Hektik trotz schwerem Auftakt vorprogrammiert

Bühne frei für die Sprinter bei technischem Finale in Bayonne

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Bühne frei für die Sprinter bei technischem Finale in Bayonne"
Die Drei, die in Carcassonne 2022 den Sieg unter sich ausmachten, sind auch in Bayonne am Montag die Top-Favoriten: Wout van Aert (Jumbo - Visma, links), Mads Pedersen (Lidl - Trek, Mitte) und der damalige Sieger Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck, rechts). | Foto: Cor Vos

03.07.2023  |  (rsn) – Nach dem wohl härtesten Auftakt-Wochenende der Tour de France seit Jahrzehnten übernehmen am Montag und Dienstag, wenn die Frankreich-Rundfahrt in ihre französische Heimat zurückkehrt, die Sprinter und ihre Teams das Zepter im Peloton. Denn auch wenn die 3. Etappe zwischen Amorebieta-Etxano und Bayonne noch einige baskische Anstiege bereithält, so dürfte es in der südwestfranzösischen Küstenstadt zur ersten Massenankunft der Tour kommen.

Zwar hilft potentiellen Ausreißern auch auf den letzten 20 Kilometern nochmal ein steiler, unkategorisierter Hügel am Ortsausgang von Saint-Pée-sur-Nivelle, dafür aber ist danach bis zum Ziel mit Gegenwind zu rechnen, der es dem Verfolgerfeld wiederum leichter macht.

"Es wird schwierig, wegen ein paar Anstiegen rund 25 Kilometer vor dem Ziel", erklärte Mark Renshaw, der bei Astana Qazaqstan kurz vor der Tour als Sprint-Berater angeheuert hat, um seinem alten Kumpel Mark Cavendish zum 35. Tour-Etappensieg zu verhelfen, gegenüber cyclingnews.com. Er fügte aber auch hinzu: "Das sind keine Anstiege, an denen die Sprinter abgehängt werden, aber man startet das Finale danach natürlich am Ende des Feldes, was nicht ideal ist. Der Weg nach Bayonne ist dann besonders schnell mit breiten Straßen und brandneuem Asphalt, aber er führt zu einer technischen Ankunft."

Auf den letzten fünf Kilometern warten fünf Kreisverkehre und zwei Kilometer vor Schluss auch noch eine Haarnadelkurve, bevor am Ende auch noch eine leichte Kurve auf die leicht ansteigenden letzten 200 Meter führt.

Die Ankunft an sich ist also nicht unbedingt ideal für Cavendish, der am schweren Sonntag als erster Sprinter vom Feld abgehängt worden war. Allerdings dürfte das auch damit zu erklären gewesen sein, dass der Brite mit all seiner Erfahrung möglichst viele Kräfte sparen wollte. Das Zeitlimit hatte er nicht zu fürchten.

Schier endlose Liste an Top-Sprintern bei der Tour

Dennoch: Die Top-Favoriten für die Ankunft in Bayonne sind andere, beispielsweise Mads Pedersen (Lidl – Trek), Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) oder der nach zwei verpassten Siegchancen im Baskenland sicher mit einer Portion Frust im Bauch fahrende Wout van Aert (Jumbo – Visma) und Biniam Girmay (Intermarché – Circus – Wanty).

Hinzu kommen Caleb Ewan (Lotto – Dstny) und Jordi Meeus (Bora – hansgrohe) oder die wie Cavendish eher für flachere Ankünfte prädestinierten Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla), Fabio Jakobsen (Soudal – Quick-Step), Sam Welsford (DSM – firmenich) und Phil Bauhaus (Bahrain Victorious). Außerdem stehen auch Bryan Coquard (Cofidis), Alexander Kristoff und Sören Waerenskjold (beide Uno-X), Corbin Strong (Israel – Premier Tech) und Peter Sagan (TotalEnergies) mit an der Startlinie.

Hektisches Finale in Bayonne zu erwarten

Die Liste der Top-Sprinter bei dieser 110. Tour de France ist, wie deutlich geworden sein sollte, extrem lang, da die Frankreich-Rundfahrt in diesem Jahr bis zu sieben Möglichkeiten auf einen Massensprint bereithält. Bei der ersten Chance in Bayonne werden sie alle nun hochmotiviert sein und es ist mit einem extrem hektischen Finale zu rechnen – auch wenn ein paar Körner an den ersten beiden Tagen im Baskenland sicher schon liegen geblieben sind.

Der bei einigen Beobachtern am Wochenende entstandene Eindruck, dass die schweren ersten Etappen die Nervosität aus dem Peloton genommen und das Sturzrisiko damit gemindert haben könnte, der muss sich am Montag erstmal bestätigen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht

(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog

07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc

30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen

(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte

27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand

27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“

(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst

26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen

(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si

25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer

(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen

24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst

24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann

(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten

24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen

(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah

24.07.2023Pogacar vs. Vingegaard: Wer ist der beste Rundfahrer?

(rsn) – Wer ist der beste Rundfahrer der Welt? Für diesen inoffiziellen Titel kommen derzeit nur zwei Profis in Betracht: Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). D

24.07.2023Jumbo - Visma führt auch die Preisgeldliste der Tour an

(rsn) – Jumbo – Visma stellt mit Jonas Vingegaard nicht nur wie im vergangenen Jahr den Toursieger, sondern hat auch beim Preisgeld der 110. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt wieder abgeräumt. In

Weitere Radsportnachrichten

10.05.2024Bredewold baut makellose Itzulia-Serie von SD Worx aus

(rsn) – Mischa Bredewold hat ihrem Team SD Worx – Protime einen grandiosen Auftakt zur 3. Itzulia Women (2.WWT) beschert. Die Europameisterin aus den Niederländerin entschied die 1. Etappe über

10.05.2024Die Startzeiten des ersten Giro-Zeitfahrens

(rsn) - Julius van den Berg (dsm-firmenich - PostNL) eröffnet um 13:10 Uhr das erste der beiden Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia. Auf dem Programm der 7. Etappe stehen 40,6 Kilometer von Fol

10.05.2024Bora-Profi Benedetti: “Bin froh, dass Cavendish gewonnen hat“

(rsn) – Sam Welsford (Bora – hansgrohe) konnte von Glück reden, dass der rabiate Körpereinsatz, mit dem sich sein Konkurrent Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) im Finale der 2. Etappe der Ungar

10.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

09.05.2024Giro-Etappensieg verpasst, aber Alaphilippe zeigt alte Klasse

(rsn) – Der ganz große Coup ist Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) auf der 6. Etappe des Giro d´Italia über die weißen Schotterstraßen der Toskana nicht gelungen. Doch der franzöische

09.05.2024Kampf gegen die Uhr mit schwerem Finale

(rsn / ProCycling) – Zum ersten Mal seit 2017 gab es am Eröffnungswochenende der Italien-Rundfahrt kein Einzelzeitfahren. Trotz der kniffligen Etappe rund um Turin, der Ankunft in Oropa und der Sc

09.05.2024Pogacar: “Hat Spaß gemacht, aber ich bevorzuge Strade Bianche“

(rsn) – Auf der Strade-Bianche-Etappe des 107. Giro d’Italia hielten die Favoriten die Beine still. Stattdessen dominierten auf den 180 Kilometern durch die Toskana inklusive dreier Gravel-Sektore

09.05.2024Flèche du Sud: Etappenplatzierung kostet Teutenberg Führung

(rsn) - Einen Tag nach seinem Auftaktsieg beim Flèche du Sud (2.2) musste Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) seine Gesamtführung wieder abgeben. Da es bei der fünftägigen Rundfahrt d

09.05.2024Nächster Sieg: De Lie zeigt auch beim Circuit de Wallonie auf

(rsn) - Die deutschen und österreichischen Kontinental-Teams haben sich beim hochkarätig besetzten Circuit de Wallonie (1.1) achtbar aus der Affäre gezogen. Beim Sieg des Belgiers Arnaud De Lie (Lo

09.05.2024Highlight-Video der 6. Etappe des Giro d´Itala

(rsn) – Pelayo Sánchez (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den größten Erfolg seiner Karriere eingefahren. Der 24-jährige Spanier setzte sich über 180 hügelige Ki

09.05.2024Sanchez spart Kraft und schlägt Alaphilippe im Sprint

(rsn) - Pelayo Sanchez (Movistar) hat die 6. Etappe des 107. Giro d’Italia von Viareggio nach Rapolano terme über 180 Kilometer und drei Schottersektoren gewonnen. Im Dreiersprint war der Spanier s

09.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 6. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)