RSNplusBora auch bei Gent-Wevelgem auf dem Podium

Meeus gewinnt den Spurt hinter “den beiden Motorrädern“

Von Peter Maurer aus Wevelgem

Foto zu dem Text "Meeus gewinnt den Spurt hinter “den beiden Motorrädern“"
Jordi Meeus (Bora - hansgrohe, re.) wurde hinter Mads Pedersen (Lidl - Trek) und Mathieu van der Poel (li.) Dritter bei Gent-Wevelgem. | Foto: Cor Vos

24.03.2024  |  (rsn) – Bereits zur Halbzeit der flämischen Klassikerwochen kann Bora – hansgrohe auf zwei Podiumsplatzierungen zurückblicken. Das war den Raublingern nicht unbedingt zuzutrauen, vor allem, weil sie im Gegensatz zu vielen anderen Mannschaften ihr Klassikerteam nicht verstärkt hatten. Aber den Fokus auf die sprintlastigen flämischen Rennen zu setzen, ging voll auf.

Denn nach dem dritten Rang von Danny van Poppel bei Brugge-De Panne zog nun Jordi Meeus als Dritter bei Gent-Wevelgem nach. "Wir sind super happy, denn als Belgier hier auf dem Podium zu stehen, ist etwas Besonderes für ihn", freute sich Bernhard Eisel, einer der Sportlichen Leiter von Bora - hansgrohe, im Gespräch mit radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___

"Das ist ein wichtiges Resultat für mich. Ich wollte sehen, was bei den Klassikern für mich möglich ist", sagte der 25-jährige Meeus, der aus einer Rennpause gekommen ist und der dennoch auf der Zielgeraden Mailand-Sanremo-Sieger Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) auf Rang vier verwies. Gegen die schon 80 Kilometer vor dem Ziel enteilten Mads Pedersen (Lidl – Trek) und Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck), die den Sieg bei Gent-Wevelgem unter sich ausmachten, war jedoch auch Meeus chancenlos.

Im Sprint um den dritten Platz bei Gent-Wevelgem ließ Jordi Meeus (Bora – hansgrohe, li.) keinen Geringeren als Mailand-Sanremo-Sieger Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hinter sich. | Foto: Cor Vos

"Hinter den beiden Motorrädern ist das ein ganz gutes Resultat für mich", schmunzelte der Bora-Spriner mit Blick auf die beiden Überirdischen, die sich vom Feld nicht mehr einfingen ließen. Doch im Gegensatz von vielen anderen Mannschaften, die ihre Fahrer in Konterattacken schickten, blieb Bora – hansgrohe ruhig und setzte voll auf den Massensprint.

Boras Kapitäne bleiben in der Hektik cool

"Das ist perfekt aufgegangen, war aber natürlich auch mit viel Risiko verbunden", sagte Eisel, dessen Fahrer Coolness bewiesen und zu jedem Rennzeitpunkt in den vorderen Gruppen zu finden waren – mit Ausnahme jener Attacke bei der ersten Kemmelberg-Überfahrt, bei der sich van der Poel und Pedersen absetzten.

"Ich war der letzte, der es in die Gruppe geschafft hat, konnte dann einige Körner sparen und musste nur noch den Kemmelberg überleben", erklärte Meeus jene Windkantensituation, als sich eine erste, gut 30-köpfige Gruppe vom restlichen Feld absetzen konnte.

Mit seinem Podiumsplatz beim flämischen Klassiker konnte Meeus mehr als nur zufrieden sein. | Foto: Cor Vos

"Danny van Poppel und Jordi Meeus waren eigentlich in jeder Gruppe mit dabei. Daher hieß es für uns im Finale den Überblick zu bewahren und unsere Helfer gut einzusetzen. Man musste Groupama noch einholen, aber auch auf Intermarché aufpassen, die noch richtig stark vertreten waren", erklärte Eisel und meinte damit den lange mit van der Poel und Pedersen an der Spitze fahrenden Laurence Pithie (Groupama – FDJ) an, der aber auf dem Weg vom Kemmelberg ins Ziel noch vom Feld geschluckt wurde.

Top Ten bei Dwars door oder der Ronde das Maximum

Die guten Resultate der letzten Woche lassen die Schultern der Raublinger breiter werden. "Die Ergebnisse sind ein Boost für die Fahrer und die Betreuer. Jetzt wollen wir die nächsten Rennen mitnehmen. Für die schweren Klassiker wie Dwars door Vlaanderen und der Flandern-Rundfahrt haben sie alle Freiheiten und können eigentlich machen, was sie wollen. Aber wenn es in Antwerpen losgeht, dann kannst du das eh nicht kontrollieren oder bremsen. Wir werden alles geben, was wir können", sagte Eisel, darauf angesprochen, ob man die schwereren Rennen wie die“Ronde“ nun etwas entspannter angehen werde.

Eine Podiumsplatzierung bei diesen Klassikern wäre aber eine Überraschung. "Wenn wir irgendwie in die Top Ten kommen, müssen wir sehr zufrieden sein, denn van der Poel und Pedersen haben eindrucksvoll bewiesen, wie stark sie sind. Und dann kommt noch Visma mit Wout van Aert dazu. Das ist auch eine andere Hausnummer. Die Rennen werden extrem schnell und von Beginn an voll gefahren, denn alle anderen Teams suchen ihre Chance in den Fluchtgruppen. Die Fahrer sind nur mit Treten, Essen und Trinken beschäftigt", wollte Eisel abschließend keine großen Hoffnungen wecken, auch wenn Bora - hansgrohe nicht gänzlich chancenlos sein dürfte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.03.2024Wiebes: Mission ´Wevelgem-Sieg´ im 6. Anlauf endlich erfüllt

(rsn) – Lorena Wiebes hat es endlich geschafft: Im sechsten Anlauf hat die 25-Jährige zum ersten Mal Gent-Wevelgem gewonnen – und das, obwohl sie drei Tage zuvor noch verletzungsbedingt Brügge-D

25.03.2024Klassikerteam Nr. 1? Lidl - Trek dominiert bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Nachdem Lidl – Trek bereits am Freitag beim E3 Classic in Harelbeke das stärkste Team war und vier Mann unter die ersten elf brachte, hat der US-Rennstall am Sonntag nochmal einen draufge

25.03.2024Neunte bei Gent-Wevelgem: Schweinberger etwas ratlos

(rsn) – Mit den Rängen sieben durch Puck Pieterse und neun durch Christina Schweinberger erzielte das Team Fenix – Deceuninck bei Gent-Wevelgem (1.WWT) zwei Top-Ten-Ergebnisse. Doch das Duo hatte

24.03.2024Politt hatte die richtige Vorahnung, konnte sie aber nicht nutzen

(rsn) – Vor dem Start von Gent-Wevelgem hatte Nils Politt (UAE Team Emirates) im Gespräch mit radsport-news.com eine Vorahnung. Der Hürther warnte vor einer möglichen ersten Selektion in de Moer

24.03.2024Mayrhofer: “Es fehlt mir noch etwas in den Anstiegen“

(rsn) – Zum ersten Mal stand der Schweizer Zweitdivisionär Tudor Pro Cycling am Start von Gent-Wevelgem, wo er sich mit Matteo Trentin gleich ein Top-Ten-Ergebnis holte. Der erfahrene Italiener wa

24.03.2024Pedersen glaubt an seinen Sprint und schlägt van der Poel

(rsn) – Am Freitag war Mads Pedersen (Lidl – Trek) im Ziel noch etwas angesäuert, weil er bei der E3 Saxo Classic (1.UWT) der entscheidenden Attacke des Siegers Mathieu van der Poel (Alpecin –

24.03.2024Philipsen: “Am Kemmelberg habe ich mich überraschen lassen“

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat die 86. Ausgabe von Gent-Wevelgem nach einem turbulenten Verlauf und einem spannenden Duell mit Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) für sich ents

24.03.2024Degenkolb: “Ein megahartes Rennen - Flanders Fields halt“

(rsn) – In Belgien steht heute der nächste Klassikerhöhepunkt an. Gent-Wevelgem in Flanders Fields, wie das Rennen seit 2016 heißt, führt über 253,1 Kilometer durch Westflandern und weist im St

24.03.2024Gent-Wevelgem im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Gent - Wevelgem hat sicherlich nicht den Stellenwert einer Flandern-Rundfahrt. Doch in den letzten Jahren trug sich bei dem flämischen WorldTour-Rennen das Who ist Who der Klassikerspezialis

23.03.2024Wind und Kemmelberg sollen Massensprints in Wevelgem verhindern

(rsn) – Nachdem im Wochenverlauf in De Panne die Sprinter und Sprinterinnen und am Freitag beim E3 Classic die Hügel-Spezialisten zum Zug gekommen sind, steht am Sonntag der nächste flämische Kla

23.03.2024Van Aert macht “dummen Fehler“ und stürzt “härter als gedacht“

(rsn) – Nachdem Wout van Aert für ein Höhentrainingslager auf Mailand-Sanremo verzichtet hatte, waren die belgischen Fans vor dem E3 Saxo Classic voller Vorfreude: Alle erwarteten ihren Liebling a

Weitere Radsportnachrichten

11.12.2024Wellens: “Du musst wissen, was du kannst und was nicht“

(rsn) – Vor seinem Wechsel zum UAE Team Emirates Ende 2022 waren die Ardennenklassiker fester Bestandteil von Tim Wellens‘ Frühjahrsprogramm. Die ganz großen Erfolge aber blieben aus: Der Belgie

11.12.2024Im letzen Jahr als Straßenprofi langwierige Probleme bezwungen

(rsn) – Seine neunte Saison als Straßenprofi war für Tom Bohli vorerst die letzte – und das, obwohl sie von den Ergebnissen her wohl sogar die beste seit 2019 gewesen ist. Der Schweizer, der in

11.12.2024Intermarché verlängert mit Ausreißspezialist van der Hoorn

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.12.2024UAE verzichtet künftig auf Einsatz von Kohlenmonoxid

(rsn) – Das UAE Team Emirates wird die umstrittene Kohlenmonoxid-Rückatmungsmethode nicht mehr anwenden. Das bestätigte Leistungskoordinator Jeroen Swart am Rande des Medientages im spanischen Ben

11.12.2024Was bedeuten Pogacars Klassiker-Ambitionen für Politt?

(rsn) – Nils Politt wird nach seiner starken ersten Saison beim UAE Team Emirates, in der er sich beispielsweise den Traum vom Podestplatz bei der Flandern-Rundfahrt erfüllte und anschließend als

11.12.2024Deutschland Tour bis 2050 gesichert

(rsn) – Die nach zehnjähriger Pause 2018 von der ASO in Kooperation mit dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) wieder ins Leben gerufene Deutschland Tour (2.Pro) hat nun Planungssicherheit, von der and

11.12.2024UCI bestätigt Lizenzen für insgesamt 57 Profiteams

(rsn) – Der Radsport-Weltverband UCI hat die Lizenzen für 57 Profiteams für die Saison 2025 bestätigt. Nachdem es im Oktober zur Abgabefrist der nötigen Dokumente bei einigen Mannschaften noch V

11.12.2024Thema GC nach Teneriffa-Crash erstmal ad acta gelegt

(rsn) – Die Saison 2024 hätte für Lennard Kämna eine große werden sollen. Ein Jahr nach dem neunten Gesamtrang beim Giro d´Italia - seinem ersten Versuch, bei einer Grand Tour auf Gesamtwertung

11.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

10.12.2024Lefevere tritt bei Soudal - Quick-Step als CEO zurück

(rsn) – Patrick Lefevere wird ab dem 1. Januar 2025 nicht mehr Geschäftsführer des zur Saison 2003 von ihm gegründeten Teams Soudal – Quick-Step sein. Das gaben der Belgier, der am 6. Januar 70

10.12.2024Merckx nach seinem schweren Sturz: “Ich hatte Angst, ja!“

(rsn) - Nur wenige Stunden nach seiner Hüft-OP konnte Eddy Merckx schon wieder scherzen. "Das nächste Mal fahre ich wohl mit zwei Stützrädern“, sagte er gegenüber Het Laatste Nieuws. Die belgis

10.12.2024Nach Nokere-Sturz wieder richtig gut in Fahrt gekommen

(rsn) – Als sich Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) am 13. März beim belgischen Eintagesrennen Nokere Koerse das Schlüsselbein und den Ellenbogen brach, war die Klassikersaison für den mittlerweile in

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine