Massensturz vor Ziel sorgt für Chaos

Vos feiert Sprintsieg in Teruel

Von Peter Maurer

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Marianne Vos (Visma - Lease a Bike) gewinnt die 3. Etappe der Spanien-Rundfahrt | Foto: Cor Vos

30.04.2024  |  (rsn) – Die Gewinnerin der 3. Etappe der Vuelta Espana Feminina by Carrefour.es ist Marianne Vos (Visma – Lease a Bike). Die Niederländerin sicherte sich den Tageserfolg nach 130,2 Kilometern in Teruel im Sprint des durch einen Massensturz stark verkleinerten Feldes. Zweite wurde ihre Landsfrau Charlotte Kool (DSM Firmenich – PostNL) vor der Kanadierin Olivia Beril (Movistar). In der ersten Gruppe dabei waren auch Liane Lippert (Movistar) und Ricarda Bauernfeind (Canyon SRAM), die damit keine Zeit auf die anderen Favoritinnen verloren.

"Ich bin sehr glücklich. Gestern haben wir schon hart gearbeitet, hatten aber Pech im Finale. Heute haben wir wieder alles auf die Karte Sprint gesetzt und können glücklich sein, dass wir es geschafft haben mit dem Sieg", berichtete die 36-Jährige im ersten Interview nach dem Rennen. Souverän setzte sie sich auf den letzten Metern von ihren Gegnerinnen ab, ließ diesen in Teruel nicht den Hauch einer Chance.

Der dritte Abschnitt war vor allem geprägt von der langen Soloflucht der Spanierin Mireia Benito (AG Insurance Soudal Team), die 110 Kilometer allein vor dem Feld fuhr und dann siebeneinhalb Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde. Kurz darauf gab es einen Massensturz im Feld und nur mehr knapp 30 Fahrerinnen konnten in den Schlusssprint dadurch eingreifen.

"Die nassen Straßen zu Beginn haben für ein nervöses Rennen gesorgt. Es gab einige Stürze, aber ich bin gut durchgekommen wie auch im Finale, wo ich gar nicht mitbekommen habe, was da passiert ist. Ich hoffe, alle involvierten Fahrerinnen sind okay", meinte die Tagessiegerin dazu, die sich vor Kool und Baril durchsetzte. Vierte wurde die Norwegerin Ingvild Gaskjenn (Liv AlUla Jayco) vor der US-Amerikanerin Lily Williams (Human Powered Health). Beste Deutsche wurde Lippert auf Rang zwölf, Romy Kasper (Human Powered Health) belegte Platz 32 und Bauernfeind belegte Rang 33 in der ersten Gruppe.

Vas behält das Rote Trikot

Die in den Sturz involvierten Fahrerinnen bekamen aber die gleiche Zielzeit zugesprochen wie die Siegerin. Betroffen davon waren die Vortagessiegerin Alison Jackson (EF Education EasyPost) oder die Österreicherin Carina Schrempf (Fenix – Deceuninck) als auch Antonia Niedermaier (Canyon SRAM), die in der ersten Rennphase auch schon Kontakt mit dem spanischen Asphalt hatte.

In der Gesamtwertung behält Blanka Vas (SD Worx – Protime) ihr Führungstrikot. Eine Sekunde liegt sie nun vor Vos, die Italienerin Elisa Longo Borghini (Lidl – Trek) hält mit einem Rückstand von elf Sekunden den dritten Platz inne. Beste deutschsprachige Fahrerin ist Marlen Reusser (SD Worx – Protime) auf Rang acht.

So lief die 3. Etappe der Vuelta Espana Feminina:

Der dritte Abschnitt der diesjährigen Spanien-Rundfahrt der Frauen begann noch auf feuchten Straßen, weshalb die Anfangsphase eher hektisch und mit kleineren Stürzen verbunden war. Nach zwölf Kilometern wagte sich dann die erste Fahrerin auf die Flucht mit der Spanierin Benito. Für sie sollte es dann ein langer Tag mit einer Fahrzeit von über drei Stunden vor dem Hauptfeld werden.

Denn keine einzige Kontrahentin fuhr zu Benito auf, die völlig auf sich gestellt über 100 Kilometer als Solospitze verbrachte. Die 27-Jährige bekam keine Begleiterinnen, denn eine prominente Gruppe rund um Europameisterin Mischa Bredewold (SD Worx – Protime) wurde vom Feld früh zurückgeholt. An einer Bergwertung versuchten sie zu Benito vorzufahren, allerdings war die starke Gruppe nicht vielen Teams im Feld recht.

Das Streckenprofil der 3. Etappe der Vuelta Femenina | Foto: Veranstalter

7,5 Kilometer vor dem Ziel war dann die 110 Kilometer lange Flucht von Benito vorbei. Es formierten sich die Züge und vor allem Visma – Lease a Bike rund um Vos versuchte alles zusammenzuhalten. Knapp drei Kilometer vor dem Ziel ereignete sich dann ein Massensturz und die vielen am Boden liegende Fahrerinnen blockierten die Straße komplett, sodass da Feld auf 33 Fahrerinnen zusammengeschrumpft war.

Lippert eröffnete dann den Sprint für ihre Teamkollegin Baril, doch vor allem Vos hatte im Finale noch richtig starke Beine und ihr erster Antritt sorgte für die entscheidenden Meter zur Konkurrenz. Souverän feierte die 36-Jährige ihren dritten Etappenerfolg bei der Spanien-Rundfahrt.

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