--> -->
16.03.2024 | (rsn) – Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hat die 115. Ausgabe von Mailand-San Remo (1.UWT) gewonnen und seinen ersten Sieg in einem Monument gefeiert. Dabei profitierte der Belgier von der Arbeit seines Teamkollegen Mathieu van der Poel, der im Finale zwei Attacken von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) neutralisierte. Auch den letzten Kilometern kontrollierte der Titelverteidiger die Spitzengruppe, die schließlich noch zwölf Fahrer umfasste.
Den finalen Sprint nach 288 Kilometern von Pavia nach Sanremo auf die Via Roma entschied Philipsen dann knapp vor Michael Matthews (Jayco – AlUla) für sich. Der Australier schien auf dem Weg zum Sieg zu sein, machte dann aber dem eingebauten Alpecin-Profi doch noch die Tür auf. Pogacar wurde Dritter, gefolgt von Mads Pedersen (Lidl - Trek) und Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost).
“Unglaublich! Ich kann es gar nicht fassen, das ist wirklich etwas, von dem man normalerweise nur träumen kann. Mailand-Sanremo ist wohl eines der wenigen Monumente, dass ich gewinnen kann“, freute sich Philipsen im Ziel-Interview. Letztes Jahr wurde er hinter van der Poel Zweiter bei Paris-Roubaix. Der Weltmeister lotste ihn nun zum Sieg. “Ich bin sehr stolz auf das, was Mathieu im Finale gemacht hat. Er hat unglaubliche Arbeit geleistet. Ich freue mich enorm, dass wir als Team so gefahren sind“, meinte Philipsen nach seinem zweiten Saisonsieg.
Mit 46,1km/h gewann er zudem die schnellste 'Primavera' aller Zeiten und nahm Gianni Bugno dessen 1990 aufgestellte Bestmarke ab. “Wir brechen den Rekord jedes Jahr, letztes Jahr war es auch schon die schnellste Ausgabe“, täuschte sich Philipsen allerdings, schließlich war van der Poel damals 0,03km/h langsamer als Bugno. “Wir werden jedes Jahr schneller. Ich hatte trotzdem vom Start weg gute Beine und das Gefühl, dass es mein Tag werden könnte. Ich habe an mich geglaubt, aber natürlich müssen alle Puzzlestücke noch auf ihren Platz fallen. Am Poggio haben sich die Favoriten etwas angesehen und so konnte ich zurückkommen“, fügte er an.
Dann folgte der Auftritt von Titelverteidiger van der Poel. “Er hat wirklich tolle Teamarbeit geleistet. Ich danke ihm sehr!“, so Philipsen. Der Niederländer ermöglichte mit seiner Arbeit erst den Sprint der verbleibenen 12 Topfahrer, den dann allerdings fast Matthews überraschend gewonnen hätte. “Ich hatte eigentlich etwas Angst vor Mads (Pedersen) und habe Michael Matthews nicht so stark erwartet. Nach 300 Kilometern fühlt sich ein Sprint aber komisch und anders an. Ich war einfach froh, letztendlich diese fünf Zentimeter vorn zu liegen“, schloss er ab.
Denkbar knapp verpasste Matthews seinen ersten Triumph bei einem Monument. "Es ist hart. Ich bin froh über das Podium, aber so knapp am Sieg vorbei zu schrammen, ist bittersüß“, erklärte der 33-Jährige. “Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, aber so knapp an einem Monument dran zu sein, das ist nicht leicht zu verarbeiten. Ich habe alles perfekt gemacht, würde nichts verändern, wenn ich zurückblicke“, urteilte der Tageszweite.
Bester Deutscher wurde Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) auf Platz 39. Marius Mayrhofer (Tudor) nahm den Poggio als Erster in Angriff, arbeitete dabei aber für Matteo Trentin, nachdem er selbst zuvor an der Cipressa schon abgehängt worden war. Bora – hansgrohe konnte sich in Sanremo kurz Hoffnungen auf den Sieg machen, als Matteo Sobrero sich kurz vor dem Teufelslappen absetzen konnte. Der Italiener wurde aber eingeholt und kam als Zwölfter in Ziel.
Nach einigen gescheiterten Versuchen, konnten sich nach 18 von 288 Kilometern elf Fahrer absetzen. Mit dabei waren die üblichen Verdächtigen, denn Alessandro Tonelli (VF Group – Bardiani CSF – Faizanè), sein Teamkollege Samuele Zoccarato und Mirco Maestri (Polti – Kometa) schafften bei der "Primavera" im letzten Jahr schon den Sprung in die Gruppe des Tages. Maestri (2016, 2017, 2018, 2019, 2023) sowie Tonelli (2019, 2020, 2021, 2022, 2023) sind in dieser Hinsicht sogar Wiederholungstäter. Begleitet wurden die Italiener von Davide Baldaccini, Valerio Conti, Kyrylo Tsarenko (alle Corratec – Vini Fantini), Sergio Samitier (Movistar), Romain Combaud (dsm-fimenich – PostNL), Davide Bais, Andrea Pietrobon (beide Polti – Kometa) und Lorenzo Geremani (Groupama – FDJ), wobei der Letztgenannte 20 Kilometer später auf das Feld wartete und sich zurückfallen ließ.
Den restlichen Zehn wurde ein Vorsprung von mehr als drei Minuten verwehrt. An den drei Capi, die das Finale eröffnen, erhöhte UAE Team Emirates das Tempo, so fielen unter anderem Christophe Laporte (Visma – Lease a Bike) und Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) zurück. Bei den Ausreißern musste Baldaccini die Segel streichen. An der Cipressa übernahm UAE Team Emirates wie erwartet das Kommando, doch Pogacar fehlten die Helfer, sodass das Tempo deutlich weniger hoch lag als erwartet. So konnten sich Samitier, Bais, Maestri, Pietrobon und Tonelli mit zehn Sekunden Vorsprung auf das rund 50-köpfige Feld über die Spitze des vorletzten Hügels retten.
Der Ausreißversuch endete in der Abfahrt von der Cipressa, als Samitier und einer der drei verbliebenden Polti-Fahrer in einer Kurve stürzten. Bais setzte sich im Flachen nochmal ab und wurde zehn Kilometer vor dem Ziel kurz vor dem Poggio erneut gestellt.
Das Streckenprofil des 115. Mailand - Sanremo. | Foto: RCS Sport
Im letzten Anstieg des Tages übernahm Mayrhofer zunächst die Tempoarbeit. Eine erste Attacke von Pogacar verpuffte, da van der Poel, Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost) folgen konnte. Als der Slowene kurz vor der Spitze erneut angriff, folgte zunächst niemand. Van der Poel sprang letztendlich hinterher und holte den Slowenen an der Kuppe ein.
Mit einem kleinen Vorsprung nahm das Duo die Abfahrt in Angriff. Dort schloss zunächst Pidcock auf, kurz danach folgten zehn weitere Fahrer, zu denen auch Philipsen gehörte. Im Flachen probierte es Matej Mohoric (Bahrain Victorious), doch Jasper Stuyven (Lidl – Trek) und van der Poel fuhren die Lücke für ihre Sprinter zu. Kurz vor dem Schlusskilometer ging Matteo Sobrero (Bora – hansgrohe) in die Attacke. Er bekam Gesellschaft von Tom Pidcock (Ineos Grenadiers), doch auch dieser Versuch wurde von van der Poel vereitelt.
Stuyven zog den Sprint für Pedersen an, doch dem fehlte auf der Via Roma die Power. Matthews kam auf der anderen Straßenseite auf, aber Philipsen war schneller. Dem Belgier fehlte allerdings der Platz. Er schob sich mit großer Mühe an der Bande vorbei und profitierte dabei vom Australier, der ihm die Tür aufmachte.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) - Wie ein Lausbub freute sich Matteo Sobrero am Ende dieser Primavera. Gut, das Ergebnis mit Platz zwölf beim 115. Mailand-Sanremo war keine Eilmeldung wert. Aber der italienische Neuzugang bei
14.11.2023Mohoric: Gravel-WM-Titel mehr wert als Sanremo-Sieg(rsn) – Matej Mohoric (Bahrain Victorious) hat mit einer Aussage gegenüber dem britischen Magazin Rouleur den Straßenradsport-Romantikern mitten ins Herz gestochen. Der Slowene erklärte, dass er
21.03.2023Van der Poel klopfte vor seiner Attacke freundlich an(rsn) – Mathieu van der Poels Angriff kurz vor dem Ortsschild von Poggio am gleichnamigen Anstieg war unwiderstehlich und bärenstark. Der Niederländer von Alpecin – Deceuninck ließ kurz vor der
19.03.2023An der Cipressa gingen bei den DSM-Rookies die Lichter aus(rsn) – John Degenkolb (DSM) führte beim 114. Mailand-Sanremo (1.UWT) eine Rookie-Bande um Marius Mayrhofer ins Rennen – und erwies sich schließlich als der stärkste Fahrer eines Teams, das in
19.03.2023Van der Poels Traum-Szenario: Solo-Sieg wie einst der Opa(rsn) – Nach einer erfolgreichen Cross-Saison mit sieben Siegen und dem fünften Elite-Weltmeistertitel verlief der Auftakt der Straßensaison nach einem Monat Rennpause für Mathieu van der Poel (A
19.03.2023Sagans Abschiedstournee wird wohl keine Erfolgstour(rsn) – Mailand-Sanremo (1.UWT) ist kein Sprinterklassiker mehr. Das Fazit, das sich nach dem ersten Monument der Saison bereits in den vergangenen Jahren ziehen ließ, hat sich auch bei der 114. Au
18.03.2023Starker Politt frustriert: “Zur falschen Zeit am falschen Ort“(rsn) – Marco Haller und Nils Politt sind ein starkes Mailand-Sanremo (1.UWT) gefahren, am Ende aber stand für den deutschen WorldTour-Rennstall Bora – hansgrohe beim ersten Monument der Saison t
18.03.2023Ganna die neue Hoffnung der Tifosi auf Primavera-Sieg?(rsn) – Erstmals seit fünf Jahren konnte sich wieder ein Fahrer aus Italien auf dem Siegerpodium von Mailand-Sanremo präsentieren. 2018 siegte Vinzenzo Nibali, nun fand der Hai von Messina mit de
18.03.2023Van der Poel nutzt am Poggio den richtigen Augenblick zum Sieg(rsn) – Etwas ungläubig schlug sich Mathieu van der Poel auf den Helm, als er die Ziellinie von Mailand-Sanremo überquerte, nachdem er die letzten Meter zuvor schon jubelnd genießen konnte. Der 2
18.03.2023Van Aert: “Ich bedaure nicht, wie das Rennen gelaufen ist“(rsn) - Die 114. Ausgabe von Mailand-Sanremo hat die Erwartungen erfüllt. Nach einem spannenden Finale entschied Mathieu von der Poel (Alpecin – Deceuninck) das erste Monument des Jahres in beeindr
17.03.2023Mohoric: “Ich habe noch ein paar Asse im Ärmel“(rsn) - Mit Mailand-Sanremo steht am Samstag das erste Monument der Straßensaison auf dem Programm. radsport-news.com hat vor dem Start die Stimmen der Protagonisten zusammen getragen. Hier können
17.03.2023Degenkolb führt Rookie-Bande um Mayrhofer nach San Remo(rsn) – Acht Jahre ist es her, dass John Degenkolb auf der Via Roma beide Arme in die Höhe riss und vor Titelverteidiger Alexander Kristoff mit Mailand-Sanremo (1.UWT) sein erstes Monument gewann.
(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team
21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w
21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite
21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Sauerland(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der
21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge
21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a
21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v
20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm
20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr
20.12.2024In starker Saison geriet der Handgelenksbruch zur Nebensache(rsn) – Der Wechsel von Max Walscheid von Cofidis zu Jayco – AlUla im vergangenen Winter hat genau das bewirkt, was sich der Heidelberger erhofft hatte. Zum einen kehrte er nach einer sieglosen S