Bei Gent-Wevelgem knapp an Top Ten vorbei

Degenkolb: “Van Aert und Laporte in einem anderen Universum“

Von Matthias Seng

Foto zu dem Text "Degenkolb: “Van Aert und Laporte in einem anderen Universum“"
John Degenkolb (DSM) beim 85. Gent-Wevelgem | Foto: Cor Vos

27.03.2023  |  (rsn) – Vor dem Start von Gent-Wevelgem (1.UWT) äußerte sich John Degenkolb in Ypern gegenüber radsport-news.com noch zurückhaltend: "Es wird ein ultraschweres Rennen. Unser Ziel ist es, mit der jungen Mannschaft wie beim E3 Classic Erfahrungen zu sammeln. Die Jungs ganz vorne sind auf einem unfassbaren Niveau. Es muss schon alles passen, dass man überhaupt bei den ersten 20 dabei sein kann", antwortete der Oberurseler da auf die Frage nach den Aussichten für sein Team, in dem Degenkolb mit seinen 34 Jahren wieder der mit Abstand älteste und erfahrenste Starter war.

Gemessen an dieser Aussage, passte dann aber wohl wirklich alles beim flämischen Klassiker, der auf 261 Kilometern unter anderem dreimal über den Kemmelberg führte und vom Jumbo-Visma-Duo Christophe Laporte und Wout Van Aert dominiert wurde. Degenkolb nämlich hielt sich in der großen Verfolgergruppe und kämpfte schließlich um Rang sieben. 

"Im Sprint habe ich mich ein bisschen dämlich angestellt, habe den einen oder anderen Tritt auslassen müssen und dementsprechend wurde es dann ein 12. Platz – das war nicht schlecht, aber Top Ten wäre super gewesen", bilanzierte der DSM-Kapitän schließlich im Ziel gegenüber radsport-news.com.

"Es hat Spaß gemacht! Ich finde das Rennen geil!"

Zwischenzeitlich schien sogar das Podium in Reichweite, ehe sich dann aber auf den letzten Kilometern ein Quartett um den späteren Dritten Sep Vanmarcke (Israel – Premier Tech) lösen konnte. Gegen Laporte und Van Aert waren an diesem nasskalten Tag auch mit vereinten Kräften alle anderen chancenlos, wie Degenkolb feststellte: "Die beiden vorn waren in einem anderen Universum unterwegs. Das ist definitiv eine andere Welt. Sie hatten im Nu zwei Minuten Vorsprung, sie zurückzuholen war utopisch."

Im Universum des Feldes jedoch wusste sich der Routinier zu behaupten, trotz - oder gerade wegen? - der widrigen Bedingungen und der extremen Länge des Rennens. "Die niedrigen Temperaturen und der Regen haben es von Anfang an extrem schwer gemacht. Es ist auch ein ultralanges Rennen. Dabei die Konzentration zu behalten, ist echt eine Herausforderung", erklärte Degenkolb, der bei seinem elften Start nur knapp sein fünftes Top-Ten-Resultat verpasste.

2014 gewann er Gent-Wevelgem, fünf Jahre später musste er sich nur Alexander Kristoff geschlagen geben. Kein Wunder also, dass Gent-Wevelgem zu seinen Lieblingsrennen gehört. Und auch die 85. Ausgabe wird Degenkolb trotz der verpassten Top Ten in guter Erinnerung behalten: "Es hat Spaß gemacht! Ich finde das Rennen geil",fügte er mit einem Lachen an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.03.2023Vanmarcke hebt bei den Klassikern zum dritten Frühling ab

(rsn) – Mehrmals stand der 34-jährige Sep Vanmarcke (Israel - Premier Tech) schon auf dem Podium bei den Frühlingsklassikern. 13 Jahre nach seinem ersten Podestplatz bei Gent-Wevelgem (1.UWT) kon

28.03.2023Girmay überarbeitet nach Wevelgem seine Ernährungsstrategie

(rsn) – Ein Jahr nach seinem großen Coup, als er den belgischen Klassiker gewann, hat Biniam Girmay (Intermarché – Circus – Wanty) das Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) am vergangenen Sonntag ers

28.03.2023Belgische Rad-Legenden kritisieren Van Aerts Geschenk an Laporte

(rsn) – Dass Wout Van Aert den Sieg bei Gent-Wevelgem (1.UWT) am Sonntag seinem Teamkollegen Christophe Laporte überlassen hat, wurde anschließend als Beispiel für besonderen Teamgeist gefeiert.

28.03.2023Chapman zieht sich Wirbelbruch und Gehirnerschütterung zu

(rsn) – Als es kurz vor der zweiten Passage des Banebergs rund 40 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.WWT) in der Favoritinnengruppe krachte, ging unter anderem auch die Australische Meister

27.03.2023Bei Gent-Wevelgem saß Reussers erster Versuch

(rsn) – Seit 2017 wiesen alle Ankünfte des Frauenrennens von Gent-Wevelgem eine Gemeinsamkeit auf: Immer fiel die Entscheidung im Sprint einer größeren Gruppe oder gar des Feldes. Doch mit dem 40

27.03.2023Schweinberger: “Ich hätte auch Zweite werden können“

(rsn) – Auf der Zielgeraden in Wevelgem, als sich das Verfolgerfeld um den zweiten Platz im Frauenrennen hinter Solosiegerin Marlen Reusser (SD Worx) ritterte, blitzte auf der linken Seite der Fahr

27.03.2023Bora zeigt Moral, verpasst aber den Kampf ums Podium

(rsn) – Nach Nils Politts siebtem Platz beim Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) und dem achten Rang durch Jordi Meeus bei Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) sorgte Danny van Poppel als Neunter bei Gent Wevel

26.03.2023Ackermann: “Wir wollten nur noch ankommen“

(rsn) – Auf die Plätze zwei bei der Bredene Koksijde Classic (1.Pro) sowie 17 bei Brugge-De Panne (1.UWT) folgte für Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) nun ein elfter Rang bei Gent-Wevelgem (1.U

26.03.2023Reusser triumphiert als Solistin beim Gent-Wevelgem der Frauen

(rsn) – Marlen Reusser (SD Worx) hat sich bei Regen und Kälte im Alleingang die 9. Ausgabe des Gent-Wevelgem (1.WWT) der Frauen gesichert. Die 31-jährige Schweizerin setzte sich über 162,5 Kilome

26.03.2023Van Aert lässt nach Jumbo-Show Laporte den Vortritt

(rsn) – Mit einer 52 Kilometer langen Flucht haben Christophe Laporte und Wout van Aert (beide Jumbo – Visma) die 85. Ausgabe von Gent-Wevelgem (1.UWT) dominiert. Das Duo setzte sich an der zweite

26.03.2023Ackermann: “Heute gewinnt der mit der besten Kleidung“

(rsn) – Eine Woche vor der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) müssen sich die Fahrer beim 85. Gent-Wevelgem (1.UWT) dreimal über den Kemmelberg quälen. Vor allem aber die Distanz von 261 Kilometern sowie

26.03.2023Lefevere: “Das ist nicht Soudal Quick-Step“

(rsn) – Das beste Klassikerteam der vergangenen Jahrzehnte war auch bei der E3 Classic (1.UWT) chancenlos gegen die geballte Power von Wout Van Aert (Jumbo – Visma), Mathieu van der Poel (Alpecin

Weitere Radsportnachrichten

24.10.2025Peter träumt vorerst nur vom Tourdebüt

(rsn) – Als bekannt wurde, dass Rose Bikes als zweiter Namenssponsor bei Unibet – Tietema Rockets einsteigen wird, fragte RSN bei Teamchef Bas Tietema an, ob die Verpflichtung deutscher Fahrer gep

24.10.2025Niermann: “Viele Berge, das ist gut für Jonas“

(rsn) – Von den Protagonisten der vergangenen Tour de France liegen noch keine offizielle Kommentare zur Strecke der am 5. Juli 2026 im spanischen Barcelona beginnenden 113. Tour de France vor. Doch

24.10.2025WM-Debütant Augenstein kam erst mit Verspätung zum Jubeln

(rsn) – Es war schon ein kurioses Ende des zehn Kilometer langen Scratch-Rennens der Männer im Velodromo Penalolen in Santiago de Chile. Denn als die letzte der 40 Runden angeläutet werde sollte u

24.10.2025Kontinental-Fahrer Kevin Bonaldo im Alter von 25 Jahren verstorben

(rsn) - Einen Monat, nachdem er beim italienischen Eintagesrennen Piccola Sanremo einen Herzstillstand erlitten hatte und ins künstliche Koma versetzt worden war, ist der Italiener Kevin Bonaldo laut

24.10.2025Turconi-Brüder künftig gemeinsam bei VF Group – Bardiani

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

24.10.2025Ferrand-Prévot nimmt sich nun auch noch Zeitfahren vor

(rsn) – Pauline Ferrand-Prévot zeigte sich vom Parcours der mit 1.175 Kilometern bislang längsten Tour de France Femmes begeistert. “Es ist eine super schöne Strecke. Es wird wunderschön und i

24.10.2025Im Video: Augensteins Triumphfahrt zu WM-Gold im Scratch

(rsn) – Moritz Augenstein hat bei seiner WM-Premiere in Santiago de Chile den Titel im Scratch gewonnen und German Cycling die erste Goldmedaille bei den diesjährigen Welttitelkämpfen beschert. De

24.10.2025Del Toro rauscht zum Mexikanischen Zeitfahrtitel

(rsn) – Isaac Del Toro hat seinen herbstlichen Siegeszug auch in seiner Heimat fortgesetzt. Der 21-jährige Mexikaner gewann völlig ungefährdet die Nationalen Zeitfahrmeisterschaften und feierte d

24.10.2025Triumph beim WM-Debüt: Augenstein holt Gold im Scratch

(rsn) - Der zweite Tag der Bahn-Weltmeisterschaften von Santiago de Chile brachte die ersten Medaillen für das deutsche Team. Im Vierer der Frauen schafften Franziska Brauße, Lisa Klein, Messane BrÃ

24.10.2025Das Programm der UCI-Bahn-WM von Santiago de Chile

(rsn) – Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile (21. – 26. Oktober) werden Medaillen in insgesamt 22 Disziplinen vergeben - jeweils elf bei Männern und Frauen. Den Anfang mache

23.10.2025“Verkrampft“: Van Aert nach Urlaub zurück auf dem Rad

(rsn) – Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) ist einen Monat nach dem Ende seiner Straßenrad-Saison wieder ins Training eingestiegen. Nach einem Familienurlaub postete er am Dienstag und Mittwoc

23.10.2025Dempster: “Schauen mit Klassement-Ambitionen auf die Route“

(rsn) – In Paris ist die Strecke der Tour de France 2026 (2.UWT) vorgestellt worden. Ein Mannschaftszeitfahren zum Auftakt in Barcelona, zahlreiche Bergetappen und ein – ebenfalls anspruchsvolles

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine