grenzen.

Neben der kurzen Distanz startete die Rundfahrt zudem nicht in der Schweiz, sondern in der Liechtensteiner Hauptstadt Vaduz. Wobei Abstecher ins Fürstentum nicht selten sind, zuletzt machte die Rundfahrt 2022 dort Station. “Ich habe das heute wirklich nicht erwartet, dass ich mich gegen die Schweizer Zeitfahrspezialisten Küng und Bissegger durchsetze. Ich bin aber sehr stolz, denn diese Distanz liegt mir sehr“, sagte Lampaert im Siegerinterview.

Für den Belgier war es derweil der erste Sieg seit 2022. Damals gewann er das Auftaktzeitfahren der Tour de France in Kopenhagen. “Heutzutage ist es auf dem hohen Level schwierig, ein Rennen zu gewinnen. Ich habe aber nie aufgegeben. Daher bin ich nun sehr zufrieden. Morgen ist es eine Etappe für Sprinter, aber wir werden versuchen, das Trikot zu verteidigen“, so Lampaert weiter.

Für einige Spezialisten war der Kurs in Vaduz vermeintlich zu kurz, um ihre Stärken auszuspielen. So kam Stefan Küng (Groupama – FDJ) beispielsweise mit einer Zeit von 5:16 Minuten ins Ziel. Das reichte in der Endabrechnung zu Platz acht. Bester deutscher Fahrer war Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) mit 14 Sekunden Rückstand auf Platz 24.

Von den Klassementfahrern am besten schlug sich Joao Almeida (UAE Team Emirates), der mit einer Zeit von 5:12 Minuten den Prolog auf Platz vier beendete. Vorjahressieger Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) hielt auf Platz zwölf (+0:11 Sekunden) seinen Rückstand in Grenzen.

Adam Yates (UAE Team Emirates) verlor 15 Sekunden, kurz dahinter folgten Tom Pidcock (Ineos Grenadiers, +0:17), Egan Bernal (Ineos Grenadiers, +0:18), Enric Mas (Movistar, +0:19), Felix Gall (Decathlon – AG2R, +0:21), Richard Carapaz (EF Education EasyPost, +0:23), Sergio Higuita (Bora – hansgrohe, +0:23) und Cian Uijtdebroeks (Visma – Lease a Bike, +0:23). Die Favoriten sind noch nahe beisammen.

So lief die 1. Etappe der Tour de Suisse

Lediglich drei Kurven und eine Passage entlang des Rheins – dann waren die Fahrer bereits im Ziel des Prologs. Doch auf schmalen Straßen und engen Kurven hatte der Kurs dennoch seine Tücken. Der Schweizer Jan Sommer von Swiss Cycling war der erste Fahrer, der um 14.10 Uhr auf die Strecke ging und mit 5:19 Minuten die erste Bestzeit setzte, die in der Folge allerdings einige Male unterboten wurde.

Auf dem kurzen Kurs gab es zwei Messpunkte, einen nach einem Kilometer und den anderen im Ziel. Am ersten Messpunkt hielt bis zum Schluss der Schweizer Felix Stehli von Swiss Cycling die Bestzeit mit 1:16 Minuten. Im Ziel besetzte Almeida für längere Zeit mit 5:12 Minuten die Spitzenposition. Ein Gradmesser für alle weiteren Fahrer war dann die Zeit von 5:05 Minuten durch Lampaert. Am nächsten kamen dieser Zeit in der Folge nur Bissegger und Hayter.

Das Streckenprofil der 1. Etappe der Tour de Suisse | Foto: Veranstalter

Zum letzten Drittel des Prologs setzte kurzzeitig zudem leichter Regen ein, der es für die folgenden Fahrer nicht einfacher machte, an Lampaert heranzukommen. Wenig überraschend wurden die Zeiten bei leicht feuchter Straße sogar langsamer – und Keiner kam mehr annähernd an die Bestmarke von Lampert heran.

Als letzter Fahrer rollte Jacopo Mosca (Lidl – Trek) um 16.55 Uhr von der Startrampe, aber auch er war keine Gefahr für den Spitzenreiter. Nach mehr als zwei Stunden auf dem Siegerstuhl durfte sich der Belgier schließlich über den Auftakterfolg freuen.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.06.2024Gall setzte wichtige Reize, um in Topform zu kommen

(rsn) – Mit seinem Etappensieg und einem Tag im Gelben Trikot ging bei der letztjährigen Tour de Suisse der Stern von Felix Gall (Decathlon - AG2R La Mondiale) so richtig auf. Zwar konnte der Ostt

16.06.2024Riccitellos Ziel: “Podiums-Kandidat bei den Grand Tours“

(rsn) - Schneller als Tom Pidcock, schneller als Egan Bernal (beide Ineos Grenadiers), schneller als Enric Mas (Movistar), schneller als viele Stars – Vierter in der Tageswertung, Fünfter in der Ge

16.06.2024Adam Yates zieht sich fünf Jahre alten Tirreno-Stachel

(rsn) – Joao Almeida (UAE Team Emirates) hat das abschließende Bergzeitfahren der Tour de Suisse (2.UWT) für sich entschieden, den Gesamtsieg aber sicherte sich sein Teamkollege Adam Yates, der au

16.06.2024Yates und Almeida: Teamkollegen und Gegner auf Augenhöhe

(rsn) - Das sieht man nicht alle Tage. Ungeniert beharken sich die beiden UAE-Emirates-Profis Joao Almeida und Adam Yates seit drei Etappen um den Gesamtsieg bei der bei der 87. Tour de Suisse. UngewÃ

15.06.2024Almeida gönnt Adam Yates ein weiteres Erfolgserlebnis

(rsn) – UAE Team Emirates hat auch die 7. Etappe der 87. Tour de Suisse dominiert. Nach 118 Kilometern mit Start und Ziel in Villars-sur-Ollon, auf denen zumeist Ineos Grenadiers das Peloton anführ

14.06.2024Almeida schüttelt auf verkürzter Etappe seinen Kapitän Yates ab

(rsn) – UAE Team Emirates hat auf der auf 42 Kilometer verkürzten 6. Etappe der 87. Tour de Suisse (2.UWT) von Ulrichen nach Blatten den nächsten Doppelerfolg gefeiert. Auf den letzten 300 Metern

14.06.2024Kletter-Festival mit Entscheidungen gleich zu Beginn

(rsn) – Wenn am Wochenende die Tour de Suisse der Männer in Villars-sur-Ollon zu Ende geht, beginnt die der Frauen. Vier Tage dauert die Tour de Suisse Women (2.WWT) in diesem Jahr, und anders als

13.06.2024Adam Yates und Almeida spielen in Cari mit der Konkurrenz

(rsn) – Auch ohne Superstar Tadej Pogacar dominiert UAE Team Emirates in der Schweiz das Geschehen. Auf der 5. Etappe der Tour de Suisse zeigte auch die zweite Reihe, dass sie der Konkurrenz auch oh

13.06.2024Buchmann erfolgreich an Hüfte und Schlüsselbein operiert

(rsn) – Emanuel Buchmann ist nach seinem Sturz im Finale der 2. Etappe der Tour de Suisse (2.UWT) erfolgreich an seiner Hüfte und dem Schlüsselbein operiert worden. Das teilte sein Team Bora – h

13.06.2024Skjelmose hat die Titelverteidigung noch lange nicht abgeschrieben

(rsn) – Die erste Bergetappe der 87. Tour de Suisse hat wie erwartet dem Klassement deutliche Konturen gegeben. Als stärkster unter den Favoriten erwies sich Adam Yates (UAE Team Emirates), der als

13.06.2024EF-Duo Bettiol und Carapaz muss bei Tour de Suisse aussteigen

(rsn) – Ohne seine beiden Kapitäne Richard Carapaz und Alberto Bettiol wird EF Education – EasyPost die zweite Hälfte der Tour de Suisse (2.UWT) bestreiten müssen. Wie der US-Rennstall auf X (v

12.06.2024Traeen landet Ausreißercoup am Gotthardpass

(rsn) – Der Gotthardpass ist in norwegischer Hand. Torstein Traeen (Bahrain Victorious) hat die 4. Etappe der Tour de Suisse auf 2.100 Metern Höhe für sich entschieden und den ersten Sieg als Prof

Weitere Radsportnachrichten

25.11.2025Dreijährige Durststrecke mit kleiner Revanche beendet

(rsn) - Die Marschroute für das neue Kapitel gab Bob Jungels bereits kurz vor seinem ersten Saisonrennen vor. "Dieses Jahr werde ich … hoffentlich meine Arme in die Luft strecken", war Anfang Febru

25.11.2025Van Aerts Crossdebüt 2025/26 wohl erst kurz vor Weihnachten

(rsn) – Nach wie vor darf gerätselt werden, wann Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) sein Crossdebüt 2025/26 geben wird. Zwar hatte der Belgier erklärt, dass er diesmal etwas früher in die Sa

25.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

25.11.2025Van Aert & Co: Materialtest auf Carrefour de l´Arbre

(rsn) – Erst kürzlich hatte Wout van Aert betont, wie wichtig ihm ein Sieg bei der Flandern-Rundfahrt oder Paris-Roubaix sei. Bereits fünf Monate vor der kommenden Ausgabe der “Königin der Klas

25.11.2025Petition fordert Änderung der Tour-Königsetappe 2026

(rsn) – Die 20. Etappe der kommenden Tour de France verspricht ein Spektakel zu werden. Am vorletzten Tag der 113. Frankreich-Rundfahrt stehen fünf schwere Berge im Programm, darunter mit dem 2.642

25.11.2025Van Gils freut sich auf gemeinsame Rennen mit Evenepoel

(rsn) - Maxim Van Gils gelangen in seiner ersten Saison bei Red Bull – Bora – hansgrohe zwar zwei Siege und einige weitere Spitzenergebnisse wie Rang drei bei der Clasica San Sebastian. Die ganz g

25.11.2025Dempster: “Passt perfekt zu unserer langfristigen Vision“

(rsn) - Mit Haimar Etxeberria hat Red Bull – Bora – hansgrohe seinen achten Neuzugang präsentiert, das Aufgebot für 2026 umfasst nunmehr 29 Fahrer. Der 22-jährige Spanier wechselt vom Zweitdivi

25.11.2025Niederlage gegen Roglic, dafür Zwergstaaten-Olympiasieger

(rsn) – Nachdem er Ende 2024 der U23-Kategorie entwachsen, von Lidl – Trek aber nicht ins WorldTour-Team hochgezogen worden war, versuchte sich Mats Wenzel in einem spanischen Abenteuer. Der Luxe

25.11.2025Bouchard macht Rückzieher vom Rücktritt

(rsn) - Im Oktober hatte er noch seinen Rücktritt angekündigt, doch nun hat Geoffrey Bouchard seine Entscheidung revidiert und einen Einjahresvertrag bei TotalEnergies unterschrieben. “Mir wurde s

25.11.2025Gaviria sprintet künftig für Caja Rural

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

24.11.2025Die Tour hat es geschafft, mich zu brechen

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus

(rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)