Brite verliert über den Joux Plane acht Minuten

Zu wenig zu Abend gegessen? Pidcock stürzt aus Top Ten

Von Felix Mattis

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Tom Pidcock (Ineos Grenadiers, vorne) fiel am Col de la Ramaz gemeinsam mit Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe, dahinter) zurück. | Foto: Cor Vos

16.07.2023  |  (rsn) – Während sein Teamkollege Carlos Rodriguez in Morzine jubelte, war Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) der große Verlierer der 14. Etappe der Tour de France. Nur einen Tag, nachdem er am Grand Colombier noch 'best of the rest' war, also der Beste der Klassementfahrer hinter Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar, musste Pidcock am Col de la Ramaz, dem vorletzten Anstieg der schweren Alpenetappe rund 55 Kilometer vor dem Ziel bereits abreißen lassen.

Im Ziel kam er schließlich 8:40 Minuten nach Rodriguez als Tageszwölfter an und fiel so vom achten auf den elften Gesamtrang zurück. Er liegt nun 14:22 Minuten vom Gelben Trikot und 1:26 Minuten von den Top Ten entfernt.

In seiner ersten Analyse im Ziel suchte Pidcock den Grund für seinen Einbruch in schlechter Ernährung. "Gestern (am Freitag) war eine späte Etappe, ein spätes Abendessen und ich konnte einfach nicht genug essen", meinte der Mountainbike-Olympiasieger. Diese Erkenntnis kam ihm aber wohl erst auf dem Rad, denn am Morgen habe er sich noch sehr gut gefühlt, so Pidcock.

"Ich war voller Selbstvertrauen und habe mir vorgestellt, wie ich über den Joux Plane eine epische Attacke reite", gab der Brite zu. Ein Etappensieg Pidcocks in Morzine hätte wohl angesichts der Abfahrt zum Ziel niemand wirklich überrascht. "Aber dann sind wir von Beginn an Vollgas gefahren und ich hatte es einfach nicht in mir."

Folgt jetzt ein Etappensieg? Ellingworth dämpft Erwartungen

Auf seine Abfahrtsfähigkeiten hoffte Pidcock auch noch, als er am Col de la Ramaz den Kontakt zu den anderen Favoriten verlor. "Ich dachte, vielleicht kann ich am Ramaz jetzt etwas sparen und dann nochmal zurückkommen", sagte er mit Blick auf die 16 Kilometer lange Abfahrt. "Aber ich war einfach durch."

Im vergangenen Jahr hatte Pidcock auch dank seiner Downhill-Qualitäten die Königsetappe in L'Alpe d'Huez gewonnen. Einen ähnlichen Coup trauen ihm viele auch jetzt im weiteren Verlauf der Tour noch zu. Doch Rod Ellingworth, stellvertretender Teamchef der Ineos Grenadiers, dämpfte die öffentlichen Erwartungen an Pidcocks mögliche Etappenjagd am Samstagabend.

"Ich habe immer gesagt, dass die Beiden (Rodriguez und Pidcock) hier nicht verlieren können, weil sie jeden Tag lernen sollen. Tom hat jetzt Zeit verloren, aber es geht trotzdem weiter ums Lernen für die Zukunft", meinte Ellingworth, dass auch das Verarbeiten eines solch harten Tages und das weitere Durchbeißen mit Blick aufs Klassement zur wichtigen Lernerfahrung für einen GC-Fahrer gehört. "Er musste an den Punkt kommen, wo er sich so strecken muss, wie heute."

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